Hans Schmelz

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Hans Schmelz (* 19. Januar 1917 in Itzehoe; gestorben 1987) war ein deutscher Journalist, Spiegel-Redakteur und Politiker.

Im Zweiten Weltkrieg wirkte Schmelz zuletzt als Major der Fallschirmjäger[1] bei der 1. Fallschirmjäger-Division. Laut Uwe Soukup wurde ihm 1944 von Hitler persönlich das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub verliehen.[2] Laut Mainhardt Graf von Nayhauß-Cormons wurde ihm auch das Deutsche Kreuz in Gold verliehen.[3] Nach Kriegsende gehörte er neben Helmut Schmidt und Oswald Paulig zu den Mitgründern des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes in Hamburg.[4] Auch arbeitete er in dieser Zeit für die Organisation Gehlen[5], später auch für die Nachfolgeorganisation BND.[6] Er wirkte mit Herbert Wehner als Redakteur des Hamburger Echo.[7]

Seit 1953 arbeitete er als Redakteur und Militärfachmann des Spiegels in Bonn. 1962 war er einer der Autoren des Spiegel-Artikels Bedingt abwehrbereit, der zum Auslöser der Spiegel-Affäre wurde. Schmelz war zum Zeitpunkt der Publikation auf einer Dienstreise in Ungarn und wurde nach seiner Rückkehr sofort festgenommen und für 81 Tage in Untersuchungshaft gesteckt.[8][9] 1969 verabschiedete er sich vom Spiegel und wirkte unter Helmut Schmidt nun als stellvertretender Leiter im Planungsstab des Bundesministeriums der Verteidigung für die Aufgabenbereiche Friedens- und Konfliktforschung bis 1974 und Allgemeine politische Fragen bis 1982. Danach ging er in den Ruhestand.[10]

Einzelnachweise

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  1. Peter Schulz: Rostock, Hamburg und Shanghai: Erinnerungen eines Hamburger Bürgermeisters. Edition Temmen, 2009, ISBN 978-3-8378-2001-0 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Uwe Soukup: Ich bin nun mal Deutscher: Sebastian Haffner : eine Biographie. Aufbau-Verlag, 2001, ISBN 3-351-02526-2 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Mainhardt Graf von Nayhauß-Cormons: Chronist der Macht: Autobiographie. Siedler Verlag, 2014, ISBN 978-3-641-10499-3 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Datum: 11. Januar 1971 Belgrad, Bonn. In: Der Spiegel. 10. Januar 1971, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 26. August 2022]).
  5. Willi Winkler: Das braune Netz: Wie die Bundesrepublik von früheren Nazis zum Erfolg geführt wurde. Rowohlt E-Book, 2019, ISBN 978-3-644-10062-6 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Christiane Liermann, Marta Margotti, Bernd Sösemann, Francesco Traniello: Vom Umgang mit der Vergangenheit / Come affrontare il passato?: Ein deutsch-italienischer Vergleich. Dialog der Historiographien / Un dialogo tra Italia e Germania. Dialogo delle Storiografia. Walter de Gruyter, 2012, ISBN 978-3-11-092874-7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Günther Scholz: Herbert Wehner. Econ, 1986, ISBN 3-430-18035-X (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. NDR: "Spiegel"-Affäre: Angriff auf die Pressefreiheit. Abgerufen am 26. August 2022.
  9. Wolfgang Langenbucher: Die Kommunikationsfreiheit der Gesellschaft: Die demokratischen Funktionen eines Grundrechts. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-322-80449-5 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Kabinettsprotokolle Online "Schmelz, Hans" (7.89:). Abgerufen am 26. August 2022.