Hans Schachinger

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Hans Schachinger im Atelier 1928 mit Portrait des Bundespräsidenten Michael Hainisch zu seinem 70. Geburtstag. Berichte darüber in der New York Times vom 14. Oktober 1928 und in der Hamburger Illustrierten vom 18. August 1928. Das Foto stammt aus der New York Times von 1928 und ist eine Kopie eines privaten Abzugs.

Hans Schachinger (* 20. Mai 1888 in Wien; † 12. November 1952 in Nassau an der Lahn) war ein österreichischer Porträt- und Genremaler.

Schachinger studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien unter Christian Griepenkerl und Rudolf Bacher. 1919 vertiefte er seine Studien an der Münchener Akademie. 1925 gründete er seine eigene Malschule in Wien. 1927 unternahm er eine Studienreise nach Paris, und 1938 stellte er erstmals auf der Biennale di Venezia aus. 1945 zog er in ein Bauernhaus im Kobernaußerwald, in weiterer Folge war er im oberösterreichischen Schalchen tätig. 1946 wurde er Mitglied der Innviertler Künstlergilde. Er starb an den Folgen einer Rippenfellentzündung. Sein Leichnam wurde nach Österreich überstellt und am 22. November 1952 auf dem Friedhof Maria Schmolln (Grab Nr. 71) beigesetzt.[1]

Hans Schachinger erhielt 1916 die Silberne Medaille des Albrecht-Dürer-Bundes; 1923 den Dumba-Preis; 1924 den Künstlerhaus-Jubiläumspreis; 1925 die Große Goldene Ehrenmedaille; 1927 den Rembrandt-Preis der Künstlergenossenschaft Wien und den Österreichischen Staatspreis; 1934 und 1935 den Preis der Stadt Wien; 1935 den Gustav Figdor-Preis, 1942 den Baldur-von Schirach-Preis[2] und den Förderungspreis für die Ausstellung „Das schöne Wiener Frauenbild“. 1932 wurde Schachinger zum Professor ernannt. Ab 1920 war er Mitglied des Wiener Künstlerhauses, weiters war er Mitglied der Innviertler Künstlergilde.[3] Er war von 1937 bis 1944 auf allen Großen Deutsche Kunstausstellungen in München vertreten.[4] Dort erwarb 1939 Goebbels das Bild „Reichsminister Rust“.[5] Das 1942 ausgestellte „Führerbildnis“, konnte Schachinger für 15 000 RM verkaufen[6] und 1943 erwarb Hitler das Porträt des österreichischen Unternehmers Wilhelm Wohleber (1890–1950)[7]

Schachinger legte großen Wert auf einen der Tradition verpflichteten Naturalismus. Dies machte ihn in der Zeit des Nationalsozialismus zum begehrten Porträtisten. Seine Genremalerei aus dem bäuerlichen Milieu war von einem kargen Kolorit gekennzeichnet.[8]

Werke von der Hand Schachingers befinden sich heute großteils in Privatbesitz, aber auch in öffentlich zugänglichen Sammlungen wie der Österreichische Galerie Belvedere, dem Wien Museum, der Universität Wien, dem Leopold Museum und des Heeresgeschichtlichen Museums.[9]

  • Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler der Geburtsjahrgänge 1881–1900. Wien 1976, Band 2, S. K 76 f.

Einzelnachweise

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  1. Oberösterreichische Nachrichten, 21. November 1952, S. 2
  2. Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur. Jahrgang 58, 1942–1943, S. 23 (uni-heidelberg.de).
  3. Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler der Geburtsjahrgänge 1881–1900. Wien 1976, Band 2, S. K 76 f.
  4. Treffpunkt-Kunst.net - Künstlernamen Listing Q-S
  5. Reichsminister Rust. In: Große Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944. Abgerufen am 15. August 2021.
  6. Führerbildnis, auf gdk-research.de
  7. Bildnis Generalkonsul Wohleber. In: Große Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944. Abgerufen am 15. August 2021.
  8. Hans Schachinger. In: sammlung.belvedere.at. Abgerufen am 27. Januar 2023. Zitiert nach Michaela Pappernigg (Bearb.): Kunst des 20. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 20. Jahrhunderts. Band 4: S–Z. Hrsg. v. d. Österreichischen Galerie Belvedere. Wien 2001, S. 14.
  9. Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler der Geburtsjahrgänge 1881–1900. Wien 1976, Band 2, S. K 76 f.