Haxenhaus zum Rheingarten
Das als Baudenkmal geschützte Haxenhaus zum Rheingarten in der Kölner Altstadt beherbergte unter verschiedenen Namen Kölner Hausbrauereien und dient heute als traditionelle Gastwirtschaft, mit einer nachweisbaren Geschichte des Hauses von mehr als 780 Jahren.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Haus wurde 1231 erstmals urkundlich unter dem Namen „Huus am Bootermaate“ (Haus am Buttermarkt) ausgewiesen. Das in den Weltkriegen unzerstört gebliebene Gebäude entstand aus zwei angrenzenden Häusern des Hochmittelalters, dem ehemaligen Südhaus und dem damaligen Nordhaus (mit den überlieferten Namen „in Foro butyri“ (am Buttermarkt) sowie Stadtherberge „Haus Konyxsteyn“).
Während der Renaissance wurden diese beiden Häuser vereinigt und beherbergten unter mehrfach wechselnden Namen für mindestens 282 Jahre eine Brauerei. Im Brauereiverzeichnis des Jahres 1798 wird mit Abschaffung der Zünfte in Köln durch die französische Besatzungsregierung das Brauhaus „Zum Verlorenen Sohn“, Buttermarkt 32, unter dem letzten Zunftbrauer Mathias Segschneider aufgeführt.[1]
Seit den frühen 1990er Jahren beherbergt das Gebäude die im traditionellen Kölner Brauhausstil eingerichtete Gastwirtschaft „Haxenhaus zum Rheingarten“; die originalgetreuen Decken, Gewölbekeller, Treppen und Türen des historischen Hauses blieben weitgehend erhalten.[2]
Im Oktober 1992 wurde das Gebäude unter der Nummer 6631 vom Stadtkonservator unter Denkmalschutz gestellt.[3]
Marketing
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Haxenhaus zum Rheingarten wird als Station des Kölner Brauhauswander- und des Rheinischen Sagenwegs vermarktet.[4] Das mittelalterliche Haxenhaus ist auch Handlungsort eines durch den Inhaber des Brauhauses inspirierten Kriminalromans von Antonia Pauly unter dem Titel Der Büttel zu Cöln.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Scheben: Die Zunft der Brauer in Köln – Kommissions-Verlag von F. & W. Boisseree's Buchhandlung, Köln 1880
- Franz Mathar: Prosit Colonia: Die vergessenen und die unvergessenen Brauereien, Bier- und Brauhäuser Kölns – Greven Verlag, Köln 1999
- Franz Mathar und Rudolf Spiegel: Kölsche Bier- und Brauhäuser – Greven Verlag, 2. Auflage, Köln 1991
- Franz Mathar: Kölner Brauhauswanderweg – Verlagsgruppe Bachem, Köln 2003
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kölner Brauerei-Verband e.V.: Kölner Brauereien zwischen 1229 und 1999. Abgerufen am 14. Juni 2022.
- ↑ Die Geschichte. In: haxenhaus.de. FHW Gastronomie GmbH, abgerufen am 14. Juni 2022 (deutsch).
- ↑ Suche in der Denkmalliste. Abgerufen am 14. Juni 2022.
- ↑ Haxenhaus zum Rheingarten. In: koelner-brauhaus-wanderweg.de. Kölner Brauerei-Verband e.V:, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 14. Juni 2022.
- ↑ Antonia Pauly: Der Büttel zu Cöln – Emons Verlag, Köln 2008
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Koordinaten: 50° 56′ 15,3″ N, 6° 57′ 45,2″ O