Hallers Teufelskralle
Hallers Teufelskralle | ||||||||||||
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Hallers Teufelskralle (Phyteuma ovatum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Phyteuma ovatum | ||||||||||||
Honck. |
Die Hallers Teufelskralle (Phyteuma ovatum), auch Eirunde Teufelskralle oder Eikopf-Teufelskralle genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Teufelskrallen (Phyteuma) innerhalb der Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae).
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hallers Teufelskralle ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 100 Zentimetern erreicht.
Die Grundblätter sind lang gestielt und herzförmig. Die Blattspreite sind etwa so lang wie breit und grob doppelt gezähnt. Die wechselständigen Stängelblätter sind etwas kleiner, wobei die obersten lanzettlich sind.
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis August. Die Hüllblätter sind schmal lanzettlich und kürzer als der dichten, eiförmige bis zylindrische ährige Blütenstand. Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Vor dem Aufblühen ist die 10 bis 15 Millimeter lange, schwarz-violette Kronröhre nach oben gekrümmt. In der subalpinen Höhenstufe treten auch Pflanzenexemplare mit gelblich bis weißer Krone auf, nur die zwei Narben je Einzelblüte sind bräunlich.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.[1]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hallers Teufelskralle kommt von den Pyrenäen bis zu den Alpen vor.[2] In Österreich kommt sie zerstreut in den Bundesländern Steiermark, Kärnten, Tirol und Vorarlberg vor.
Hallers Teufelskralle besiedelt bevorzugt frische, nährstoffreiche Wiesen und Hochstaudenfluren, Grünerlengebüsche und Buchenwälder. Sie ist in den Gebirgen Süd- und Mitteleuropas verbreitet. Hallers Teufelskralle ist bis in eine Höhenlage von 2400 Metern anzutreffen. Sie ist eine Charakterart des Trisetetum, kommt aber auch in Gesellschaften des Adenostylion vor.[1] In den Allgäuer Alpen steigt sie am Kemptner Kopf in Bayern bis in eine Höhenlage von 2191 Meter auf.[3]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 4 (sehr feucht), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 2 (subalpin), Nährstoffzahl N = 4 (nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[4]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstveröffentlichung von Phyteuma ovatum erfolgte 1782 durch Gerhard August Honckeny.[2]
Von Phyteuma ovatum gibt es zwei Unterarten:[2]
- Phyteuma ovatum Honck. subsp. ovatum (Syn.: Phyteuma halleri All., Phyteuma ovale Hoppe, Phyteuma spicatum var. rapunculus Pers., Phyteuma urticifolium Clairv. nom. superfl., Phyteuma spicatum var. alpestre Godr., Phyteuma halleri var. caerulescens Bonnet, Phyteuma halleri var. pseudonigrum Murr, Phyteuma halleri var. coeruleum Rich.Schulz, Phyteuma halleri var. cordifolium Rich.Schulz, Phyteuma halleri var. glabriflora Rouy, Phyteuma alpestre (Godr.) Prain, Phyteuma spicatum subsp. alpestre (Godr.) Kerguélen): Sie kommt von den Pyrenäen bis zu den Alpen vor.[2]
- Phyteuma ovatum subsp. pseudospicatum Pignatti: Sie kommt im nördlichen Italien vor.[2]
Die Abgrenzung gegen Phyteuma spicatum ist nicht ganz klar. Vielleicht sind diese Vertreter hybridogen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Xaver Finkenzeller, Jürke Grau: Alpenblumen. Erkennen und bestimmen (= Steinbachs Naturführer). Mosaik, München 2002, ISBN 3-576-11482-3.
- Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 897.
- ↑ a b c d e Rafaël Govaerts (Hrsg.): Phyteuma ovatum - Datenblatt bei World Checklist of Selected Plant Families des Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew. Zuletzt eingesehen am 14. April 2016.
- ↑ Erhard Dörr, Wolfgang Lippert: Flora des Allgäus und seiner Umgebung. Band 2, IHW, Eching 2004, ISBN 3-930167-61-1, S. 557.
- ↑ Phyteuma ovatum Honck. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 28. März 2021.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Phyteuma ovatum Honck., Haller-Teufelskralle. auf FloraWeb.de
- Hallers Teufelskralle. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Thomas Meyer: Teufelskralle Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).