Hans Pontiller

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hans Pontiller (* 23. Februar 1887 in Jenbach, Tirol; † 11. Dezember 1970 in Innsbruck) war ein österreichischer Bildhauer.

Holzkruzifix mit der Heiligen Magdalena von Pontiller in der Kapelle von St. Magdalena im Gschnitztal

Während einer Kunsttischlerlehre in Schwaz eignete Pontiller sich Kenntnisse in der Holzschnitzerei an. In Schwaz lernte er den Innsbrucker Jugendstilmaler Emanuel Raffeiner und den Bildhauer Ludwig Penz kennen, der ihn zur weiteren künstlerischen Betätigung ermunterte.

Nach dem Besuch der Gewerbeschule in Innsbruck 1909/1910 studierte er von 1910 bis 1915 an der Kunstgewerbeschule Wien bei Josef Breitner und Franz Barwig dem Älteren und von 1915 bis 1919 an der Akademie der Bildenden Künste Wien bei Hans Bitterlich. 1921 folgte eine Einladung nach Stockholm, wo er sich mit dem Bildhauer Carl Milles anfreundete. Zwischen 1924 und 1928 lebte er freischaffend in Salzburg. Anfang des Jahres 1929 wurde Pontiller Lehrer für Bildhauerei an der Bundesgewerbeschule in Innsbruck. Hier entfaltete sich seine Tätigkeit durch seinen Einfluss auf jüngere Bildhauer wie Herbert Albrecht, Albin Moroder, Ilse Glaninger-Balzar, Erich Keber, Walter Wehinger oder Rudi Wach, der über die Grenzen Österreichs bekannt wurde.

Der Schwerpunkt seines bildhauerischen Werkes liegt im religiösen, christologischen Bereich, im Besonderen seine Pietàs, den Darstellungen Marias mit dem Leichnam Jesu Christi. Das berühmteste seiner Marienbilder, die Maria mit dem Kinde im Strahlenkranz von 1959 ist in der Bergiselgedächtniskapelle zu Innsbruck zu finden. Seine Werke zeichnen sich durch Zartheit und Entschlossenheit aus. Pontiller war ein Verfechter der gegenständlichen Darstellung, aber dennoch aufgeschlossen gegenüber modernen Strömungen.

  • Hans Pontiller: September–Oktober 1966, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. Ferdinandeum, Innsbruck 1966.
  • Otto von Lutterotti: Hans Pontiller: Der Tiroler Bildhauer. 1887–1970. Tyrolia-Verlag, Innsbruck/Wien/München 1971, ISBN 3-7022-1008-3 (Mit Werkeverzeichnis S. 118–126). (Rezension von: Eva Kreuzer in: Der Schlern. 46, 1972, S. 56–57).
  • Hans Pontiller: 1887–1970, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Innsbruck, 5. Dezember 1990 – 6. Jänner 1991. Ferdinandeum, Innsbruck 1991.
  • Hans Pontiller: 1887–1970, Österreichische Galerie, Wien, Gustinus-Ambrosi-Museum, Augarten, 4. Juni – 1. September 1991. Österreichische Galerie, Wien 1991.
  • Christoph Bertsch (Hrsg.): Kunst in Tirol, 20. Jahrhundert: wesentlich erweiterter und neu durchgesehener Bestandskatalog der Sammlung des Institutes für Kunstgeschichte der Universität Innsbruck samt einer Dokumentation der Legate und Nachlässe in zwei Bänden. Band 2, Innsbruck 1997, S. 548–551 (urn:nbn:at:at-ubi:2-7291)
  • Ekkart SauserPontiller, Hans. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 15, Bautz, Herzberg 1999, ISBN 3-88309-077-8, Sp. 1182–1183.
  • Traute Pontiller (Hrsg.): Hans Pontiller 1887–1970. Mit Beiträgen von Gert Ammann, Günther Dankl, Ursula Marinelli, Helmuth Öhler und Nikolaus Schaffer, Athesia, Innsbruck 2023, ISBN 978-3-200-09455-0.
Commons: Hans Pontiller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Auszeichnung des Prof. Hans Pontiller. In: Tiroler Anzeiger. Tagblatt mit der illustrierten Wochenbeilage Weltguck, 12. Jänner 1938, S. 6 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/tan