Haus Velde
Haus Velde ist eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Stadt Kempen am Niederrhein. Das ehemalige Rittergut befindet sich ca. 3 km nördlich[1] außerhalb der Stadt in der Gemarkung Schmalbroich[2] zwischen den Wohnplätzen Voesch im Osten und Wall im Westen südlich der Bundesautobahn 40.
Der beeindruckende Renaissancebau liegt von großen Bäumen beschützt am Rande des Naturschutzgebietes Schlootkuhlen, das durch eine Bruchlandschaft und durch kleine Wasserflächen, entstanden durch den ehemaligen Torfabbau, geprägt ist.[3][4]
Erwähnt wurde Haus Velde erstmals im 13. Jahrhundert. Es diente der Sicherung des Erzstifts Köln gegen das Herzogtum Geldern. Später gehörte es den von Spee.
Der heute zu sehende Gebäudekomplex stammt zum Teil aus dem frühen 16. Jahrhundert. Besonders zu erwähnen ist das Wappen auf der Hauptfassade zum Innenhof, das das Jahr 1527 aufweist und die Initialen der damaligen Eigentümer trägt, die maßgeblich an der Umgestaltung des Rittersitzes beteiligt waren, und deren bauliche Veränderungen zum Teil bis heute erhalten sind. Auf der Rückseite des Haupthauses ist die Ruine eines alten Treppenhauses erhalten, die den Zugang zu einem Wehrturm im inneren Teil der Anlage ermöglichte.
Von den äußeren Befestigungsanlagen ist nur der große Wachturm erhalten, der heute noch die Zufahrt beschützt.
Durch die Jahrhunderte wurde Haus Velde einigen Rittern des zum früheren Kurfürstentum Köln gehörenden Amtes Kempen als Lehen überlassen, damit diese die Grenze des Kurfürstentums zum Herzogtum Geldern[5] sicherten. Die Burg in Kempen bezeugt ebenfalls die Bedeutung der Stadt Kempen im kurkölnisch-niederrheinischen Grenzland.
Im 20. Jahrhundert kam Haus Velde an die Stadt Kempen, die den Besitz an private Investoren verkaufte. Mit Beginn der 1970er Jahre begannen die neuen Eigentümer mit massiven Um- und Ausbauten und Renovierungsarbeiten des Gebäudekomplexes und der umgebenden Ländereien. Heute wird Haus Velde als ständig bewohntes Gebäude genutzt und befindet sich in Privatbesitz. Der Zugang bis zum Wehrturm in der Einfahrt ist möglich, eine Besichtigung der Anlage ist nicht gestattet.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Topografische Karte 1:25000, Blatt 4604 (Kempen) ( des vom 14. Januar 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Herausgegeben 2010 vom Land Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 14. April 2012)
- ↑ GeoPortal Niederrhein (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Internetanwendung des Kommunalen Rechenzentrums Niederrhein (KRZN), Kamp-Lintfort, abgerufen am 14. April 2012)
- ↑ Digitale Topografische Karte 1:10000 bei TIM-Online (Internetanwendung des Landes Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 15. April 2012)
- ↑ Naturschutzgebiet „Schlootkuhlen“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 3. März 2017.
- ↑ Oberquartier von Geldern ( des vom 27. September 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Internetpräsentation des Vereins „Overkwartier van Gelre“ (deutsch), abgerufen am 15. April 2012)
Koordinaten: 51° 23′ 35,1″ N, 6° 24′ 0,8″ O