Arzler Bach
Arzler Bach Arzler Gießen, Rumer Augiesen, Haller Giessen | ||
Der Bach im Stadtgebiet von Hall | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | AT: HZB:2-8-159,ID:T2322R1 | |
Lage | Österreich, Tirol | |
Flusssystem | Inn | |
Abfluss über | Inn → Donau → Schwarzes Meer | |
Flussgebietseinheit | DOJ | |
Beginn der Erfassung | bei Arzl und Mühlau 47° 16′ 46,3″ N, 11° 25′ 45,2″ O | |
Quellhöhe | 569 m ü. A.[1] | |
Mündung | bei Hall (Inn km 285,91)Koordinaten: 47° 16′ 42,14″ N, 11° 31′ 39,52″ O 47° 16′ 42,14″ N, 11° 31′ 39,52″ O | |
Mündungshöhe | 553 m ü. A.[1] | |
Höhenunterschied | 16 m | |
Sohlgefälle | 2 ‰ | |
Länge | 7,9 km[1] | |
Einzugsgebiet | 25,76 km²[1] | |
Linke Nebenflüsse | Schulleherbachl, Rumer Bach (Rumer Mure), Kienzachbach, Amtsbach | |
Großstädte | Innsbruck | |
Gemeinden | Innsbruck, Rum, Thaur, Hall in Tirol | |
In den 1580ern kanalisiert (Haupt Canal der Haller Au) |
Der Arzler Bach ist ein linker Zufluss des Inns in Innsbruck, am Fuße der Nordkette des Karwendels.
Lauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bach wird ab der Katastralgrenze der Innsbrucker Stadtteile Arzl und Mühlau erfasst (Name auch Arzler Gießen).[2] Er läuft dann ab südlich das Arzler Kalvarienbergs weitgehend vollständig kanalisiert parallel zum Inn ostwärts, entlang der B171 (Tiroler, Innsbrucker, oder Haller Straße), durch Neurum und an Loretto bei Thaur vorbei (Name des Laufs hier auch Rumer Augiesen).[1] Zuletzt durchquert er (als Haller Giessen)[1][2] die Haller Altstadt und mündet bei der Unteren Lend – direkt neben dem Weißenbach – bei km 286 in den Inn.
Das Einzugsgebiet – es wird nur nördlich des Laufs angegeben, südlich liegt direkter Einzug des Inns[1] – beträgt etwa 26 km².
Geschichte und Verbauung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Arzler Bach dürfte ursprünglich ein kleines Gerinne gewesen sein, das sich vom Mittelgebirge beim heutigen Olympischen Dorf in die seinerzeitige Haller Au, ein Feuchtgebiet des Inn unterhalb von Innsbruck, ergoss. Der Ort Arzl, im Kalk der Nordkette und den glazialen Terrassen des Mittelgebirgs gelegen, hatte von alters her etliche kleinere, aber wenig ergiebige Quellen.[3] Schon im Hochmittelalter zapfte man den reichlich wasserführenden Mühlauer Bach aus der Arzler Reise an, und leitete ihn zum Betrieb von Mühlen (Arcelmülin 1288, das heutige Mühlau) und bis in die Rumer Mure um.[3]
Ab dem 16. Jahrhundert diente der Mühlauer Bach auch zur Versorgung der Stadt Innsbruck selbst. Parallel – Erzherzog Ferdinand II. verlegte 1585–89 die Landstraße, die früher über die Dörfer des Mittelgebirgs geführt hatte, die heutige B171, an den Inn – wurde die Haller Au drainiert und kanalisiert (Haupt Canal, Loretto Canal),[4] und der Stadt Hall zugeleitet, die bisher mit dem Wasser des Amtsbachs, einer Nebenleitung des Weißenbachs über Absam, ihr Ausfinden haben musste. Dieser Hauptkanal ist der heutige Arzler Bach, daran erinnern auch noch die Namen Rumer Augiesen und Haller Giessen[1][2] für die Unterläufe der in die Au mündenden Bäche, die mitgefasst wurden.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h TIRIS → Layer Wasser: Gewässer und Einzugsgebiete.
- ↑ a b c Zur heutigen Bezeichnung Arzler und Haller Giessen vergl. Hall AG informiert korrekt: Gewässerkonzept Teil des Projektes, Presseaussendung, Hall, 3. September 2008, mit einer Anlage Auszug Kraftwerk Weissenbach Betriebsgesellschaft mbH: Bestandsaufnahme – Abflußschemata, dort insb. Tab. 4: Wasserwirtschaftliche Änderungen im Einzugsgebiet des Weissenbaches und des Haller Giessens durch eine Verlegung des Kraftwerksstandortes Halltal, S. 29 f (Auszug pdf, www.hall.ag, abgerufen am 26. März 2015).
- ↑ a b Dietrich Feil: Arzl: Wasser ( vom 2. April 2015 im Internet Archive). Auf homepage.uibk.ac.at – ausführlicher Artikel über die Trinkwassernutzung in der Nordkette um Mühlau und Arzl, abgerufen am 14. April 2024.
- ↑ Dritte Landesaufnahme 1864/1887, Datenstand 1870/1873, Maßstab 1:25.000 (Layer online bei TIRIS: Historische Kartenwerke Tirol).