Handstück (Geologie)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Handstück eines Karbonatits
Handstück einer Mineralstufe aus Schwefel und Aragonit

Als Handstück wird in der Geologie eine Gesteinsprobe und in der Mineralogie eine Mineralstufe in „Handgröße“ bezeichnet, was etwa einer Größe zwischen 8,5 cm × 11,5 cm[1] und 10 cm × 15 cm[2] entspricht, je nach zur Verfügung stehendem Platz oder Verwendungszweck auch größer oder kleiner.

Als Ausgangsmaterial dient ein Rohling, der als Lesestein aufgesammelt wurde, oder ein aus dem Gesteinsverband gelöstes Felsstück. Das Handstück wird mittels eines Hammers (meist ein Geologenhammer) in die richtige Form gebracht (formatisiert oder formatiert) und sollte die typischen Eigenschaften des Gesteins zeigen, dem es entnommen wurde. In speziellen Fällen werden eine oder mehrere Seiten gesägt und geschliffen, um die Feinstruktur des Gesteins besser sichtbar zu machen. Mineralstufen werden entsprechend so formatisiert, dass die einzelnen Kristall- oder Aggregatformen am besten zur Geltung kommen.

Ein Handstück geringer Größe wurde gelegentlich scherzhaft oder auch abwertend als „Damenhandstück“ bezeichnet.[3]

Im Gegensatz zum Handstück als wissenschaftlichem Objekt steht bei einem Handstein der künstlerische Aspekt im Vordergrund.

  • Walter Schumann: Steine und Mineralien sammeln. Finden, Präparieren, Bestimmen. BLV, Wien, Zürich 1994, ISBN 3-405-14590-2, S. 146.
  • Martin Kirchmayer: Die Geheimnisse der Gesteinswelt. Eine Einführung in die Deformationsharmonik der Steine. 1. Auflage. Frieling-Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-8280-1162-4.
Commons: Mineral-Handstücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Hans Murawski, Wilhelm Meyer: Geologisches Wörterbuch. 12., überarbeitete und erweiterte Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-8274-1810-4, S. 70.
  2. Rudolf Graubner: Lexikon der Geologie, Minerale und Gesteine. Emil Vollmer Verlag GmbH, München 1980, ISBN 3-87876-327-1, S. 156.
  3. Salomon Kroonenberg: Waarom de hel naar zwavel stinkt. Uitgeverij Atlas, Amsterdam, Antwerpen 2011, ISBN 978-90-450-1993-2, S. 148 (niederländisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).