Harald Pröglhöf
Harald Pröglhöf (8. Juli 1920 in Traismauer – 21. Dezember 1988 in St. Pölten) war ein österreichischer Opernsänger der Stimmlage Bassbariton.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pröglhöf studierte an der Wiener Musikakademie, sein Lehrer war der Staatsopernsänger Hermann Gallos. 1948 gewann Pröglhöf einen Gesangswettbewerb in Scheveningen.
Laut allen Quellen soll der Sänger im Jahr 1948 Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper geworden sein, das dortige Archiv und alte Programmzettel verzeichnen jedoch bereits Auftritte ab Herbst 1945, beispielsweise den Kaiserlichen Kommissar in Puccinis Madama Butterfly am 19. September 1945. Pröglhöf sang sehr viele kleine und einige mittlere Rollen in extrem vielen Vorstellungen. So stand er 308 Mal als Haushofmeister bei der Feldmarschallin im Rosenkavalier auf der Bühne der Wiener Staatsoper, 254 Mal als Sciaronne in Tosca und 223 Mal als Kaiserlicher Kommissar. Als seine letzte Vorstellung ist im Aufführungsverzeichnis der Sciaronne am 2. Oktober 1977 verzeichnet.
Bei den Salzburger Festspielen war Pröglhöf von 1950 bis 1952 engagiert, 1950 in einem Konzert, 1951 als Zweiter Handwerksbursche in Bergs Wozzeck und 1952 in der Uraufführung der Strauss’schen Liebe der Danae. 1952 war er als Gast in Wagners Meistersingern von Nürnberg am Teatro alla Scala in Mailand verpflichtet. 1953 gastierte er mit der Wiener Staatsoper an der Opéra National de Paris. Er stand auch in Rom auf der Opernbühne.
Im Konzertsaal sang er eine Reihe von Sakralwerken, wie Bruckners Messe in f-Moll (1950 bei den Salzburger Festspielen), oder in konzertanten Aufführungen, wie bei Glucks Iphigenie auf Tauris (1956 im Wiener Musikverein).[1]
Rollen
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Aufnahmen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mozart:
- Antonio in Le Nozze di Figaro, Dirigent: Erich Kleiber (Decca)
- Zauberflöte (Columbia)
- Strauss:
- Salome (Decca)
- Salome, Dirigent: Rudolf Moralt (Philips)
- Der Rosenkavalier, Dirigent: Erich Kleiber (Decca)
- Der Rosenkavalier, Dirigent: Herbert von Karajan, aufgenommen 1956 Kingsway Hall, London (Columbia)
- Ariadne auf Naxos, Dirigent: Erich Leinsdorf (RCA)
- Arabella, Dirigent: Sir Georg Solti (Decca)
- Die Frau ohne Schatten, Dirigent: Karl Böhm (Decca)
- Daphne, Dirigent: Karl Böhm (DGG)
- Capriccio, Live-Aufnahme der Wiener Staatsoper, dirigiert von Georges Prêtre, 21. März 1964
- Puccini:
- Tosca (Westminster)
- Konzertrepertoire:
- Bach: Matthäus-Passion, BWV 244, mit Kathleen Ferrier, Irmgard Seefried, Walther Ludwig, Otto Edelmann, Erich Kaufmann, Otto Wiener, Paul Schöffler, Walter Berry, Harald Pröglhöf; Wiener Symphoniker, Wiener Singverein, Dirigent: Herbert von Karajan (Verona)
- Mozart: Requiem, KV 626, mit Werner Pech (Sopran), Hans Breitschop (Alt), Walther Ludwig (Tenor), Harald Pröglhöf (Bass); Wiener Hofmusikkapelle, Dirigent: Josef Krips. [New York]: Richmond, [1960]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alexander Rausch: Pröglhöf, Harald. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 4, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2005, ISBN 3-7001-3046-5.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Harald Pröglhöf bei Bach Cantatas Website (englisch)
- Harald Pröglhöfs Auftritte an der Wiener Staatsoper
- Harald Pröglhöf. Archiv der Salzburger Festspiele; abgerufen am 1. August 2016
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Konzerte in der Saison 1955–56. Wiener Singverein; abgerufen am 1. August 2016.
Personendaten | |
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NAME | Pröglhöf, Harald |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Opernsänger (Bassbariton) |
GEBURTSDATUM | 8. Juli 1920 |
GEBURTSORT | Traismauer |
STERBEDATUM | 21. Dezember 1988 |
STERBEORT | St. Pölten |