Hans Peter Korff
Hans Peter Korff (* 24. August 1942 in Hamburg) ist ein deutscher Schauspieler und Hörspielsprecher. Seine Schauspielkarriere in Theater, Film und Fernsehen begann 1959 und umfasst über 160 Film- und Fernsehproduktionen. Er wurde vor allem bekannt als Postbote „Onkel Heini“ in der ZDF-Kinderserie Neues aus Uhlenbusch und durch die ZDF-Familienserie Diese Drombuschs in der Rolle des Familienvaters Siegfried „Sigi“ Drombusch.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hans Peter Korff wurde Ende August 1942 als Sohn eines Buchdruckers in Hamburg geboren. Er machte auf Wunsch seines Vaters eine Lehre als Buchdrucker und Schriftsetzer und sollte ursprünglich den väterlichen Buchdruckbetrieb weiterführen.
Korff war ab 1964 mit der Regisseurin Ina-Kathrin Korff geborene Petzold (* 1943) verheiratet, aus der Ehe stammt die Tochter Franziska (* 1965).[1][2] Eine zweite Ehe ging er Anfang der 1980er Jahre für einige Jahre mit der Schauspielerin Monica Bleibtreu ein.[3] Seit Juli 1992 ist er in vierter Ehe[4] mit der Schauspielerin Christiane Leuchtmann verheiratet. Aus der Ehe entstammt ein gemeinsamer Sohn. Das Paar lebt in Hamburg-Meiendorf.
Karriere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ausbildung und Theater
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine Schauspielkarriere startete Korff 1959 am Studententheater der Universität Hamburg. Von 1962 bis 1964 besuchte er die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Hamburg. Von 1964 bis 1969 trat er an verschiedenen privaten Hamburger Bühnen auf, darunter drei Jahre am Ernst-Deutsch-Theater. Ab 1969 bis 1972 war er fest am Württembergisches Staatstheater engagiert. Von dort wechselte er zunächst für zwei Jahre an das Düsseldorfer Schauspielhaus, im Anschluss an das Hamburger Schauspielhaus, wo er bis 1983 blieb. Seit 1976 arbeitete er als freischaffender Künstler. 1984 hatte er Gastspiele an den Münchner Kammerspielen und an der Freien Volksbühne Berlin. Zwei Jahre später verpflichtete er sich für das Schauspielhaus Bochum und trat 1986 wieder am Düsseldorfer Schauspielhaus auf. Von 1990 bis 1993 spielte er an den Staatlichen Bühnen Berlin.
Film und Fernsehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Korff gab im Alter von 24 Jahren unter der Regie von Claus Peter Witt als Henry in dem Spielfilm Drei Tage bis Mitternacht sein Filmdebüt. Parallel übernahm er Gastrollen in den Fernsehserien Hafenpolizei und Die Unverbesserlichen. Danach spielte er in einigen Studienarbeiten des Regisseurs Wolfgang Petersen Der Eine – der Andere (1967), Ich nicht (1969), später auch in einigen seiner Fernsehfilme, beispielsweise in Die Stadt im Tal (1975).
In der Fernsehreihe Tatort war Korff 1974 in der Folge Nachtfrost als Assistent von Kommissar Finke zu sehen. Von 1978 bis 1979 verkörperte er in den zwei Folgen Sterne für den Orient und Gefährliche Träume des SFB den Kriminalhauptkommissar Matthias Behnke.[5]
Zwischen 1977 und 1982 übernahm Korff in der Kinderserie Neues aus Uhlenbusch eine der Hauptrollen als Postbote „Onkel Heini“. Ab 1983 spielte er in der ZDF-Familienserie Diese Drombuschs die Serienhauptrolle des Familienvaters Siegfried „Sigi“ Drombusch, was ihm den Durchbruch als Fernsehschauspieler brachte. Für diese Rolle erhielt er 1985 gemeinsam mit seiner Spielpartnerin Witta Pohl die Goldene Kamera in der Kategorie „Beliebtestes Serienpaar“.
1991 spielte Korff an der Seite von Irm Hermann in Loriots Kinokomödie Pappa ante portas den schöngeistigen, aber nervtötenden Schwager Hellmuth. 1992 war er in Urs Eggers Kinder der Landstraße als Hilfwerkleiter Dr. Schoenefeld zu sehen.
Von 2003 bis 2007 gehörte er als Joseph Bachschuster in der ZDF-Fernsehserie Der Fürst und das Mädchen zur Stammbesetzung. Im selben Zeitraum spielte er den Kriminaldirektor Dr. Ferdinand Dünnwald in der satirischen ARD-Krimiserie Adelheid und ihre Mörder mit Evelyn Hamann in der Titelrolle. 2005 gastierte er auch in Hamanns Fernsehserie Evelyn Hamanns Geschichten aus dem Leben. In Die Prinzessin auf der Erbse – Qual der Wahl Royal (2007), einer Episode aus der ProSieben-Märchenstunde, war Korff erneut an der Seite seiner Serienspielpartnerin Witta Pohl zu sehen; sie spielten das Königspaar von Ehrenberg. Von 2009 bis 2013 übernahm er in der ARD-Fernsehserie Tierärztin Dr. Mertens die Rolle des ehemaligen Kinderarztes Dr. Matthias Lentz. In den letzten beiden Folgen mit ihm in dieser Rolle spielte er an der Seite seiner Ehefrau Christiane Leuchtmann, die in der Serie die Rolle seiner Verlobten Ursula Rose darstellte.
Darüber hinaus übernahm Korff Gastrollen in den Krimireihen Pfarrer Braun (2008 in Heiliger Birnbaum als Dr. Wendriner), in Kommissar LaBréa (2009 in Tod an der Bastille als Monsieur Hugo) oder Stubbe – Von Fall zu Fall (2014 in Der König ist tot als Erich Holzhäuser). Im September 2019 stand er für den im Jahr 2021 erstausgestrahlten Fernsehfilm Meeresleuchten von Wolfgang Panzer als kauziger Dorfbewohner Max, der sich liebevoll um seine Enkelin kümmert, vor der Kamera.
Filmografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kino
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1978: Die Anstalt
- 1978: Alzire oder der neue Kontinent
- 1981: Die Fälschung
- 1983: Peppermint Frieden
- 1989: Hab’ ich nur deine Liebe
- 1989: Jenseits von Blau
- 1991: Pappa ante Portas
- 1990: Landstreicher (Landstrykere)
- 1992: Kinder der Landstrasse
- 1992: Moebius
- 1995: Nich’ mit Leo
- 1995: Halali oder Der Schuß ins Brötchen
- 1999: Beresina oder Die letzten Tage der Schweiz
- 2003: Adam & Eva
- 2007: GG 19 – Eine Reise durch Deutschland in 19 Artikeln
- 2010: Vater Morgana
- 2015: Freistatt
- 2015: Bach in Brazil
- 2019: Sommerseiten
Fernsehen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fernsehfilme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1966: Drei Tage bis Mitternacht
- 1967: Lobby Doll und die Sitzstangenaffäre – Eine erdachte Rekonstruktion
- 1968: Das Mädchen Traum (Kurzfilm)
- 1968: Polizeirevier 21
- 1969: Jacques Offenbach – Ein Lebensbild
- 1969: Gnade für Timothy Evans
- 1969: Zieh den Stecker raus, das Wasser kocht
- 1971: Die Sieben Ohrfeigen
- 1971: Eduard IV. – Der Krieg der Rosen, 2. Teil
- 1973: Die geheimen Papiere des Pentagon
- 1975: Die Stadt im Tal (Zweiteiler)
- 1976: Menschenfresser
- 1977: Unendlich tief unten
- 1978: Friedrich Schachmann wird verwaltet
- 1978: Der Geist der Mirabelle. Geschichten von Bollerup
- 1979: Feuerzeichen
- 1979: Esch oder die Anarchie
- 1979: Die große Flatter (Dreiteiler)
- 1980: Drei Schwestern
- 1982: Der Zubringer
- 1983: Der Groß-Cophta
- 1984: Ich hatte einen Traum
- 1984: Die Friedenmacher
- 1985: Dagmar
- 1982: Der Zubringer
- 1982: Drei gegen Hollywood
- 1986: Von zwölf bis Mittag
- 1986: Bankgeheimnisse
- 1987: Die Erbschaft
- 1989: Jenseits von Blau
- 1989: Ein Prachtexemplar
- 1989: Dick Francis: In the Frame
- 1990: Der Zauberkasten
- 1991: Unser Haus
- 1992: Kein pflegeleichter Fall
- 1993: Der Schowmaster
- 1992: Gerichtstag
- 1992: Geheimakte Lenz
- 1993: Das Tier
- 1993: Der Gartenkrieg
- 1993: Der Showmaster
- 1995: … nächste Woche ist Frieden
- 1996: Der Andere Wolanski
- 1996: Jackpot
- 1997: Davids Rache
- 1997: Das Hochzeitsgeschenk
- 1998: Koerbers Akte – Rollenspiel
- 1999: Am Anfang war der Seitensprung
- 2000: Das Psychogirl – Du wirst sie nicht mehr los
- 2001: Check-in to Disaster
- 2001: Der Verleger
- 2001: Vera Brühne (Zweiteiler)
- 2001: Das Baby-Komplott
- 2001: Am Anfang war die Eifersucht
- 2001: Absturz in der Todeszone
- 2001: Oh Du Liebezeit
- 2002: Hannas Baby
- 2003: Mein Weg zu Dir
- 2006: Mein süßes Geheimnis
- 2007: Bezaubernde Marie
- 2008: Immer Wirbel um Marie
- 2008: Familienbande (Zweiteiler)
- 2010: Der Meisterdieb
- 2021: Meeresleuchten
Fernsehserien und -reihen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1966: Hafenpolizei (Folge Schlangenjagd)
- 1966: Die Unverbesserlichen (Folge Nichts dazugelernt)
- 1969: Ein Jahr ohne Sonntag (4 Folgen)
- 1970: Miss Molly Mill (2 Folgen)
- 1974: Tatort: Nachtfrost
- 1976: Schaurige Geschichten (Folge Geisterstunde)
- 1976: Pariser Geschichten (Folge Die kleinen Tricks)
- 1977–1980: Neues aus Uhlenbusch (35 Folgen)
- 1978: Tatort: Sterne für den Orient
- 1979: Tatort: Gefährliche Träume
- 1982: St. Pauli-Landungsbrücken (Folge Die Schwiegereltern kommen)
- 1983–1987: Diese Drombuschs (13 Folgen)
- 1987: Diplomaten küsst man nicht (Folge Bei Anruf – Sport!)
- 1988: Geschichten aus der Heimat (Folge Die neuen Nachbarn)
- 1989: Hals über Kopf (Folge Schweigen ist Gold)
- 1989: Der Landarzt (Folge Auf Herz und Niere)
- 1989: Mit Leib und Seele (Folge Der krumme Weg)
- 1990: Liebesgeschichten
- 1990: Cop & Co. (4 Folgen)
- 1990: Tatort: Tod einer Ärztin
- 1990: Der Fahnder (Folge Abstellgleis)
- 1992: Ein Fall für zwei (Folge Scheine spielen schwarz)
- 1993: Der Millionenerbe (Folge Immer Ärger mit den Frauen)
- 1993: Anwalt Abel (Folge Sprecht mir diesen Mörder frei)
- 1994: Ihre Exzellenz, die Botschafterin (Folge Die Hochzeit)
- 1995: Peter Strohm (Folge Babuschka)
- 1996: Tresko – Der Maulwurf
- 1997: Für alle Fälle Stefanie (Folge Thommy)
- 1997–2000: Ein Mann steht seine Frau (4 Folgen)
- 1998–1999: Dr. Stefan Frank – Der Arzt, dem die Frauen vertrauen (12 Folgen)
- 1998: Alphateam – Die Lebensretter im OP (Folge Die Katastrophe)
- 1999: Im Namen des Gesetzes (Folge Auf Leben und Tod)
- 1999: Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei (Folge Taxi 541)
- 1999: Happy Birthday (Folge Unschuldig schuldig)
- 1999: Klemperer – Ein Leben in Deutschland (4 Folgen)
- 2000: Tatort: Blüten aus Werder
- 2000: SOKO 5113 (Folge Mord mit den besten Empfehlungen)
- 2000: Die Cleveren (Folge Spiegelbilder)
- 2000: Schlosshotel Orth (Folge Der Glücksstern)
- 2001: Balko (Folge Freier Fall)
- 2003–2007: Adelheid und ihre Mörder (27 Folgen)
- 2003–2007: Der Fürst und das Mädchen (40 Folgen)
- 2003: Dr. Sommerfeld – Neues vom Bülowbogen (Folge Il dolce far niente)
- 2003: Der Alte (Folge 288 Die falsche Spur)
- 2004: Polizeiruf 110: Barbarossas Rache
- 2004: Familie Dr. Kleist (Folge Tage voller Sorgen)
- 2005: Das Traumschiff: Oman
- 2005: In aller Freundschaft (Folge Nur über meine Leiche)
- 2005: Edel & Starck (Folge Mit Haut und Haaren)
- 2005: Zwei am großen See (Folge Angriff aufs Paradies)
- 2005: Evelyn Hamanns Geschichten aus dem Leben (Folgen Stark wie Jade/Faxen/Stupsi)
- 2005: Der Bulle von Tölz: Mord im Kloster
- 2005–2007: Agathe kann’s nicht lassen (5 Folgen)
- 2007: Die ProSieben-Märchenstunde (Folge Die Prinzessin auf der Erbse – Qual der Wahl Royal)
- 2008: Pfarrer Braun: Heiliger Birnbaum
- 2008–2013: Tierärztin Dr. Mertens (21 Folgen)
- 2009: Kommissar LaBréa – Tod an der Bastille
- 2009–2013: Notruf Hafenkante (verschiedene Rollen, zwei Folgen)
- 2009: Utta Danella – Der Verlobte meiner besten Freundin
- 2010: Um Himmels Willen (Folge Gardinenpredigt)
- 2010: SOKO Stuttgart (Folge Todesengel)
- 2012: Küstenwache (Folge Spiel mit der Angst)
- 2013: SOKO Köln (Folge Das Mädchen mit dem Flügelpferd)
- 2013: Kripo Holstein – Mord und Meer (Folge Todesengel in weiß)
- 2014: Stubbe – Von Fall zu Fall: Der König ist tot
- 2015: Die Kanzlei (Folge Ein großer Fehler)
- 2017: Bettys Diagnose (Folge Verpasste Chance)
- 2019: Praxis mit Meerblick – Auf zu neuen Ufern
- 2019: Die Pfefferkörner (Folge Goldfieber)
Hörspiele und Hörbücher (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1980: Jürgen Nola: Neues aus Uhlenbusch – Ich hatte einen Traum (Hörspiel zum Kinofilm)
- 1992: Friedrich Gorenstein: Streit um Dostojewski – Regie: Walter Niklaus (Hörspiel – SFB/DS Kultur)
- 2004: Per O. Enquist: Großvater und die Wölfe. Hörspiel ab 6 Jahre. Igel-Records, ISBN 3-89353-903-4.
- 2009: Hilke Rosenboom: Die drei vom Amazonasstübchen, Der Audio Verlag (DAV), ISBN 978-3-89813-869-7.
- 2017/18: Sherlock Holmes & John H. Watson (nach Motiven von Sir Arthur Conan Doyle): diverse Folgen (gemeinsam mit Sky du Mont)
- 2023: Die drei ??? und der Knochenmann (Folge 223) als Mr. Lincoln
Auszeichnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1985: Goldene Kamera in der Kategorie „Beliebtestes Serienpaar“, 3. Platz, zusammen mit Witta Pohl
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 523.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Hans Peter Korff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hans Peter Korff im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Hans Peter Korff bei IMDb
- Hans Peter Korff bei Crew United
- Hans Peter Korff bei filmportal.de
- Hans Peter Korff bei der Künstleragentur PUBLIKUMSLIEBLING
- Offizielle Website
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Paul S. Ulrich: Biographisches Verzeichnis für Theater, Tanz und Musik. Berlin Verlag. Arno Spitz GmbH. 1997, ISBN 978-3-87061-479-9, S. 980; siehe auch Datensatz DNB 124354424 zu Hans Peter Korff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek.
- ↑ Ina-Kathrin Korff. In: Kleines theater Bad Godesberg. 24. März 2019, abgerufen am 26. Oktober 2024.
- ↑ „Mein Leben – Monica Bleibtreu“: Porträtreihe, Deutschland, 2008, Film von Ulrike Bremer
- ↑ Hans Peter Korff - Biografie. Abgerufen am 26. Oktober 2024.
- ↑ Tatort-Fundus: Hauptkommissar Behnke, abgerufen am 21. Juli 2012.
Personendaten | |
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NAME | Korff, Hans Peter |
ALTERNATIVNAMEN | Korff, Hans-Peter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler und Hörspielsprecher |
GEBURTSDATUM | 24. August 1942 |
GEBURTSORT | Hamburg |