Hans Kiener
Hans Kiener (* 7. Mai 1891 in Eichstätt; † 25. November 1964) war ein deutscher Kunsthistoriker.
Leben und Beruf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kiener war der Sohn des Kunstlehrers Joseph Kiener (1856–1918). Er studierte Kunstgeschichte an der Universität München, wo er 1921 bei Heinrich Wölfflin promoviert wurde.
Nachdem er zunächst ein Referendariat bei der Bayerischen Staatsbibliothek durchlief, wurde er zum 1. Januar 1924 als Lehrer für Kunstgeschichte an der Staatsschule für Angewandte Kunst in München tätig, seit 1933 als Studienrat. 1937 scheiterte seine Habilitation an der Universität München, trotzdem erhielt er am 20. April 1939 (aus Anlass des 50. Geburtstages von Adolf Hitler) den Titel Professor verliehen.[1]
1931 war er Mitglied der Bayerischen Volkspartei, trat dann aber zum 1. Februar 1932 in die NSDAP ein (Mitgliedsnummer 916.121).[2] 1933 wurde er förderndes Mitglied der SS. Im Oktober 1945 wurde er als Professor dienstenthoben. Bei der Entnazifizierung nach dem Krieg wurde er zunächst in die Gruppe der Belasteten eingestuft, nach seinem Widerspruch 1948 in die Gruppe der Mitläufer.
Veröffentlichungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Leo von Klenze, Architekt Ludwig I. 1784–1864. Dissertation München 1921.
- Italienische Kunst vom 15. bis 18. Jahrhundert. Band 1: Die Kunst der Frührenaissance in Mittel-Italien. Hirt, Breslau 1925.
- München. Allgemeine Vereinigung für christliche Kunst, München 1928.
- Die römische Baukunst. Allgemeine Vereinigung für christliche Kunst, München 1933.
- Die Baukunst der deutsche Renaissance. Allgemeine Vereinigung Die Kunst dem Volke, München 1934.
- Die Baukunst des deutschen Klassizismus. Allgemeine Vereinigung Die Kunst dem Volke, München 1935.
- Neue deutsche Baukunst. Allgemeine Vereinigung Die Kunst dem Volke, München 1936.
- Kunstbetrachtungen. Ausgewählte Aufsätze. Neuer Filser-Verlag, München 1937.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Christian Fuhrmeister: Kontinuität und Blockade. In: Nikola Doll, Ruth Heftrig, Olaf Peters (Hrsg.): Kunstgeschichte nach 1945: Kontinuität und Neubeginn in Deutschland. Böhlau, Köln 2006, ISBN 978-3-412-00406-4, S. 28 Anm. 36.
- Stefan Schweizer: „Unserer Weltanschauung sichtbaren Ausdruck geben“. Nationalsozialistische Geschichtsbilder in historischen Festzügen zum „Tag der Deutschen Kunst“. Wallstein, Göttingen 2007, ISBN 978-3-8353-0107-8, S. 276ff.
- Andreas Burmester: Der Kampf um die Kunst. Max Doerner und sein Reichsinstitut für Maltechnik. Böhlau, Köln 2016, ISBN 978-3-412-50376-5, S. 784.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger vom 21. April 1939, S. 1.
- ↑ Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/20041644
Personendaten | |
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NAME | Kiener, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kunsthistoriker |
GEBURTSDATUM | 7. Mai 1891 |
GEBURTSORT | Eichstätt |
STERBEDATUM | 25. November 1964 |