Heidi Oetinger
Heidi Oetinger (geborene Oberlader, verwitwete von Hacht;[1] * 19. November 1908 in Dalkendorf; † 5. Oktober 2009 in Hamburg-Duvenstedt) war eine deutsche Verlegerin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Tochter eines Österreichers und einer Deutschen wuchs in Hamburg auf und war zunächst Anwaltsgehilfin in einer Seerechtskanzlei. 1948 begann sie ihre Arbeit, zunächst als Sekretärin, im Verlag Friedrich Oetinger. 1952 heiratete sie als Witwe den Verleger Friedrich Oetinger und baute mit ihm zusammen den Verlag auf. Sie übernahm nach dessen Rückzug aus dem Verlagsgeschäft, Ende der 1960er Jahre, die Leitung. Bis Mitte der 1980er Jahre war sie in der Geschäftsleitung aktiv tätig. Bis ins hohe Alter von 90 Jahren nahm sie noch an den halbjährlichen Vertretersitzungen der Verlagsgruppe Friedrich Oetinger teil.
Aus Heidi Oetingers erster Ehe mit Alfred von Hacht († Zweiter Weltkrieg) stammt die Tochter Silke Weitendorf. Sie führt – gemeinsam mit Oetingers Enkeln Jan und Till Weitendorf sowie Julia Bielenberg – die Verlagsgruppe Friedrich Oetinger.
Mit Astrid Lindgren verband sie eine tiefe Freundschaft.
Heidi Oetinger verstarb am 5. Oktober 2009 im Alter von 100 Jahren.[2] Sie wurde auf dem Waldfriedhof Wohldorf in Hamburg-Wohldorf-Ohlstedt beigesetzt.[3]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für ihre besonderen Verdienste um die Kinderliteratur wurde Heidi Oetinger nicht nur von der Stadt Hamburg mit der Senator-Biermann-Ratjen-Medaille ausgezeichnet, sondern auch 1988 vom schwedischen König zum Ritter erster Klasse des Königlich Schwedischen Nordsternordens ernannt. In Würdigung ihres Lebenswerkes erhielt sie am 29. Mai 2009 das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland.
Verlegte Bücher (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Astrid Lindgren: Pippi Langstrumpf, Ronja Räubertochter, Die Kinder aus Bullerbü, Karlsson vom Dach, Die Brüder Löwenherz
- Kirsten Boie: Paule ist ein Glücksgriff
- Cornelia Funke: Die wilden Hühner – gestohlene Geheimnisse
- Paul Maar: Geschichten vom Sams
- Henning Mankell: Der Hund, der unterwegs zu einem Stern war
- Christine Nöstlinger: Ein Kater ist kein Sofakissen
- Sven Nordqvist: Pettersson und Findus
- Alexa Hennig von Lange: Lelle
- David Henry Wilson: Jeremy James oder kann ein Goldfisch Geige spielen?
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eva-Maria Bast: Heidi Oetinger. Königin der Kinderliteratur – Wer Bücher liest, hat mehrere Leben. In: dies.: Hamburger Frauen: historische Lebensbilder aus der Stadt an der Elbe. Bast Medien GmbH, Überlingen 2019, ISBN 978-3-946581-66-6, S. 174–178
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Spiegel online: „Pippi Langstrumpf“-Entdeckerin. Verlegerin Heidi Oetinger ist tot; Meldung vom 5. Oktober 2009.
- Spiegel online: Nachruf auf Heidi Oetinger »Mit Umsicht, Zähigkeit und bergsteigerischem Wagemut«
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Sarah Prochazka: Diplomarbeit: „Liebeserklärung an meinen deutschen Verleger“. Astrid Lindgren und der Verlag Friedrich Oetinger, unter Einbeziehung des Briefnachlasses. In: phaidra.univie.ac.at. Abgerufen am 29. Juli 2022.
- ↑ Stefan Hauck: Grande Dame der Jugendliteratur verstorben; in: Börsenblatt.net, Meldung vom 5. Oktober 2009.
- ↑ Abbildung Grabstätte Waldfriedhof Wohldorf bei garten-der-frauen.de
Personendaten | |
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NAME | Oetinger, Heidi |
ALTERNATIVNAMEN | Oberlader, Heidi (Geburtsname); Hacht, Heidi von (Ehename, erste Ehe) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Verlegerin |
GEBURTSDATUM | 19. November 1908 |
GEBURTSORT | Dalkendorf |
STERBEDATUM | 5. Oktober 2009 |
STERBEORT | Hamburg-Duvenstedt |