Hatterode
Hatterode Gemeinde Breitenbach am Herzberg
| |
---|---|
Koordinaten: | 50° 45′ N, 9° 30′ O |
Höhe: | 249 m ü. NHN |
Fläche: | 4,28 km²[1] |
Einwohner: | 252[2] |
Bevölkerungsdichte: | 59 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 36287 |
Vorwahl: | 06675 |
Ortsmitte von Hatterode aus der Luft
|
Hatterode ist ein Ortsteil der Großgemeinde Breitenbach a. Herzberg im osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort liegt zwischen den Städten Alsfeld und Bad Hersfeld, als südwestlichster Zipfel des Landkreises Hersfeld-Rotenburg an der Grenze zum Vogelsbergkreis. Die Jossa, ein Nebenfluss der Fulda, fließt durch das von Wäldern umringte Hatterode. Benachbarte Orte entlang der L3160 sind Breitenbach a.H. in nordöstlicher Richtung und Wallersdorf, Stadtteil von Grebenau, in südwestlicher Richtung. Aufgrund seiner Lage an der Kreisgrenze wird Hatterode im Busverkehr sowohl von der Regionalverkehr Kurhessen GmbH als auch von der Verkehrsgesellschaft Oberhessen mbH bedient. Die 1994 stillgelegte Bahnstrecke Niederaula–Alsfeld, auch Gründchenbahn genannt, führte ebenfalls durch den Ort.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hatterode wurde im Jahre 1315 soweit bekannt erstmals urkundlich erwähnt, wobei seine Gründung zwischen 900 und 1200 liegen dürfte. Der Ort lag an der damals bedeutenden Handelsstraße „Kurze Hessen“ und war Teil des Gerichtes Breitenbach. Aus dem Jahre 1781 ist die Einwohnerzahl 249 überliefert, davon waren 14 Knechte und 15 Mägde. Schon damals prägten die 17 Ackerleute den dörflichen Charakter, aber auch Müller, Schneider, Lineweber, ein Schmied und ein Tagelöhner bestritten ihren Lebensunterhalt in Hatterode. Um 1950 erreichte die Einwohnerzahl mit fast 500 ihren Höchststand.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten mit Wirkung zum 31. Dezember 1971 die bis dahin selbständigen Gemeinden Breitenbach am Herzberg, Hatterode und Oberjossa freiwillig zur neuen Großgemeinde Breitenbach am Herzberg.[3][4] Für die nach Breitenbach eingegliedertern Gemeinden wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Hatterode 276 Einwohner. Darunter waren 3 (1,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 27 Einwohner unter 18 Jahren, 117 zwischen 18 und 49, 63 zwischen 50 und 64 und 66 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 117 Haushalten. Davon waren 30 Singlehaushalte, 21 Paare ohne Kinder und 51 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 72 Haushaltungen lebten keine Senioren.[6]
Einwohnerentwicklung
Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• 1585: | 38 Hausgesesse |
• 1639: | keine Angaben |
• 1681: | 10 Hausgesesse, ein Ausschuss, ein Junggeselle |
• 1781: | 39 Wohnhäuser mit 249 Einwohnern |
Hatterode: Einwohnerzahlen von 1781 bis 2011 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1781 | 249 | |||
1800 | ? | |||
1834 | 399 | |||
1840 | 407 | |||
1846 | 430 | |||
1852 | 387 | |||
1858 | 375 | |||
1864 | 382 | |||
1871 | 387 | |||
1875 | 354 | |||
1885 | 351 | |||
1895 | 344 | |||
1905 | 364 | |||
1910 | 344 | |||
1925 | 364 | |||
1939 | 354 | |||
1946 | 502 | |||
1950 | 491 | |||
1956 | 391 | |||
1961 | 376 | |||
1967 | 346 | |||
1970 | 343 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 276 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[6] |
Historische Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• 1861: | 377 evangelisch-reformierte Einwohner |
• 1885: | 351 evangelische (= 100 %) Einwohner |
• 1961: | 340 evangelische (= 90,43 %), 36 katholische (= 9,57 %) Einwohner |
Historische Erwerbstätigkeit
• 1781: | 17 Ackerleute, zugleich Leineweber, zwei Müller, ein Schmied, ein Bender, zwei Schneider, fünf Leineweber, ein Tagelöhner, eine Tagelöhnerin |
• 1838 | Familien: 32 Ackerbau, 28 Gewerbe, 14 Tagelöhner |
• 1961 | Erwerbspersonen: 132 Land- und Forstwirtschaft, 69 produzierendes Gewerbe, 13 Handel und Verkehr, 7 Dienstleistung und Sonstiges |
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Hatterode besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Hatterode) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung. Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Bei der Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat Gehau 82,99 %. Alle Kandidaten gehörten der „Gemeinschaftsliste Hatterode“ an.[7] Der Ortsbeirat wählte Christina Trump zur Ortsvorsteherin.[8]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nur wenige Kilometer nordwestlich des Ortes liegt die Burg Herzberg, die größte Höhenburg Hessens.
Die evangelische Kirche in Hatterode ist die älteste Kirche in der Großgemeinde. Sie wurde erst kürzlich im Rahmen eines Dorferneuerungs-Programms renoviert und bekam unter anderem einen neuen Kirchturm.
Zudem gibt es in Hatterode zahlreiche gut erhaltene Fachwerkhäuser, die unter Denkmalschutz stehen.
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Burschenschaft
- Freiwillige Feuerwehr
- Freundeskreis des Geselligen Lebens
- Gymnastikgruppe
- Jagdgenossenschaft
- Wanderfreunde
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jerusalemfest
- Volkswandertag
- Zelt-Kirmes
Energieversorgung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Einwohner von Hatterode haben in den letzten Jahren viel auf erneuerbare Energie gesetzt. Photovoltaik- und Solaranlagen prägen zunehmend das Ortsbild. Zudem wurde eine Biogasanlage in Betrieb genommen, die unter anderem einige Haushalte mit Heizenergie versorgt.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Hatterode, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 9. Dezember 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Unsere Gemeinde – Hatterode – Fakten. In: breitenbach-am-herzberg.de. Abgerufen am 13. September 2021.
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen in Hessen vom 14. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 01, S. 5, Punkt 8; Abs. 45. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,9 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 412 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 44 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Breitenbach am Herzberg, abgerufen im März 2023.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 16 und 72, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Ortsbeiratswahl Hatterode. In: Votemanager. Kommunales Gebietsrechenzentrum, abgerufen im März 2023.
- ↑ Ortsbeirat Hatterode. In: Webauftritt. Gemeinde Breitenbach am Herzberg, abgerufen im März 2023.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ortsteil Hatterode – Geschichte. In: Webauftritt. Gemeinde Breitenbach am Herzberg
- Hatterode. Ortsgeschichte, Infos. In: www.hatterode.de. Private Website
- Hatterode, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).