Hans-Joachim Mangold

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Hans Joachim Mangold)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hans-Joachim Mangold (* 7. April 1909 in Düsseldorf; † nach 1969) war ein deutscher Botschafter.

Mangold war der Sohn des ehemaligen Saarbrückener Oberbürgermeisters Emil Mangold, der 1919 von den Franzosen ausgewiesen worden war und daraufhin mit seiner Familie ins unbesetzte Darmstadt zog. Dort absolvierte Hans-Joachim das Ludwig-Georgs-Gymnasium, wo er 1927 das Abitur ablegte. Hans-Joachim Mangold war seit 1927 Mitglied des Corps Guestphalia Heidelberg.[1] Er trat am 1. Mai 1933 in die NSDAP ein und erhielt die Mitgliedsnummer 2.307.799. 1934 wurde er mit der Arbeit Eigentumsvorbehalt und Sachbestandteil an der Philipps-Universität Marburg zum Doktor der Rechte promoviert. Nach dem Westfeldzug war er von Juli 1940 bis April 1941 Assessor bei Harald Turner in Paris.[2] Mangold heiratete Luitgard von Kaminietz, mit der er eine Tochter hatte.[3] Laut Darstellung des Auswärtigen Amtes war er „von 1937 bis 1945 im Reichswirtschaftsministerium tätig“. De facto stand er jedoch im Dienst der deutschen Besatzungsverwaltung in Frankreich, 1942 bis 1944 im Bereich der Feldkommandantur Beauvais, anschließend in Blois.[4]

Nach Kriegsende wurde Mangold 1948 bei der Abteilung Außenwirtschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft beschäftigt und wechselte von hier in die Abteilung Handelspolitik des Auswärtigen Amtes, die er von 1953 bis 1957 leitete. 1960 war er Wirtschaftsreferent an der Botschaft in London. Das Kabinett stimmte dem Vorschlag des Kanzleramtes vom 21. November 1963 zu, worauf Hans-Joachim Mangold zum Botschafter in Damaskus ernannt wurde.[5] Das Agreement zu dieser Ernennung von Seiten der Regierung Amin al-Hafez wurde am 8. Januar 1964 bekannt gegeben.[6]

Am 7. Oktober 1964 hatte sich ein Konsortium aus 17 Unternehmen mit Geschäftssitz in der Bundesrepublik Deutschland unter der Leitung von Wilhelm C. B. Hartmann (* 13. April 1908), Vorstand Hochtief, gegenüber der Euphrat-Behörde verpflichtet, ein verbindliches Angebot für den Baath Dam im Euphrat abzugeben.[7]

Im Verfahren gegen Eli Cohen in Damaskus bezichtigte der Vorsitzende des Militärsondergerichtes, Oberstleutnant Salah Dilli, am 17. März 1965 Ernst-Wilhelm Springer militärische Aufklärung für eine fremde Macht zu betreiben. Die Regierung Erhard nahm mit einem Notenwechsel am 12. Mai 1965 diplomatische Beziehungen mit der Regierung von Levi Eschkol auf, worauf der syrische Botschafter in Bonn, Ibrahim Istuany, am 13. Mai 1965 die Beziehungen einstellte. Al Baas und Al Sawra berichteten am 16. Mai 1965, dass Botschafter Mangold Damaskus verlassen hätte.[8]

Mangold trat im Oktober 1970 als stellvertretender Leiter der deutschen Vertretung bei den internationalen Organisationen in Genf auf eigenen Wunsch in den einstweiligen Ruhestand.[9]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Kösener Corpslisten 1960, 64, 1111
  2. Von Ribbentrop zu Adenauer: eine Dokumentation über das Bonner Auswärtige Amt Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten, Druckerei Fortschritt, Berlin, 1961–1969 S., S. 62; Braunbuch S. 270.
  3. August Ludwig Degener, Walter Habel: Das deutsche Who’s Who, Band 16, Arani, 1970, S. 806.
  4. https://www.resistance60.fr/administration-allemande-40-42
  5. Schreiben des Bundeskanzleramts vom 21. Nov. 1963 in B 136/4643. – Vorgeschlagen war die Besetzung der Botschaft in Damaskus mit dem Botschaftsrat Erster Klasse Dr. Hans-Joachim Mangold
  6. The bulletin, 8. Januar 1964, OFICIAL NOTEBOOK, S. 143.
  7. Schriftberichte des Botschafters Mangold, Damaskus, vom 21. September und 9. Oktober 1964; Referat III B 6, Bd. 439.
  8. Le Bureau, 1965, Bulletin de la presse arabe, Band 18.
  9. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 29. Oktober 1970
VorgängerAmtNachfolger
Walter WeberLeiter der Abteilung Handelspolitik des auswärtigen Amtes
1957–1959
Hans Heinrich Sante
Rudolf Fechter, Generalkonsuldeutscher Botschafter in Damaskus
1964–1965
Gunter Mulack