Hallo Spencer – Der Film

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Film
Titel Hallo Spencer – Der Film
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 2022
Stab
Regie Timo Schierhorn
Drehbuch Jan Böhmermann
Produktion Unterhaltungsfernsehen Ehrenfeld

Hallo Spencer – Der Film ist ein satirischer Film von Jan Böhmermann, der 2022 veröffentlicht wurde. Der Film ist eine Hommage an die Kindersendung Hallo Spencer und kombiniert Elemente der Comedy mit gesellschaftskritischen Themen.[1] Der Film wurde beim Filmfest München uraufgeführt.

Jakob Sesam ist Erfinder der Serie „Hallo Spencer“. Seit der nachlassenden Bekanntheit der Serie ist er jedoch sozial stark abgestürzt und verdient seinen Lebensunterhalt als Puppenspieler bei Kindergeburtstagen. Er lebt mit allen Puppen, dem mittlerweile völlig heruntergekommenen Runddorf sowie dem gesamten Filmarchiv im „Coconut Cave“, einer ehemaligen Diskothek, die eigentlich seiner Freundin Peggy gehört. Da dieses Gebäude mittlerweile aufgrund starker Baumängel abgerissen und für eine Summe von 10 Millionen Euro an einen Investor verkauft werden soll, setzt ihm Peggy die Frist, dass er bis Monatsende aus dem Gebäude mitsamt seinem Inventar ausziehen soll. Sesam überlegt sich, wie er dies verhindern kann und entwickelt zusammen mit Spencer die Idee, einen Film zu produzieren, mit dem er 20 Millionen Euro einnehmen und vom Gewinn die Immobilie erwerben kann. Als er Peggy diese Idee vorschlägt und sogar ein fertiges Drehbuch vorlegt, ist sie zunächst nicht abgeneigt. Nachdem er ihr jedoch offenbart, dass er 10 Millionen Euro von ihr zur Vorfinanzierung des Projekts benötigt, lehnt sie ab. Daraufhin sucht er seinen wohlhabenden und kunstbeflissenen Freund Wolf Bosch auf, der ihm zwar auch kein Geld geben möchte, jedoch für ihn Videochat-Termine mit drei Streamingdiensten und ein persönliches Gespräch beim NRF, seinem ehemaligen Arbeitgeber, organisiert, um so eine Produktionsmöglichkeit zu finden. Die Gespräche mit den drei Streamingdiensten sind jedoch erfolglos. Am angekündigten Tag des Fristablaufs steht Peggy schließlich mit dem Bagger vor der Tür. Sesam möchte den Abriss immer noch verhindern und behauptet, dass er die 10 Millionen Euro nun zur Verfügung habe, aber noch bis mittags Zeit bräuchte. Peggy rückt daher von ihrem Vorhaben des Abrisses ab und möchte gleich einen Notartermin machen. Beim persönlichen Meeting mit dem NRF trifft Sesam auf Fred Forthmann, einen ehemaligen Praktikanten, der mittlerweile Programmdirektor beim NRF ist. Dieser ist von der Idee völlig angetan und ist mit den Produktionskosten von 10 Millionen Euro auch einverstanden. Allerdings möchte er Jakob Sesam dazu verpflichten, dass er 50 % der Produktionskosten, also 5 Millionen Euro, selbst finanziert. Sesam stimmt dem zu, obwohl er keine Idee hat, wie er dieses Geld auftreiben kann. Forthmann klärt ihn darüber auf, dass das Geld innerhalb von 5 Werktagen auf dem Konto des NRF sein muss, da sonst eine hohe Konventionalstrafe droht. Währenddessen entdecken Jette und Markus Wilde, ein in Berlin lebendes und aus der ehemaligen DDR stammendes exzentrisches, wohlhabendes Ehepaar, welches an verschiedenen Medienunternehmen beteiligt ist, dass ihnen die Rechte an der Serie „Hallo Spencer“ gehören. Sofort schmieden sie einen Plan, wie sie damit Geld verdienen können. Ihre Mitarbeiter arbeiten Vorschläge aus, wie die Serie als Manga-Serie oder 3D-Animation aussehen könnte, was jedoch bei den beiden auf Ablehnung stößt. Sie entscheiden sich schließlich wieder für die Benutzung der Puppen, damit das Publikum, welches mit der Serie schöne Erinnerungen verbindet, diese auch wieder konsumiert. Während Sesam seiner Exfrau von den erfolgreichen Verhandlungen mit dem NRF berichtet, stürmen die Mitarbeiter von Jette und Markus Wilde das „Coconut Cave“ und entführen gewaltsam alle Puppen nach Berlin in die Geschäftszentrale der beiden. Das Ehepaar schaltet sich kurz vorher per Videocall zu und teilt Jakob Sesam im Beisein von Peggy mit, dass ihnen die Rechte an der Serie gehören und alle Puppen somit ihr Eigentum seien. Der naive Sesam räumt Peggy gegenüber schließlich ein, dass er die Rechte an der Serie verkauft habe, aber dies doch schon lange her sei. Jakob Sesam rechnet sich nun aus, dass die Produktionskosten zuzüglich dem Wiedererwerb der Vermarktungsrechte und der Konventionalstrafe auf 40 Millionen Euro angestiegen sind. Als er völlig verzweifelt auf einer Bank vor der Disco sitzt, gesellen sich plötzlich ein Musiker und die drei Quietschboys hinzu, die offensichtlich nicht entführt wurden. Sie überzeugen ihn dazu, nicht aufzugeben. Sesam entschließt sich, zu einer Rettungsmission nach Berlin aufzubrechen. Währenddessen sind Spencer und seine Freunde beim Ehepaar Wilde angekommen. Diese sind jedoch enttäuscht, weil die Puppen alle aussehen, als kämen sie aus den 80er-Jahren. Sie weisen ihre Mitarbeiter an, die Puppen einem Umstyling zu unterziehen. Als dieses abgeschlossen ist, sind sie immer noch nicht zufrieden, sodass sie sich entschließen, alle auf „Berliner Art“ zu entsorgen. Das bedeutet, dass alle Puppen in eine Tüte gepackt und mit einem Aufkleber „Zu verschenken“ auf die Straße gestellt werden. Jakob Sesam findet glücklicherweise den Müllsack und kann seine über alles geliebten Puppen retten. Markus und Jette Wilde rufen ihm vom Balkon aus zu, dass sie ihm die Rechte verkaufen würden. Wieder zu Hause angekommen, ist Sesam noch verzweifelter. Er liegt auf dem Dach der Disco und betrinkt sich mit einer Flasche Whisky. Plötzlich hat er die Idee, wie die Dorfbewohner in der Serie, mit einem gereimten Lied die Fee „Galactica“ zu rufen und sie um Rat zu bitten. Tatsächlich erscheint sie zu seiner großen Freude. Nach einer herzlichen Begrüßung gibt sie ihm schließlich den Rat, dass er den Ring seiner ersten Exfrau Luise, mit der er die Serie produziert hat und die ihm während der ganzen Handlung stets als Halluzination erscheint, verkaufen soll, da dieser mindestens einen Wert von 50 Millionen Euro hat. Galactica fügt außerdem hinzu, dass das Problem also nicht am Geld liegt, sondern dass Sesam endlich lernen muss, loszulassen. Sesam beherzigt den Ratschlag. Am Ende wird der Film schließlich produziert. Alle Beteiligten versammeln sich zur feierlichen Premiere. Jakob Sesam bedankt sich bei allen Beteiligten und richtet einen besonderen Dank an seine verstorbene Exfrau Luise, deren Tod insbesondere von den Puppen betrauert wird. Als Zeichen der Anerkennung steht ein leerer Stuhl im Publikum.

Besetzung (Auswahl)

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Der Autor Felix Reek schrieb in einer Kritik beim Onlinedienst Web.de, dass man zwar erspüren könne, dass Jan Böhmermann die Welt von „Hallo Spencer“ wirklich liebt. Der Film wäre aber aufgrund vieler sich wiederholender Catchphrases und zu wenig ausgearbeiteter Charaktere und flacher Gags teilweise „ziemlich zäh“ und tauge aber daher weder als Kinderfilm noch als Mediensatire.[2]

  • Der Film ist geprägt von Böhmermanns typischem Humor, der oft ironisch und provokant ist. Er nutzt die Figur Spencer, um aktuelle gesellschaftliche Themen wie Konsum, Identität und die Rolle der Medien zu kommentieren.
  • Die Beziehung zwischen Jakob Sesam und Peggy ist nicht klar. Sesam gibt an, dass beide doch Freude seien. Außerdem findet soll ein gemeinsamer Abend zum „Zehnjährigen“ stattfinden, zu dem auch eine offenbar gemeinsame Tochter eingeladen werden soll, die aber darauf sichtlich keine Lust hat.
  • Ob die sprechenden Puppen, die oft das Geschehen kommentieren oder hilfsbereit eingreifen möchten, eine Halluzination von Jakob Sesam sind oder von den anderen Menschen auch wahrgenommen und einfach ignoriert werden, ist nicht klar.
  • Am Anfang des Films werden die Charaktere des Runddorfs durch eine Tonspur des schon im Jahr 2002 verstorbenen Hörspielsprechers Hans Paetsch vorgestellt.
  • Die Rolle des „Wolf Bosch“ wird durch den Schauspieler Achim Hall verkörpert, der Spencer seinerzeit seine markante Stimme verliehen hat.

Einzelnachweise

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  1. S. W. R. Kultur: „Hallo Spencer – Der Film“ von Jan Böhmermann: Eine Verbeugung vor dem Puppenspiel. 13. Dezember 2024, abgerufen am 22. Dezember 2024.
  2. Dieser Jan-Böhmermann-Film ist definitiv nichts für Kinder. 17. Dezember 2024, abgerufen am 22. Dezember 2024.