Halligbahn Lüttmoorsiel–Nordstrandischmoor
Lüttmoorsiel–Nordstrandischmoor | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer (DB): | — | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | — | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 3,5 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 600 mm (Schmalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Baubahn Lüttmoorsiel–Nordstrandischmoor, auch Lorenbahn genannt, ist eine 1934 eröffnete Halligbahn in der Spurweite von 600 mm[1] durch das nordfriesische Wattenmeer vom Beltringharder Koog zur Hallig Nordstrandischmoor.
Rechtsstatus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bahn ist eine nicht-öffentliche Bahnanlage im Eigentum des Landes Schleswig-Holstein, die vom Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein (LKN-SH) betrieben wird.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bahn wurde für den Transport von Baumaterial zur Befestigung der Hallig und der Lahnungen 1933/34 vom Cecilienkoog über einen Pfahldamm nach Nordstrandischmoor gebaut. Die Länge betrug 7 km. Am 1. März 1956 wurde die Strecke durch Eisgang zerstört, danach aber wieder errichtet. 1977 wurde der Pfahldamm mit Bruchsteinen aufgefüllt, um die Strecke standsicherer zu machen. Als im Jahr 1987 der neue Seedeich um den Beltringharder Koog geschlossen wurde, wurde der Streckenabschnitt zwischen dem Cecilienkoog und dem neuen Außendeich aufgegeben. Die nun noch betriebene Reststrecke hat eine Länge von 3,6 km. Im Jahr 2000 wurde ein neuer, höherer Lorendamm errichtet, der nun weitgehend gezeitenunabhängig befahren werden kann und nur bei Sturmflut nicht passierbar ist.
Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Hauptabstellanlage der Bahn befindet sich unmittelbar hinter dem neuen Außendeich. Neben dem Bauhof des LKN-SH gibt es dort auch ein Besucherzentrum mit dem Café Lüttmoorsiel. Der Außendeich selbst wird mit einer Spitzkehre überfahren und hat an der Seeseite eine erste Ausweichstelle. Es folgt der Damm von über 3 km Länge. In dessen Mitte befindet sich eine weitere Ausweichstelle. Auf der Hallig verzweigt sich die Strecke seit 2004 zum Bahnhof Nordstrandischmoor und zur Neuwarft, die als einzige der vier Warften von Nordstrandischmoor einen eigenen Eisenbahnanschluss hat. Vor der Warft wurde eine Ausweiche als Winterbahnhof eingerichtet, von wo aus die Fahrzeuge bei Überflutung der Hallig (Land unter) auf die Warft gefahren werden können. Auf dem Damm sind Betonschwellen in Bitumen verlegt, auf denen Schienen des Profils S33 liegen.
Fahrzeuge und Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Teil der Fahrzeuge gehört dem LKN-SH. Es handelt sich um zwei Lokomotiven, Güterwagen für den Baubetrieb und zwei Bauwagen, die der Unterkunft für Arbeiter während der Bauarbeiten dienen.
Die übrigen Fahrzeuge gehören den Bewohnern von Nordstrandischmoor. Jeder Haushalt unterhält dort eine eigene Lore. Das sind dieselgetriebene Draisinen, zum Teil mit einem Anhänger. Anfangs wurden die Loren auch per Segel durch Wind vorangetrieben. Diese Fahrzeuge dienen ausschließlich dem Eigenbedarf der Inselbewohner und ihrer Gäste. Kommerzieller Verkehr findet nicht statt. Um die Fahrberechtigung zu erlangen, sind ein Mindestalter von 15 Jahren und ein Mofa-Führerschein erforderlich.
Lorenbahn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der örtliche Sprachgebrauch spricht von Lorenbahn. Als Lore wird dabei jedes Fahrzeug bezeichnet – gleichgültig ob motorisiert oder nicht –, das die Strecke befährt. Insofern unterscheidet sich der Sprachgebrauch von dem im Eisenbahnbetrieb üblichen Begriff der Lore für einen abkippbaren Wagen zum Transport von Schüttgütern.
Galerie
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Fahrzeugpark in der Abstellanlage auf dem Festland
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Spitzkehre auf der Deichkrone
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Der Lorendamm, im Hintergrund von links nach rechts: Neuwarft, Amalienwarft, Halberwegwarft und Norderwarft
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Ausweichmöglichkeit auf dem Damm
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"Bahnhof" auf der Hallig
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TÜV-Plakette für „Lokomotive“
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Aufgegebenes Streckenstück zwischen Cecilienkoog und Lüttmoorsiel (der ehemalige Bahndamm ist rechts des Kanals zu erkennen)
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marcus Petersen: Die Halligen. Küstenschutz – Sanierung – Naturschutz. Wachholtz, Neumünster 1981, ISBN 3-529-06174-3.
- Hans Wolfgang Rogl: Die Nordsee-Inselbahnen. 6. Auflage. alba, Düsseldorf 1996, ISBN 3-87094-230-4.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ferienwohnungen Siefert auf der Hallig Nordstrandischmoor - Anreise. In: Ferienwohnungen Siefert auf Hallig Nordstrandischmoor. Abgerufen am 13. Dezember 2021 (deutsch).
Koordinaten: 54° 32′ 58,9″ N, 8° 49′ 38,8″ O