Hannah More

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Hannah More, Gemälde von Henry William Pickersgill, 1821

Hannah More (* 2. Februar 1745 in Stapleton, Bristol; † 7. September 1833 in Bristol) war eine englische religiöse Schriftstellerin und Philanthropin.

Hannah More wurde 1745 in Fishponds, in der Nähe von Stapleton, im Norden von Bristol geboren. Ihr Vater war der Schulmeister Jacob More, ihre Mutter Mary More, die Tochter von John Grace, einem Bauern. Sie war die vierte von fünf Töchtern des Paares. Ihre Schwestern waren Mary (1738–1813), Elizabeth (Betty; 1740–1816), Sarah (Sally; 1743–1819) und die jüngste Martha (Patty; 1747–1819). Ihr Vater hatte das Norwich Gymnasium besucht und dort die Klassiker studiert. Er gehörte wie sein Vater dem Anglikanismus an und war für eine Karriere in der Kirche bestimmt. Dies wurde nach dem Verlust eines Rechtsstreites um ein Erbe mit einem Cousin zunichtegemacht. Zunächst arbeitete er in Bristol. Durch die Freundschaft mit Norborne Berkeley, dem späteren vierten Baron de Botetourt, wurde er zum Master der freien Schule in Fishponds ernannt. Dort gründete er seine Familie.[1]

Hannah Mores Intellekt wurde bereits früh gefördert, nicht nur durch ihren Vater, auch ihre Mutter und ihre Schwestern unterstützten das frühreife Kind und anerkannte Genie der Familie, welches sich durch schlagfertige Klugheit und eine Leidenschaft für das Lernen auszeichnete. Ihr Vater unterrichtete sie in Latein und Mathematik. Von ihrer ältesten Schwester Mary, die eine französische Schule in Bristol besuchte, lernte sie, wie ihre weiteren Schwestern, französisch. Die Eltern betrieben ein Internat für Mädchen und die Schwestern wurden in dem Sinn erzogen, später selbst für ihren Unterhalt zu sorgen. Fasziniert von den Geschichten des Dichters und Dramatikers John Dryden, die ihr von der Krankenschwester erzählt wurden, die im Haushalt des Dichters gelebt hatte, begann More Geschichten und Verse aufzuschreiben, sobald sie schreiben und lesen gelernt hatte, auch um ihre Schwester Patty zu unterhalten.[1]

Gemeinsam mit ihren Schwestern Sarah und Martha wurde sie im Alter von 12 Jahren Schülerin in dem Mädcheninternat, welches ihr Vater in der Trinity Street 6 in Bristol für Mary und Elizabeth More eingerichtet hatte. Auch ihre Eltern zogen nach Bristol und eröffneten eine Schule für Jungen in Stony Hill. Neben Unterricht in Französisch, Italienisch und Spanisch erhielt Hannah More Unterricht in Latein von James Newton von der Bristol Baptist Academy. Ihre Mathematiklektionen beendete ihr Vater, da er fürchtete, dass sie durch diese Kenntnisse zu einer Pedantin werden könnte.[1]

Später unterrichtete sie gemeinsam mit ihren Schwestern an der Schule, die 1767 in einen Neubau in der Park Street umzog. Dort blieb sie, bis ihre Schwestern 1789 in den Ruhestand gingen. Der Erfolg der More Sisters’ School sorgte dafür, dass die Frauen zu hoch angesehenen Persönlichkeiten in der Bristoler Gesellschaft wurden. Ihr spezielles literarisches Talent jedoch erregte zudem die Aufmerksamkeit von Freunden der Familie und weiteren Förderern wie James Stonehouse, Ann Lovell Gwatkin, Josiah Tucker, Dekan von Gloucester, und Elizabeth Somerset, fünfte Herzogin von Beaufort. Am meisten bedeutete ihr jedoch die liebevolle Unterstützung und Freundschaft ihrer Schwestern, mit denen sie sich sehr verbunden fühlte und in Phasen der Trennung durch ständige Korrespondenz verbunden blieb.[1]

Hannah More verlobte sich 1767 mit William Turner von Belmont House, Wraxall, Somerset.[2] Sie hatte ihn durch seine jüngeren Cousinen kennengelernt, die Schülerinnen an der Schule der Schwestern waren. More bereitete sich auf das Leben als Ehefrau eines wohlhabenden Landedelmannes vor und beriet ihn bei der Gestaltung der Gärten von Belmont, die heute zum Tyntesfield-Anwesen gehören, das sich im Besitz des National Trust befindet. Hingegen befindet sich Belmont House in privatem Besitz.[3] Turner, der zwanzig Jahre älter als More war, war jedoch ein nervöser und unsicherer Verlobter. Er verschob die Hochzeit dreimal, beim ersten Mal soll er sie vor dem Altar sitzen gelassen haben. Auf Anraten ihrer besorgten Familie und Freunde löste sie schließlich 1773 die Verlobung, was offenbar einen Nervenzusammenbruch auslöste. Es ist wenig über die Beziehung zwischen More und Turner bekannt, noch weniger über ihre Gefühle, jedoch war dies mit ziemlicher Sicherheit die einzige ernsthafte romantische Bindung von More, die danach beschloss, niemals zu heiraten. Nachfolgende Heiratsanträge lehnte sie ab, darunter den des Dichters John Langhorne. Turner versuchte seine Inkonsequenz wiedergutzumachen und bot ihr eine Leibrente an. Zunächst lehnte More diese ab, ließ sich dann jedoch überreden und gewann so schließlich sowohl finanzielle Sicherheit als auch Unabhängigkeit.[1][2]

Ihr erstes Werk The Search after Happiness, ein pastorales Versdrama für Schulmädchen, komponierte More in ihren späten Teenagerjahren. In dem 1762 in Bristol veröffentlichten Werk drückt sie ihre Ansichten zur Bildung und zur Rolle von Frauen in der Gesellschaft aus. In dem Werk stellen die Reden von archetypischen Frauenfiguren wie die modische Euphelia, die weltfremde Cleora und die faule Laurinda die verschiedenen Unglücksfälle dar, die aus falscher Erziehung resultieren, hingegen muss die weise Urania die anderen Frauen beraten, um die häuslichen Tugenden zu kultivieren. Zunächst wurde das Stück an der Schule der Mores aufgeführt und 1773 in London neu aufgelegt. Es wurde vom Publikum stark nachgefragt und Mitte der 1780er Jahre waren über 10.000 Exemplare verkauft worden. Eine zwölfte Auflage erschien 1800.[1]

Um ihren Schülerinnen geeignetes moralisches Material für Schauspielstücke zur Verfügung zu stellen, schrieb sie fünf kurze Dramen, die auf Geschichten des Alten Testamentes basierten und 1782 als Sacred Dramas veröffentlicht wurden. Gemeinsam mit ihren Schülerinnen besuchte sie Aufführungen im King Street Theatre in Bath, um ihre Bühnenkenntnisse zu verbessern. Aus dem italienischen übersetzte sie 1774 das Stück Attilio Regolo von Pietro Metastasio, eine Heldentragödie um den römischen Feldherrn Marcus Attilius Regulus.[1]

Blaustrumpf und Dramatikerin

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Gemeinsam mit ihren Schwestern Sarah und Martha unternahm Hannah More im Winter 1773/1774 einen Besuch in London. Es war der erste von weiteren fünfunddreißig aufeinanderfolgenden jährlichen Besuchen in London. Dank einer Empfehlung von Stonhouse und Ann Lovell Gwatkin, lernten sie David und Eva Garrick, Elizabeth Montagu und Joshua Reynolds kennen, die sie wiederum mit Samuel Johnson und Edmund Burke bekannt machten. Sie unterstützte nach ihrer Rückkehr nach Bristol Burke bei seiner erfolgreichen Kampagne, bei der er im September 1774 zum Abgeordneten der Stadt gewählt wurde. Ihren Platz in literarischen Kreisen sicherte sie sich bei ihrem zweiten Besuch in London Anfang des Jahres 1775. Sie wurde von Elizabeth Montagu zu einer Party der Blaustrumpf-Gesellschaft eingeladen. Dort wurde sie von Johnson nach ihrer Meinung zu einem neuen Stück gefragt und sie überwand ihre Scheu vor den ihrer Meinung nach anwesenden „Koryphäen“ indem sie argumentierte Es ist ein geringeres Übel, von der Meinung eines Mitmenschen abzuweichen, als eine Unwahrheit zu erzählen und dann wagte ihre Meinung zu äußern. Johnson stimmte ihr zu und bestärkte sie somit, kritisch zu sein. Mit Montagu und Johnson verband sie eine lebenslange Freundschaft, ebenso mit Frances Boscawen, Elizabeth Carter, Hester Chapone und Elizabeth Vesey. Sie beteiligte sich zudem enthusiastisch an den üblichen gegenseitigen Schmeicheleien.[1]

Darsteller im Stück Percy, Verbatim Nachdruck der Original Ausgabe, von John Timbs (1868)

Doch es ging ihr nicht nur darum, kriecherisch die Londoner Literaten zu beweihräuchern, sondern More war bestrebt, sich selbst einen Namen zu machen. Sie sicherte sich die Anerkennung von Johnson durch ihre 1776 bei Cadell erschienenen Balladen „Sir Eldred of the Bower“ und „The Bleeding Rock“. Garrick, ihr Lieblingsschauspieler und zunehmend enger Freund und Mentor, förderte ihre Leidenschaft für das Drama. Er führte ihr erstes Stück „The Inflexible Captive“, welches auf ihrer Metastasio-Übersetzung fußte, im April 1775 am Theatre Royal in Bath auf. Obwohl es beim Publikum gut ankam, lehnte sie den Vorschlag einer Aufführung auf einer Londoner Bühne ab. Stattdessen schrieb sie mit „Percy“ ein neues Stück, das im 12. Jahrhundert an den Grenzen spielte und von zwei Liebenden handelte, deren Glück durch die Fehde zwischen den Familien Douglas und Northumberland verdammt war.[4] Bei seiner Premiere wurde Percy im Dezember 1777 in Covent Garden begeistert aufgenommen. More berichtete nach den ersten zwei Aufführungen nach Hause vom Erfolg des Stücks und war über die positiven Kritiken hoch erfreut. Vor allem da sie die Überzeugung besaß, dass das Theater einen starken moralischen Einfluss haben konnte, freute sie sich vor allem über die Reaktionen des Publikums. An den Rechten verdiente sie fast 600 Pfund und innerhalb weniger Wochen war die erste Auflage von fast 4000 Stück verkauft. Das Stück entwickelte sich zu ihrer Freude zum Hit der Saison und ihre Urheberschaft wurde ein offenes Geheimnis.[1]

Portraits in the Characters of the Nine Muses in the Temple of Apollo (1778), von Richard Samuels, Hannah More stehend in der rechten Gruppe, mit einer Schale in der Hand
The Nine Muses of Great Britain (after similar painting by Richard Samuel)

Bedeutende Maler wie Daniel Gardner, Frances Reynolds und John Opie baten sie, Porträt zu sitzen, und sie wurde als Melpomene die tragische Muse in Richard Samuels The Nine Living Muses of Great Britain dargestellt. Reynolds sah in ihr die Verkörperung aller Musen und taufte sie Nine, ein Spitzname, der von Garrick aufgegriffen wurde. Im Jahr 1782 wurde sie zum Fellow der Académie des sciences, belles-lettres et arts de Rouen in Rouen gewählt.[1]

Ihren Ruf als „Blaustrumpf“ festigte Hannah More, als sie versuchte, die Schriftstellerin Anna Yearsley, die den Spitznamen „Bristol Milkwoman“ trug, zu fördern. Sie hörte davon, das Yearsley, eine mittellose Arbeiterin mit einer jungen Familie, eine talentierte Dichterin war und nutzte ihre literarischen und aristokratischen Verbindungen, um für einen Band mit ihren Versen zu werben. Yearsleys Werk Yearsley’s Poems, on Several Occasions erschien 1785 und brachte einen Erlös von etwa 600 Pfund, den More und Elizabeth Montagu in einen Treuhandfonds einbrachten, um Yearsleys Einkünfte vor ihrem vermeintlich unfähigen Ehemann zu schützen. Diese guten Absichten jedoch führten zu einem erbitterten Streit mit Yearsley, die More und Montagu beschuldigte, ihre Einkünfte gestohlen zu haben. Der Trust wurde schnell aufgelöst und im Gegensatz zu Montagu, die über das Verhalten von Yearsley erzürnt war, weigerte sich More, auf die zunehmend öffentlichen Anschuldigungen von Yearsley einzugehen. Diese Kontroverse trug zu Mores Desillusionierung der literarischen Welt bei und nach Garricks Tod 1779 hatte sie auch das Interesse an der Londoner Szene verloren. Dazu trug auch der Misserfolg ihres dritten und letzten Stücks The Fatal Falsehood bei, welches nur wenige Abende gespielt wurde. Schließlich wurde sie von Hannah Cowley beschuldigt, sie hätte Cowleys Tragödie Albina plagiiert. Diese Anschuldigung brachte sie in weitere Verlegenheit und sie wies sie im James’ Chronicle kategorisch zurück. Eine zweite Auflage von The Fatal Falsehood erschien 1780, obwohl ihr Verleger Thomas Cadell davon abgeraten hatte.[1]

Literatur für Frauen

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Aus ihren Erfahrungen als Lehrerin an der gemeinsamen Schule mit ihren Schwestern, entstand ihr Werk Essays on Various Subjects, Principally Designed for Young Ladies, welches 1777 anonym veröffentlicht wurde. In acht Aufsätzen behandelt sie Themen von Moralisten wie Ausschweifung, Konversation, sentimentale Beziehungen sowie Erziehung und Religion. Sie sprach weitere Themen an, die ihr am Herzen lagen. Sie riet in der Einleitung ihrem Geschlecht, als Frau erfolgreich zu sein, anstatt als Mann zu streben. Im gesamten Werk bezog sie sich auf die geschlechtlichen Unterschiede, sowohl in Bezug auf die natürlichen Fähigkeiten als auch auf die sozialen Rollen. Indem sie erklärte, dass Frauen sich in Aufgaben hervortaten, die keinen starken Intellekt erforderten, argumentierte sie gegen ihre eigenen literarischen Bestrebungen, denn sie schrieb, dass Frauen:

“may cultivate the roles of imagination, and the valuable fruits of morals and criticism; but the steeps of Parnassus few, comparatively, have attempted to scale with success … The lofty Epic, the pointed Satire, and the more daring and successful flights of the Tragic Muse, seem reserved for the bold adventurers of the other sex.”

„können die Rollen der Phantasie und die wertvollen Früchte der Moral und der Kritik kultivieren; aber die Steilhänge des Parnass haben vergleichsweise wenige mit Erfolg zu erklimmen versucht … Das erhabene Epos, die spitze Satire und die gewagteren und erfolgreicheren Flüge der tragischen Muse scheinen den kühnen Abenteurern des anderen Geschlechts vorbehalten.“

Hannah More[1]

Sie vertrat die Überzeugung, dass eine wechselseitige Beziehung zwischen weiblicher Erziehung und Verhalten bestünde und forderte, der intellektuellen, sentimentalen und religiösen Erziehung von Mädchen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Sie beschrieb weibliches Verhalten als „eines der wichtigsten Scharniere, an denen die große Maschine der menschlichen Gesellschaft dreht“.[1]

Als 22 Jahre später ihr Werk über die Erziehung von Frauen erschien, war sie selbst bereits als Schriftstellerin sehr bekannt. In Folge dieser Berühmtheit wurde ihr Werk Strictures on the Modern System of Female Education, welches 1799 erschien, ein großer Erfolg, auch im aufkommenden Feminismus.[4] Im ersten Jahr wurden bereits sieben Auflagen gedruckt. Sie übt in ihrem Werk Kritik an der zeitgenössischen Einstellung zur weiblichen Erziehung, kritisiert Jean-Jacques Rousseaus Lehre von der Empfindsamkeit, die Frauen zu Geschöpfen des bloßen Gefühls machte, aber auch Mary Wollstonecrafts Glaube an die weiblichen Rechte, die Frauen zu einer aggressiven Unabhängigkeit ermutigte. Nach ihrer Meinung sollten Frauen weder als Tscherkessen noch als Amazonen, sondern als Christinnen erzogen werden. Die evangelikale Überzeugung, dass Mädchen mit der Erbsünde der Menschheit behaftet wären und von daher mit einer verdorbenen Natur und schlechten Veranlagungen auf die Welt kämen, die es zu berichtigen gälte, sollte das große Ziel der Erziehung sein. Trotz des offensichtlichen Pessimismus solcher Überzeugungen freute sie sich über die Situation ihres Geschlechts im Großbritannien der 1790er Jahre und rief ihre Mitfrauen dazu auf, diese Segnungen zu nutzen, wie sie es getan hatte.[1]

Als logische Folge ihrer Ansichten stand, dass die Erziehung einer weiblichen Monarchin, die das ultimative moralische Vorbild einer Nation wäre, das wichtigste Anliegen für eine Moralistin sei. Deshalb richtete sie ihr drittes Werk über die weibliche Erziehung Hints towards Forming the Character of a Young Princess aus dem Jahr 1805 an Prinzessin Charlotte, der Tochter des Prince of Wales, dessen unmoralisches Verhalten More, wie auch ihre evangelikalen Mitstreiter ablehnten. Für sie war Prinzessin Charlotte die Hoffnung der Nation. Sie skizzierte einen für eine künftige Monarchin geeigneten Lehrplan, der reich an klassischer und englischer Geschichte, christlicher Theologie und der Natur der königlichen Pflichten war. Nach diesem Benimmbruch folgten weitere Ratschläge für ihr Geschlecht, wie ihr einziger Roman Coelebs in Search of a Wife, der 1809 erschien und mehr als die Abhandlung über weibliche Sitten und Erziehung ein belletristisches Werk ist. Im Wesentlichen ist das Werk eine Parabel über Ehe, Moral und eine Alternative zu den romantischen Romanen, die üblicherweise auf dem nach ihrer Meinung „Markt des Unfugs“ angeboten würden. Obwohl die Kritiken für dieses Werk schlecht waren, wurde es das bisher erfolgreichste Werk von More und wurde in den ersten sechs Monaten zehnmal neu aufgelegt. Sie kommentierte dies als reichliche Entschädigung für die negativen, kritischen Rezeptionen.[1]

Religiöse Überzeugungen

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Mores religiöse Überzeugungen fußten auf den orthodoxen trinitarischen Lehren und der episkopalen Struktur der Kirche von England. Sie hielt daran ihr ganzes Leben fest. Es veränderte sich jedoch in den 1780er Jahren, durch den aufkommenden Evangelikalismus. Sie betrachtete die aufkommende Irreligiosität der modernen Welt mit wachsendem Entsetzen. Nachdem sie bereits bei einem frühen Besuch in London von einem ihrer ältesten christlichen Mentoren, Stonhouse getadelt worden war, als sie Sonntags auswärts speiste, versuchte sie bewusst gesellschaftliche Situationen zu vermeiden, die ihren Glauben kompromittierten. Zudem richtete sie ihre persönlichen Bekanntschaften nach deren religiösen Einstellungen aus. Zusammen mit ihren einflussreichen Unterstützern in der anglikanischen Hierarchie, wie Robert Lowth, Josiah Tucker, George Horne und Beilby Porteus, drängten ihre Freunde sie, ihre Talente und Verbindungen zu nutzen, um zwei evangelikalisch inspirierte Kampagnen voranzutreiben: die Abschaffung der Sklaverei und die Reformierung der Sitten. Auch in dieser Hinsicht erlangte sie einen nationalen Ruf.[1]

Im Jahr 1776 machte More die Bekanntschaft mit Charles und Margaret Middleton, deren Haus in Teston, Kent zum Hauptquartier der parlamentarischen Kampagne zur Abschaffung des Sklavenhandels wurde. More und ihre Mitstreiter warben in Briefen und bei persönlichen Treffen bei den Abgeordneten um Unterstützung für die Abschaffung der Sklaverei. Auf einer Dinnerparty im April 1789 zeigte sie der Gesellschaft den von Thomas Clarkson erstellten Querschnitt eines Sklavenschiffs. Nachdem sie durch die Ankunft von John Tarleton, einem führenden Liverpooler Sklavenhändler und Politiker, unterbrochen wurde, stellte sie aus Angst vor einem Streit diese Bemühungen auf der Veranstaltung ein. Durch Newtons Augenzeugenberichte über die Unmenschlichkeiten des Sklavenhandels wurde sie zu ihrem Gedicht Slavery[5] inspiriert, welches sie im Januar 1788 in großer Eile schrieb, um die Publicity für William Wilberforces Gesetzentwurf zu maximieren. Nachdem sie Wilberforce im Herbst 1787 kennenlernte, wurde dieser zu einem festen Freund und geschätztem Korrespondent. More setzte sich im Kampf um die parlamentarische Abschaffung sowohl des Handels als auch der Sklaverei selbst ein. Sie trat der African Institution bei und in den späten 1820er Jahren wurde sie in den Ausschuss der Female Anti-Slavery Society in Clifton bei Bristol berufen.[1]

Nachdem sie von den vorherrschenden Sitten und Moralvorstellungen der Londoner Gesellschaft enttäuscht war, versuchte sie diese zu reformieren. Durch den Respekt und das Ansehen, welches sie sich in elitären Kreisen erworben hatte, konnte sie sich in den Salons der Oberschicht ein wohlwollendes Gehör sichern. Sie bemühte sich stets, durch ihr Verhalten ein Vorbild zu sein, sie hielt den Sabbat ein, vermied Kartenpartys und brachte religiöse Themen in die allgemeine Konversation ein. Sie orientierte sich am Rat von Bischof Horne und veröffentlichte 1788 mit Thoughts on the Importance of the Manners of the Great to General Society anonym ihre Gedanken zum sittlichen Verhalten. Dieses Werk hatte einen großen Erfolg, innerhalb von sechs Tagen war die zweite Auflage ausverkauft, die dritte in vier Stunden und 1790 erschien die achte Auflage. Durch ihre Kritik am Verhalten der oberen Klassen und ihrem Glauben an eine hierarchische und respektvolle Gesellschaft versuchte More eine Reformation der Sitten über die Führer der Gesellschaft zu erreichen. Sie erneuerte dies mit ihrem Werk An Estimate of the Religion of the Fashionable World, welches 1790 erschien und in fünfter Auflage vertrieben wurde. Trotz des Erfolges, welcher auch durch ihre Aufnahme bei Hofe verdeutlicht wurde, waren diese Werke in manchen Kreisen eine ungenießbare Lektüre. More galt als Spielverderberin und ihr Bildnis wurde nach Hester Thrale von Schülern der Westminster School verbrannt. Indem sie die moralische Autorität, die ihrem Geschlecht zugestanden wurde, voll ausnutzte, wurde More für ihr unweibliches Verhalten kritisiert, weil sie sich so öffentlich äußerte.[1]

All dies und die politische Situation im In- und Ausland in den 1790er Jahren deprimierte und demoralisierte Hannah More und ihre Überzeugung schwand, durch ihre Ermahnungen an die Großen irgendeine Wirkung zu erzielen. An einen Freund schrieb sie 1795 „Ich glaube, ich bin fertig mit der Aristokratie“ und konzentrierte sich stattdessen auf ihre Pflichten gegenüber „ihren armen Barbaren“.[1]

Mit „arme Barbaren“ meinte More die Gemeindemitglieder mehrerer Pfarreien in den Mendips in Somerset, bei denen sie versuchte, erzieherischen und religiösen Beistand zu leisten. Nach einem Besuch von Wilberforce im August 1789 bei More in Cowslip Green, besuchte sie das nahegelegene Dorf Cheddar und war entsetzt über viele arme Menschen, die in einem Übermaß an Laster, Armut und Unwissenheit versunken waren, wie es in einem zivilisierten und christlichen Land nicht für möglich gehalten würde. Wilberforce ermutigte More und ihre Schwestern Schulen zu gründen, um den Kindern der Armen das Lesen beizubringen. Hannah und Martha More mieteten ein Haus in Cheddar und stellten Lehrer ein, die die Kinder im Lesen der Bibel und im Katechismus unterrichteten. More bestand jedoch darauf, dass ihnen nicht das Schreiben beigebracht werden sollte, da sie fürchtete, dies würde sie mit ihrer bescheidenen Situation unzufrieden machen. Später kritisierte sie die National Society scharf dafür, dass sie ihren Schülern die drei Rs beibrachten.[1]

Mit der Schule in Cheddar hatten sie großen Erfolg und schnell besuchten 300 Schüler die Schule. Die Schwestern gründeten eine weitere Schule in Shipham und innerhalb von zehn Jahren betrieben sie zwölf Schulen über die Mendips verstreut. Um ihr Ziel verfolgen zu können, „die unteren Klassen zu Gewohnheiten des Fleißes und der Tugend zu erziehen“, starteten die Schwestern auch mit Abendkursen für Erwachsene, Wochentagskurse für Mädchen, in denen sie nähen, stricken und spinnen lernten, und eine Reihe von Frauenfreundschaftsvereinen, in denen die Tugenden der Sauberkeit, des Anstands und des christlichen Verhaltens eingeimpft wurden. Sie organisierten ab 1791 jährliche Picknicks für die Schulen und Gesellschaften, auf denen Belohnungen verteilt wurden oder Anreize in Form von Lebkuchen. Hannah und Martha More besuchten von Mai bis Dezember abwechselnd jeden Sonntag die Schulen und kümmerten sich in der Woche um die nötigen Verwaltungsaufgaben. Da diese Arbeit viel Zeit in Anspruch nahm, zogen sich die Schwestern zu Weihnachten 1789 aus dem Internat zurück und übergaben die Geschäfte an Selina Mills, die es mit ihren Schwestern Mary und Fanny weiterführte. Die More Schwestern teilten ihre Zeit zwischen Coslip Green und Bath auf. In Bath kauften sie ein Haus in der Pulteney Street. In ein großes Haus in Barley Wood in Wrington, Somerset zogen im Jahr 1801 alle fünf Schwestern gemeinsam ein. Für ihre energische Philanthropie erhielt Hannah More von ihren evangelikalen Freunden viel Lob, auch Horace Walpole zollte ihr viel Anerkennung für ihre außergewöhnlichen Leistungen.[1]

Ihr Schulen stießen zunächst jedoch auch auf Feindseligkeit seitens der örtlichen Bauern und Landbesitzer, die fürchteten, dass die Schulbildung die Arbeiter faul und nutzlos machen würde. More musste viel Überzeugungsarbeit leisten, um sie zur Unterstützung zu bringen. Noch größerer Widerstand kam jedoch von einigen örtlichen Geistlichen, die fürchteten, dass durch Mores Arbeit ihre seelsorgerische Fürsorge in Frage gestellt werden könnte. Doch sie erhielt auch Unterstützung, wie vom örtlichen Bischof, Charles Moss. Die Besorgnis der örtlichen Geistlichen bestand zu Recht, keine der dreizehn Gemeinden hatte einen Pfarrer, Sonntags ritt einer herbei, um zu predigen. Es gab keinen wöchentlichen Dienst, Kranke wurden nicht besucht, Kinder oft ohne eine formelle Trauerfeier begraben. Da sie diesen Missstand ändern wollte, führte sie in den Schulen und Abendkursen Predigten und biblische Lesungen ein. Einige Einheimische lehnten dies ab und äußerten ihren Unmut, indem sie Scheiben der Schulen einschlugen. Die örtlichen Geistlichen jedoch machten ihren Unmut in einer ausgewachsenen religiösen Kontroverse von nationaler Bedeutung Luft. Thomas Bere, Pfarrer von Blagdon, North Somerset, griff die Schule von More in Blagdon im Jahr 1800 scharf an. Er warf der Schulleitung vor methodistische Versammlungen in den Abendstunden abzuhalten, extemporale Gebete zu fördern und die Autorität des ordinierten Klerus zu untergraben. Weitere Geistliche nutzten die Gelegenheit, um More wegen der Förderung von Schisma, Methodismus und Jakobinertum an ihren Schulen anzuprangern. Auch wurden unflätige Angriffe gegen die „Bischöfin“ anonym von den lokalen Geistlichen Edward Spencer aus Wells und William Shaw aus Chelvey Court verfasst. Wütend schrieb Hannah More einen Brief an den Bischof von Bath zu ihrer Verteidigung. Jedoch war sie zunehmend von den Beschimpfungen und Angriffen zermürbt und schloss die Schule in Blagdon, vor allem, um die anderen Schulen zu schützen.[1]

Die Radikalität der Französischen Revolution verbunden mit dem Atheismus entsetzten Hannah More und sie setzte sich auch zunehmend politisch ein. Sie prangerte deren Angriff auf die Religion in ihrer Schrift Remarks on the speech of M. Dupont, made in the National Convention of France, on the subjects of religion and public education von 1793 an. Vergebens hatte sie zuvor darauf gehofft, dass der Klerus in England sich positionieren würde. Bischof Proteus bestand darauf, dass diese Publikation in ihrem Namen erschien, um die öffentliche Wirkung zu erhöhen und es erschienen im ersten Jahr drei Ausgaben der Schrift. Er ermutigte sie auch zu weiteren Schriften und so entstand 1792 Village politics: addressed to all the mechanics, journeymen, and day labourers, in Great Britain by, a country carpenter. Sie nutzte für die Veröffentlichung das Pseudonym „Will Chip“.[4] In einem Dialog zwischen einem Schmied und einem Maurer wurden die politischen Ideale von Thomas Paine lächerlich.[1] More war besorgt über den Einfluss, den Paine hatte, dessen Buch Rights of Man in einer preiswerten Ausgabe in ganz Großbritannien zirkulierte.[2]

Cheap Repository Tract, The Day of Judgment, or The Grand Reckoning, Hannah More

So offenkundig politische Werke zu schreiben war eigentlich nicht ihr bestreben, doch die Bedrohung durch Revolution und Krieg trieb sie dazu, Dutzende von ähnlich loyalistischen, moralischen und christlichen Erzählungen speziell für die unteren Klassen zu verfassen. Diese Werke wurden anonym als Cheap Repository Tracts von 1795 bis 1798 veröffentlicht. Es waren insgesamt 114 Traktate, 49 von Hannah, weitere wurden von ihren Schwestern Sarah und Martha verfasst und sie erschienen monatlich. Sie wurden durch Abonnements finanziert und von Buchhändlern und Hausierern im ganzen Land verteilt. Sie hatte einen großen Erfolg mit diesen Werken. Innerhalb von vier Monaten verkaufte sie 700.000 Stück, innerhalb eines Jahres mehr als 2 Millionen. Gekauft wurden die Traktate von Angehörigen der Mittel- und Oberschicht, die sie an die Armen verteilten. Doch auch in den Vereinigten Staaten fand sich ein großer Markt. Bischof Porteus schickte große Mengen nach Sierra Leone und auf die Westindischen Inseln. Ihr Einfluss auf die Zielgruppe ist nicht messbar, doch etablierten sich die Cheap Repository Tracts sicherlich „als sichere Lektüre“ der Armen und ebneten den Weg für die Arbeit der 1799 gegründeten Religious Tract Society.[1]

Drei weitere Werke veröffentlichte Hannah More während der letzten Jahre der Napoleonische Kriege. In diesen Schriften reflektiert sie ihre religiösen Schriften. 1811 erschien Practical Piety, or, The Influence of the Religion of the Heart on the Conduct of the Life, dessen zwölfte Auflage 1821 erschien und Christian Morals im Jahr 1813. In dem Werk plädiert sie für ein christliches Leben der Mittel- und Oberschicht, eine Botschaft, die sich durch ihr Leben zieht, aber noch immer die Öffentlichkeit anspricht, denn auch dieses Buch wurde nachgedruckt. Am 18. April 1813 stirbt ihre älteste Schwester Mary. Hannah More sucht Trost in der Heiligen Schrift und schreibt das biographische Essay on the Character and Practical Writings of St. Paul welches 1815 veröffentlicht wird. Sie dachte, dies wäre ihr letztes Werk. Sie vermutete bereits, dass sie für den Versuch, ein biblisches Thema zu bearbeiten, starke Kritik bekommen würde, einmal von den Calvinisten und auch von den etablierten Kirchenparteien. Denn trotz ihrer Feindseligkeit gegenüber Calvinisten und Methodisten waren ihre Lektüre und ihre Bekanntschaft nicht auf die etablierte Kirche beschränkt, sondern ihre evangelikale Frömmigkeit verband sie mit den Dissidenten ebenso wie mit dem Anglikanismus.[1]

Bereits 1817 legte sich Hannah More erneut in öffentlicher Kontroverse mit einheimischen politischen und religiösen Radikalismus an. Nach dem Frieden von 1815 litten die Armen weiterhin unter wirtschaftlicher Not und das Interesse an radikaler Literatur war groß. Von ihren evangelikalen Freunden in der Regierung wurde More gedrängt 1817 einen Beitrag zum The Anti-Cobbett, oder The Weekly Patriotic Register zu leisten. Sie sollte ihre alten Traktate neu verfassen oder auch neue Traktate erstellen. Eines der neuen Werke war The Loyal Subject’s Political Creed und mit diesem Werk erwarb sie sich von William Cobbett den Spitznamen old bishop in petticoats. Ihr letztes didaktisches Werk war Moral Sketches of Prevailing Opinions and Manners, Foreign and Domestic und es erschien 1819. Es wurde ihr konservativstes und patriotischstes Werk, in dem sie die Politik, die Religion und die Sitten Großbritanniens im Gegensatz zu denen Frankreichs und des übrigen Europas vertrat.[1]

Späte Jahre und Tod

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Hannah Mores späten Jahre waren durch die Krankheiten und das Sterben ihrer Schwestern geprägt. Sie pflegte ihre geliebten Schwestern, als diese krank wurden und spendete ihnen unermüdlich Trost. Nach dem Tod von Martha am 14. September 1819 bleib Hannah More allein in dem Haus in Barley Wood zurück. In dem folgenden Jahrzehnt litt auch sie unter einer Reihe schwerer Krankheiten. Wenn es ihr gut ging, hatte sie oft Gesellschaft, denn ihre Freunde und Fans strömten in Scharen herbei, um sie zu besuchen und zu unterhalten. Dies in so großer Zahl, dass sie deren Besuche auf bestimmte Tage in der Woche beschränken musste. Diese Freunde waren das Hauptvergnügen ihres Lebens. In ihren späten Jahren konnte sie mit der Politik und der Literatur der Zeit nicht mehr viel anfangen. Sie hatte selbst bemerkt, dass sie mit dem Alter reaktionärer geworden war. Ihre Freunde überredeten sie 1828 Barley Wood zu verlassen und nach Clifton zu ziehen, wo sie von ihnen gepflegt werden konnte und schließlich am 7. September 1833 im Alter von 88 Jahren starb. Sie wurde am 13. September neben ihren Schwestern auf dem Friedhof von All Saints in Wrington beigesetzt. Sie hinterließ etwa 30.000 Pfund, von denen sie den größten Teil an Wohltätigkeitsorganisationen und religiöse Gesellschaften vermachte.[1]

In seiner Leichenpredigt zitierte ihr Kurat und späterer Biograph Henry Thompson aus Coelebs, um ihren Leitsatz im Leben zu beschreiben: „Wenn es absurd ist, Perfektion zu erwarten, ist es nicht unvernünftig, Beständigkeit zu erwarten“ (H. Thompson, The Christian an Example, 1833, 7).[1]

Veröffentlichungen

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  • The Search after Happiness 1762
  • Sacred Dramas 1782
  • Attilio Regolo Übersetzung 1774
  • Sir Eldred of the Bower und The Bleeding Rock 1776
  • The Inflexible Captive basierend auf Attilio Regolo 1775 aufgeführt
  • Percy 1777 aufgeführt
  • The Fatal Falsehood 1779 aufgeführt

Erziehung und Frauenbildung

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  • Essays on Various Subjects, Principally Designed for Young Ladies 1777
  • Strictures on the Modern System of Female Education 1799
  • Hints towards Forming the Character of a Young Princess 1805
  • Coelebs in Search of a Wife Roman 1809
  • Slavery 1788

Religiöse Schriften und Traktate

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  • Thoughts on the Importance of the Manners of the Great to General Society 1788
  • An Estimate of the Religion of the Fashionable World 1790
  • Village politics: addressed to all the mechanics, journeymen, and day labourers, in Great Britain by, a country carpenter 1792
  • Cheap Repository Tracts 114 Traktate erschienen 1798 bis 1798
  • Practical Piety, or, The Influence of the Religion of the Heart on the Conduct of the Life 1811
  • Christian Morals 1813
  • Essay on the Character and Practical Writings of St. Paul 1815
  • The Loyal Subject’s Political Creed 1817
  • Moral Sketches of Prevailing Opinions and Manners, Foreign and Domestic 1819
  • Remarks on the speech of M. Dupont, made in the National Convention of France, on the subjects of religion and public education 1793

Die Historikerin Linda Colley beschrieb Hannah More in ihrem Buch Britons: Forging the Nation 1707-1837 (1992) als

“push, humourless and complacent and could be unctuously sycophantic where influential men were concerned, whether they were politicians, peers, ecclesiastics or cultural lions such as Samuel Johnson and David Garrick.”

„aufdringlich, humorlos und selbstgefällig und konnte bei einflussreichen Männern, seien es Politiker, Adelige, Kirchenmänner oder Kulturlöwen wie Samuel Johnson und David Garrick, unspektakulär kriecherisch sein.“

Linda Colley[2]

Michael Jordan, der Autor des Buches The Great Abolition Sham (2005), führt aus:

“More set up local schools in order to equip impoverished pupils with an elementary grasp of reading. This, however, was where her concern for their education effectively ended, because she did not offer her charges the additional skill of writing. To be able to read was to open a door to good ideas and sound morality (most of which was provided by Hannah More through a series of religious pamphlets); writing, on the other hand, was to be discouraged, since it would open the way to rising above one's natural station.”

„More gründete lokale Schulen, um den verarmten Schülern ein elementares Leseverständnis zu vermitteln. Hier endete jedoch ihre Sorge um deren Bildung, denn sie bot ihren Schützlingen nicht die zusätzliche Fähigkeit des Schreibens an. Lesen zu können, sollte die Tür zu guten Ideen und gesunder Moral öffnen (die Hannah More größtenteils durch eine Reihe religiöser Pamphlete vermittelte); vom Schreiben hingegen sollte abgeraten werden, da es den Weg zum Aufstieg über den eigenen Stand eröffnen würde.“

Michael Jordan[2]

Richard S. Reddie meinte, dass More stark von den Ideen von William Wilberforce beeinflusst wurde:

“More formed a friendship with William Wilberforce and became the living embodiment of his task to reform manners. If Wesley and the Methodists appeared to concentrate their work on the poor, Hannah More focused on the wealthy farmers and landowners, many of whom were known for their penchant for carousing. With the help of local clergy, she encouraged them to curb their excessive drinking and coarse behaviour in favour of a more sedate, spiritual existence.”

„More schloss eine Freundschaft mit William Wilberforce und wurde zur lebendigen Verkörperung seiner Aufgabe, die Sitten zu reformieren. Wenn Wesley und die Methodisten ihre Arbeit auf die Armen zu konzentrieren schienen, konzentrierte sich Hannah More auf die wohlhabenden Bauern und Landbesitzer, von denen viele für ihre Vorliebe für Zechgelage bekannt waren. Mit Hilfe des örtlichen Klerus ermutigte sie sie, ihren exzessiven Alkoholkonsum und ihr grobes Benehmen zugunsten eines ruhigeren, spirituellen Lebens zu zügeln.“

Richard S. Reddie[2]

Judy Chicago widmete Hannah More eine Inschrift auf den dreieckigen Bodenfliesen des Heritage Floor ihrer 1974 bis 1979 entstandenen Installation The Dinner Party. Die mit dem Namen Hannah More beschrifteten Porzellanfliesen sind dem Platz mit dem Gedeck für Mary Wollstonecraft zugeordnet.[6]

Commons: Hannah More – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab S. J. Skedd: More, Hannah (1745–1833), writer and philanthropist. In: Henry Colin Gray Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X; doi:10.1093/ref:odnb/19179, Stand: 25. September 2014.
  2. a b c d e f Hannah More. In: spartacus-educational.com. Spartacus Educational, abgerufen am 11. Februar 2021.
  3. Who was Hannah More? In: org.uk. National Trust, abgerufen am 11. Februar 2021 (englisch).
  4. a b c Hannah More – English writer. In: Encyclopædia Britannica. Abgerufen am 19. August 2024 (englisch).
  5. Hannah More (1745–1833): The Poet & Writer: The Abolition of Slavery Project. In: e2bn.org. abolition.e2bn.org, abgerufen am 11. Februar 2021.
  6. Brooklyn Museum: Hannah More. In: brooklynmuseum.org. Abgerufen am 14. Februar 2021.