Hans Joachim Fiedler
Hans Joachim Fiedler (* 30. Dezember 1927 in Düsseldorf; † 12. Februar 2022 in Dresden[1]) war ein deutscher Bodenkundler.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fiedler studierte ab 1945 Chemie, Physik und Mineralogie an der Universität Jena und war nach Ende des Studiums 1949 als Hilfsassistent sowie von 1951 bis 1957 als Assistent am Landwirtschaftlich-chemischen Institut der Universität Jena tätig. Er promovierte 1951 in Jena zum Thema Die Ionenwirkung bei Fermenten unter besonderer Berücksichtigung der Speichel-Amylase und habilitierte sechs Jahre später mit der Arbeit Der heutige Stand unserer Kenntnisse über die Beeinflussung physikalischer Bodeneigenschaften durch natürliche und synthetische chemische Verbindungen. Er arbeitete anschließend als Dozent für Pflanzenernährung an der Universität Rostock und wurde 1959 Professor mit Lehrauftrag sowie im Folgejahr Professor mit Lehrstuhl für Bodenkunde und Standortslehre der TH Dresden. Zudem wurde er Leiter des Wissenschaftsbereichs Bodenkunde und Standortslehre, ab 1992 Institut für Bodenkunde der Fakultät Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften der TU Dresden. Im Jahr 1995 war er Lehrbeauftragter für Bodenkunde an der Universität Halle-Wittenberg.
Am 11. Oktober 1991 trat Fiedler als ordentliches Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig bei. Fiedler war Ehrenmitglied der Deutschen UNESCO-Kommission.[2]
Publikationen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1964: Lehrbuch der Bodenkunde
- 1970: Geologische Grundlagen der Bodenkunde und Standortslehre
- 1973: Forstliche Pflanzenernährung und Düngung
- 1973: Methoden der Bodenanalyse (2 Bände)
- 1977: Leitfaden der forstlichen Standortslehre
- 1984: Vom Gestein zum Boden
- 1985: Bodensystematik
- 1986: Erdgeschichte Mitteleuropas
- 1988: Geologisch-pedologischer Exkursionsführer Osterzgebirge (2 Bände)
- 1988: Der forstliche Gefässversuch. Teil 3. Bestimmung der Makro- und Mikronährstoffe in Pflanzenmaterial
- 1989: Die Waldböden des Naturschutzgebietes „Weisseritztalhänge“: Bodennutzung und Bodenschutz (2 Bände)
- 1994: Die Entwicklung der standortskundlichen Forschung in Tharandt seit der Gründung der Königlich-Sächsischen Forstakademie im Jahre 1816
- 2001: Böden und Bodenfunktionen in Ökosystemen, Landschaften und Ballungsgebieten
- 2005: Boden und Landschaft
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1988: Ehrendoktor der Universität München
- 1989: Ehrendoktor der Universität Trier
- 1995: Ehrendoktor der Universität Uppsala
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fiedler, Hans-Joachim. In: Dorit Petschel: 175 Jahre TU Dresden. Band 3: Die Professoren der TU Dresden 1828–2003. Hrsg. im Auftrag der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden e. V. von Reiner Pommerin, Böhlau, Köln u. a. 2003, ISBN 3-412-02503-8, S. 210 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Karl-Heinz Feger und Karsten Kalbitz: Boden als komplexe „Schnittstelle“ in der Umwelt. Prof. Hans Joachim Fiedler zum 90. Geburtstag. In: Dresdner Universitätsjournal, 29 (2018), Nr. 1, S. 3.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Hans Joachim Fiedler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Hans Joachim Fiedler in der Sächsischen Bibliografie
- Hans Joachim Fiedler auf den Seiten der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Traueranzeige, in: Sächsische Zeitung vom 26. Februar 2022.
- ↑ unesco.de: Mitglieder
Personendaten | |
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NAME | Fiedler, Hans Joachim |
ALTERNATIVNAMEN | Fiedler, Hans-Joachim; Fiedler, H. J.; Fiedler, H.-J. |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bodenkundler |
GEBURTSDATUM | 30. Dezember 1927 |
GEBURTSORT | Düsseldorf |
STERBEDATUM | 12. Februar 2022 |
STERBEORT | Dresden |