Heftelnabelinge
Heftelnabelinge | ||||||||||||
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Heftelnabelinge (Rickenella) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Rickenella | ||||||||||||
Raithelh. |
Die Heftelnabelinge (Rickenella) sind eine Pilzgattung aus der Ordnung der Borstenscheiblingsartigen. Die Fruchtkörper haben einen nabelings- oder helmlingsartigen Habitus mit hygrophanen Hüten.
Die Typusart ist der Orangerote Heftelnabeling (Rickenella fibula). Die wissenschaftliche Gattungsbezeichnung ehrt den deutschen Mykologen Adalbert Ricken.[1]
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Makroskopische Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die 2–20(–30) mm breiten Hüte sind gewölbt, glockenförmig, flach ausgebreitet, gebuckelt, niedergedrückt oder besitzen eine Papille. Sie ändern beim Abtrocknen bzw. Durchfeuchten ihre Farbe (hygrophan), durchscheinend gerieft und haben eine flaumige Oberfläche. Die entfernt stehenden Lamellen laufen entweder am Stiel herab oder sind dort mit einem herablaufenden Zahn breit oder ausgerandet angewachsen. Das Sporenpulver hat eine weiße Farbe. Auch die Stiele sind flaumig beschaffen. Die Fruchtkörper riechen und schmecken unspezifisch.
Mikroskopische Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An den Sporenständern (Basidien) reifen 4 elliptische bis zylindrische Sporen heran. Sie sind glattwandig, durchsichtig (hyalin) und zeigen bei Kontakt mit Iodlösungen keine Farbreaktion. Sterile Elemente (Zystiden) kommen an den Lamellenflächen und -schneiden, der Stielrinde und der Huthaut vor. Das Hymenophor besteht aus aufgeblasenen Elementen, die ebenfalls keine Iodfarbreaktion aufweisen. Die Hutdeckschicht (Pileipellis) ist eine Cutis aus liegenden Pilzfäden (Hyphen). Die Hyphensepten tragen Schnallen.
Ökologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heftelnabelinge leben parasitisch an Moosen.
Arten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Europa sind 5 Taxa bekannt bzw. zu erwarten.[2]
Heftelnabelinge in Europa |
-
Orangeroter Heftelnabeling
Rickenella fibula -
Blaustieliger Heftelnabeling
Rickenella swartzii
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Henning Knudsen, Jan Vesterholt: Funga Nordica. Agaricoid, boletoid and cyphelloid genera. Nordsvamp, Kopenhagen 2008, ISBN 978-87-983961-3-0, S. 69 (englisch, Neubearbeitung von Nordic Macromycetes Band 2; inkl. CD „MycoKey 3.1“).
- Erhard Ludwig: Beschreibungen. Die kleineren Gattungen der Makromyzeten mit lamelligem Hymenophor aus den Ordnungen Agaricales, Boletales und Polyporales. In: Pilzkompendium. Band 1. IHW, Eching 2001, ISBN 3-930167-43-3, S. 634–635.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jörg Raithelhuber: Zur Abgrenzung der Gattungen Gerronema, Omphalina, Clitocybe und Haasiella. In: Metrodiana. Band 4, 1973, S. 61–73.
- ↑ Paul M. Kirk, Paul F. Cannon, David W. Minter, J. A. Stalpers: Dictionary of the Fungi. 10. Auflage. CABI Europe, Wallingford (Oxfordshire) 2008, ISBN 978-0-85199-826-8, S. 603 (englisch).