Hannibal von Schauenburg
Hannibal von Schauenburg (* 1582; † 30. März 1634 in Freiburg im Breisgau) war ein kaiserlicher Feldmarschall (1632) im Dreißigjährigen Krieg und Komtur des Malteserordens.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Familie und Orden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hannibal stammte aus der Herlisheimer Linie der Herren von Schauenburg. Er sollte auf Wunsch seiner Eltern (sein Vater war Ulrich Diepold von Schauenburg † 11. November 1603, seine Mutter, Eva von Bärenfels war die zweite Frau ∞ 1576) eine geistliche Laufbahn einschlagen und trat 1603 in den Johanniterorden in Freiburg ein.
Karriere und Reichtum im Heer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1616 erhielt er durch den Erzherzog Ferdinand das Hauptmannspatent auf ein Fähnlein zu 300 Mann Fußvolk. Im April 1619 ist er Kammerherr und Oberstleutnant bei Ladislaus von Fürstenberg und am 16. August Oberst über sechs Fähnlein Fußvolk. Im Januar 1622 kommandierte er neben dem Herzog von Lauenburg und Oberst Montagnia der Kaiserlichen Truppe am Rhein in den Kämpfen Tillys gegen den Mansfelder und den Braunschweiger.[1] Im Sommer 1623 war er zuhause auf der elterlichen Burg und stiftete 3000 fl für die St. Georgskapelle Gaisbach[2] zu Gaisbach und versah sie mit einer Pfarrpfründe.[3] Zurück beim Heer wurde er General Aldringer zugeteilt und nach Böhmen und Mähren gesandt gegen den Einfall von Bethlen Gabor. 1624 bekam er Urlaub und reiste in Ordensangelegenheiten nach Malta, hier wurde er wohl auch zum Ordenskomtur der Johanniterkommende Tobel im Thurgau ernannt. Nach drei Monaten war er wieder in Deutschland unter dem Kommando von Erzherzog Leopold im Breisgau im Jahr darauf aber schon nach Italien gesendet bis im August 1627 unter dem General Feria welches er aber er wiederholt beklagte so bat er am 6. Juli 1627 bei Wallenstein um Versetzung nach was auch am 29. August bewilligt wurde. Nach anfänglicher Rückhaltung unter Colalto kam das alte Schauenburgische Regiment erst am 30. September 1630 in Marschbewegung nach Niedersachsen. Ende August 1628 war Hannibal bereits im kaiserlichen Feldlager vor Glückstadt und kam dabei kurzzeitig in dänische Gefangenschaft. Am 7. Oktober wurde sein Guthabenvermögen mit 440.510 Gulden angegeben, wovon Herzog Leopold 310.510fl einbehielt und er für den Rest (die bestehenden 54.145fl Schulden bekam er gratis dazu) die Herrschaften Staufen und Kirchhofen verliehen bekam. Er erhielt auch die Erlaubnis sein Erbe nicht dem Orden, sondern seinen Brüdern zukommen zu lassen.[4]
Kriegsmüde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Zeitzeuge und Teilnehmer sah er unvorstellbares Leid, unmenschliche Gräuel und Verwüstungen die ihn schwer bewegten. → Schlacht am Weißen Berg → Schlacht bei Lutter, → Magdeburger Hochzeit. Bei der Verteidigung der Festung Breisach in der Belagerung durch die Schweden unter Rheingraf Otto Ludwig im Sommer 1633 war er siegreich. Wallenstein beförderte ihn zum Kommandanten des Oberrheingebietes mit Sitz in Breisach. Mehrmals hatte er als erfolgreicher Feldherr um seine Entlassung gebeten, da er die Gräuel des Krieges nicht mehr ertragen konnte.[5] Als am 18. und 19. Juni 1633 der Ort Kirchhofen und Schloss Kirchhofen unter Rheingraf Otto Ludwig von Salm-Kyrburg-Mörchingen gestürmt und in der Folge 300 Bauern erschlagen wurden, hatten sie vergeblich auf seine Hilfe gewartet- er hielt sich in der Umgebung Waldshuts auf.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Antonio Schmidt-Brentano: Hannibal von Schauenburg In: Die kaiserlichen Generale. 1618–1655. Ein biographisches Lexikon. Österreichisches Staatsarchiv, Wien 2022. S. 433ff.
- Philipp Ruppert: Regesten des Mortenauer Adels. 2. Die von Schauenburg. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Band 39, 1885, S. 83–180 (Digitalisat).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Philipp Ruppert: Regesten des Mortenauer Adels. 2. Die von Schauenburg. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Band 39, 1885, S. 83 ff (Digitalisat).
- ↑ Kapelle St. Georg Gaisbach
- ↑ Philipp Ruppert: Regesten des Mortenauer Adels. 2. Die von Schauenburg. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Band 39, 1885, S. 83 ff
- ↑ Philipp Ruppert: Regesten des Mortenauer Adels. 2. Die von Schauenburg. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. Band 39, 1885, S. 92 ff
- ↑ Webseite mit Bildnis auf arbeitskreis-ortsgeschichte-ehrenkirchen.de
Personendaten | |
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NAME | Schauenburg, Hannibal von |
ALTERNATIVNAMEN | Schaumburg, Hannibal von |
KURZBESCHREIBUNG | Adliger, Generalfeldmarschall im Dreißigjährigen Krieg |
GEBURTSDATUM | 1582 |
GEBURTSORT | Herrlisheim-près-Colmar |
STERBEDATUM | 30. März 1634 |
STERBEORT | Freiburg im Breisgau |