Hausorden Albrechts des Bären

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Bruststern zum Großkreuz, Bruststern zum Kommandeur I. Klasse, Ordenszeichen für den Ritter (v. o. n. u.)
Ordensband

Der Herzoglich Anhaltische Hausorden Albrechts des Bären wurde am 18. November 1836, dem Todestag Albrechts des Bären, durch die drei Herzöge Heinrich von Anhalt-Köthen, Leopold IV. Friedrich von Anhalt-Dessau und Alexander Carl von Anhalt-Bernburg als gemeinsamer Hausorden unter dem Namen Herzoglich Anhaltischer Gesamthaus-Orden gestiftet. Namensgeber des Ordens war der Askanier Albrecht der Bär. Nach dem Aussterben der Köthener und Bernburger Linie und der Vereinigung der anhaltischen Territorien zu einem Herzogtum trug er seit dem 20. August 1863 die Bezeichnung Herzoglich Anhaltischer Haus-Orden Albrecht des Bären.

Der Orden bestand ursprünglich aus drei Klassen sowie einer affiliierten Verdienstmedaille in zwei Stufen:

  • Großkreuz
  • Kommandeur/Komtur
  • Ritter
    • Goldene Verdienstmedaille
    • Silberne Verdienstmedaille

Im Laufe der Zeit gab es zahlreiche Veränderungen. So wurde im Juni 1839 die Collane eingeführt. Am 18. März 1848 wurde die Kommandeur-Klasse durch Schaffung der Kommandeure I. Klasse (mit Stern) erweitert. Die ersten damit Ausgezeichneten waren Leopold von Morgenstern (1848) sowie Albert von Goßler, Heinrich von Krosigk und Albert Friedrich von Ploetz (1850).[1] Es folgte am 8. Februar 1854 die Aufteilung der Ritter-Klasse mit der Schaffung der II. Klasse (in Silber) sowie am 18. Juli 1864 die Stiftung der Schwerter zu allen Klassen für „dem deutschen Vaterland vor dem Feind geleistete Dienste“. Am 20. September 1875 verfügte Herzog Friedrich I. von Anhalt die Erweiterung um einen Verdienstorden für Wissenschaft und Kunst. Seit dem 29. April 1901 (für die drei Ordensklassen) bzw. dem 19. August 1904 (für die Verdienstmedaillen) konnte der Auszeichnung in Fällen „besonderen Verdienstes“ die herzogliche Krone hinzugefügt werden. Die Klasse der Kommandeure wurde 1904 in Komture umbenannt.

Ordensdekoration

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Das Ordenszeichen ist ein goldenes Oval, das mit der Ordensdevise, dem Wahlspruch des Hauses Askanien FUERCHTE (bzw. FÜRCHTE) GOTT UND BEFOLGE SEINE BEFEHLE umschrieben ist. Das Oval umschließt einen Bären mit Krone und Halsband, der auf einer Mauer mit drei Zinnen und Torbogen nach rechts aufwärts steigt. Rückseitig ist umlaufend die Inschrift ALBRECHT DER BAER REG. 1123 BIS 1170 angebracht. Auf der Vorder- wie auf der Rückseite wird der Schriftzug oben durch den Herzschild des askanischen Wappens geteilt.

Die Bruststerne zum Großkreuz und Komtur I. Klasse tragen keine Krone und/oder Schwerter.

Das Ordensband ist dunkelgrün mit breiten ponceauroten Randstreifen.

Die Verleihung erfolgte durch den jeweils regierenden Herzog von Anhalt in seiner Eigenschaft als Großmeister des Ordens. Um die Verwaltung kümmerte sich eine Ordenskanzlei, die bis 1872 im Herzoglichen Gesamtarchiv in Dessau und danach im Staatsministerium angesiedelt war. Sie wurde geleitet von einem Ordenskanzler (in der Regel ein Staatsminister), dem ein Kanzleirat als Ordenssekretär und Rechnungsführer zugeordnet war.

Die Ordensinsignien mussten nach dem Tod des Ausgezeichneten oder dem Erhalt einer höheren Ordensklasse an die Ordenskanzlei zurückgegeben werden.

Genaue Verleihungszahlen lassen sich aufgrund der unvollständigen Akten nicht ermitteln. Bis zum Ende der Monarchie 1918 können aber die folgenden Zahlen dokumentiert werden.[2]

Ordensklasse/Stufe Verleihungen
Großkreuz mit Krone 15
Großkreuz mit Krone und Schwertern min. 1
Großkreuz 450
Bruststern zum Großkreuz mit Brillanten 7
Großkreuz mit Schwertern 30
Kommandeur I. Klasse mit Krone 10
Kommandeur I. Klasse mit Krone und Schwertern ./.
Kommandeur I. Klasse 500
Kommandeur I. Klasse mit Schwertern 20
Kommandeur II. Klasse mit Krone 20
Kommandeur II. Klasse mit Krone und Schwertern min. 2
Kommandeur II. Klasse 900
Kommandeur II. Klasse mit Schwertern 20
Ritter I. Klasse mit Krone 60
Ritter I. Klasse mit Krone und Schwertern 25
Ritter I. Klasse (bis 1854: Ritter) 1.700
Ritter I. Klasse mit Schwertern 60
Ritter II. Klasse mit Krone 60
Ritter II. Klasse mit Krone und Schwertern 30
Ritter II. Klasse 1.500
Ritter II. Klasse mit Schwertern 90
Goldene Verdienstmedaille mit Krone 140
Goldene Verdienstmedaille mit Krone und Schwertern max. 10
Goldene Verdienstmedaille 1.500
Goldene Verdienstmedaille mit Schwertern 50
Silberne Verdienstmedaille mit Krone 100
Silberne Verdienstmedaille mit Krone und Schwertern min. 1
Silberne Verdienstmedaille 2.300
Silberne Verdienstmedaille mit Schwertern 300

Während des Ersten Weltkriegs hatten Ritterkreuz und Verdienstmedaille in Gold bzw. Silber unter den Soldaten die Spitznamen „Honigbär“ und „Eisbär“.

Die Verleihung des Ordens endete mit der Abdankung des Herzogs, dem Thronverzicht der Askanier und der Auflösung des Herzogtums Anhalt im Jahre 1918.

Nachfolgedekoration

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In der Nachfolge des Herzoglich Anhaltischen Hausordens schuf Eduard Prinz von Anhalt als Chef des Hauses Anhalt im Jahre 2015 den Askanischen Hausorden Albrecht der Bär, der seitdem von einem zu diesem Zweck gegründeten Verein, dem der Chef des Hauses Anhalt als Großmeister vorsteht, in den Stufen Großkreuz, Komtur bzw. Dame-Komtur, Ritter bzw. Dame sowie Verdienstmedaille verliehen wird. Ordensmarschall ist Stefan Graf Finck von Finckenstein, Kanzler Alexander von Bismarck und Schatzmeister Karl-Heinz Meyer.[3]

  • Gerd Scharfenberg: Die Orden und Ehrenzeichen der Anhaltischen Staaten. 1811–1935. PHV Phaleristischer Verlag Autengruber. Offenbach 1999. ISBN 3-932543-56-4. (Phaleristische Monographien 3).
  • Arnhard Graf Klenau: Orden in Deutschland und Österreich. Band II: Deutsche Staaten (1806–1918). Teil I: Anhalt–Hannover. Offenbach 2008. ISBN 3-937064-13-3. S. 10–21.
  • Gerd Scharfenberg: Dokumente zum Auszeichnungswesen Anhalts. Herzogtum – Freistaat – Bundesland Sachsen-Anhalt 1815-2018. Dessau 2019, ISBN 978-3-936383-30-0.

Einzelnachweise

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  1. Gerd Scharfenberg: Die Orden und Ehrenzeichen der Anhaltischen Staaten: 1811 - 1935. Klenau, 1999, ISBN 978-3-932543-56-2, S. 109 (google.de [abgerufen am 21. März 2018]).
  2. Arnhard Graf Klenau: Orden in Deutschland und Österreich. Band II: Deutsche Staaten (1806–1918). Teil I: Anhalt–Hannover. Offenbach 2008. ISBN 3-937064-13-3. S. 14.
  3. Askanischer Hausorden Albrecht der Bär