Hard (Wüstung)

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Die Wüstung Hard ist eine mittelalterliche Wüstung bei Thaya in Niederösterreich, die als einzige in Österreich vollständig ergraben wurde.

Die Wüstung befindet sich vier Kilometer östlich von Thaya im Hardwald.

Vermutlich im frühen 12. Jahrhundert wurde in einer Quellmulde im Hardwald ein zweiräumiges, steinernes Turmhaus errichtet, in dessen Umfeld auch Eisenverarbeitung nachgewiesen werden konnte. Dieses auch als Kleinhard bezeichnete Haus wurde aber um 1230/40 verlassen. In einem zweiten, größeren Rodungsaufbruch um 1250 entstand aus zehn Bauernhöfen in Trockenmauerbauweise das Dorf Hard, wobei jeweils fünf Höfe eine Seite des schmalen Angers säumten. Mittelpunkt war die bereits genannte Quelle am Ortseingang, auf deren gegenüberliegenden Seite sich auch ein Herrenhof befand.[1] Im letzten Viertel des 14. Jahrhunderts wurde die Siedlung aufgegeben.[2]

Grabungsgeschichte

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1976 wurden auf dem bewaldeten Höhenrücken Mauerzüge entdeckt, die sich in Folge als Reste von Gebäuden eines verlassenen Dorfes herausstellten. Die Wüstung wurde von 1977 bis 1989 durch Fritz Felgenhauer und von 1990 bis 2000 durch seine Ehefrau Sabine Felgenhauer-Schmiedt ergraben. Das Dorf kann seitdem öffentlich besichtigt werden.

  • Sabine Felgenhauer-Schmiedt: Hard: ein Wüstungskomplex bei Thaya im niederösterreichischen Waldviertel. Selbstverlag des Niederösterreichischen Institutes für Landeskunde, St. Pölten 2008, ISBN 978-3-901635-13-7.

Einzelnachweise

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  1. Sabine Felgenhauer-Schmiedt: Die Bauernhäuser der Wüstung Hard, Niederösterreich. Überlegungen zum dreiteiligen Haus. In: Fundberichte der einzelnen Grabungskampagnen in „Arbeitsberichte des Kultur- und Museumsvereins Thaya“ 1977–1990. Ruralia IV PDF (Memento des Originals vom 10. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ruralia.cz
  2. Hans Krawarik: Siedlungstypen und Lebensformen im Mittelalter. Lit, Münster 2016, ISBN 978-3-643-50746-4, S. 164.

Koordinaten: 48° 50′ 49,2″ N, 15° 20′ 6″ O