Heiko Hecht
Heiko Hecht (* 19. November 1977 in Hamburg) ist ein ehemaliger deutscher Politiker der CDU. Von 2004 bis 2013 war er Mitglied in der Hamburgischen Bürgerschaft.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hecht besuchte die Grundschule und das Gymnasium Finkenwerder auf Hamburg-Finkenwerder. Nach dem Abitur studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Hamburg. Das Erste Staatsexamen legte er im Dezember 2004 ab. Seit dem 1. September 2004 arbeitete er als Assistent der Geschäftsleitung der SAT Sonderabfall- und Transport GmbH & Co. KG. Ab Februar 2005 war er zunächst als Justitiar im gleichen Unternehmen tätig, im April 2009 wurde er Prokurist und Betriebsleiter. Seit 2008 ist der Fachanwalt für Arbeitsrecht zugelassener Anwalt mit eigener Kanzlei.[1] Hecht ist Mitglied der christlichen Studentenverbindung Kieler Wingolf im Wingolfsbund und engagiert sich in der Freiwilligen Feuerwehr auf Finkenwerder. Seit 2019 ist Heiko Hecht Hamburger Honorarkonsul für die Republik Armenien.[2]
Heiko Hecht ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab 17. März 2004 war er Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft. Dort saß er für seine Fraktion im Stadtentwicklungsausschuss, Umweltausschuss und im Schulausschuss. In der 18. Wahlperiode war er Fachsprecher für Norddeutsche Zusammenarbeit und Mitglied in der Regionalkonferenz. Von November 2009 bis September 2010 war Hecht zusätzlich Fachsprecher für Umwelt seiner Fraktion.
Im Dezember 2005 beantragten 204 Personen die Aufnahme in die CDU in Hechts Ortsverband, der bis dahin nur 78 Mitglieder hatte. Die Neumitglieder gehörten überwiegend der alevitischen Gemeinde an und hatten ihren Wohnsitz in ganz Hamburg, nicht in Finkenwerder. Der schlagartige Beitritt so vieler Personen nur wenige Tage vor dem Stichtag der Mitgliederzählung, an dem die Zahl der Delegierten für Kreis- und Landesparteitage festgelegt wird, sorgte für Kontroversen.[3] Hecht gab an, von der Mitgliederwerbung nichts gewusst zu haben.[4] Nach einem bestellten Gutachten des Verwaltungsjuristen Holger Schwemer sei die freie Wahl des Ortsverbandes durch Neumitglieder in der Hamburger CDU Gewohnheitsrecht, eine Beschränkung auf Wohn- oder Arbeitsort sei nicht zulässig. Nach einer Debatte über die AUfnahmepraxis von CDU-Mitgliedern wurden zwei parteiinterne Reform-Kommissionen eingerichtet.[5]
Am 25. März 2007 wurde Hecht mit 142 von 171 Stimmen für den Wahlkreis Billstedt – Wilhelmsburg – Finkenwerder als Direktkandidat für die Bürgerschaftswahl 2008 nominiert. Bei den Bürgerschaftswahlen am 24. Februar 2008 erreichte Hecht 9105 Persönlichkeitsstimmen (9,2 %)[6] und zog als direkt gewählter Abgeordneter erneut in die Bürgerschaft ein.[7] Auch bei den Bürgerschaftswahlen 2011 zog Hecht erneut als Wahlkreisabgeordneter für den Wahlkreis Billstedt – Wilhelmsburg – Finkenwerder ein.[8] Nach der Wahl trat Hecht neben weiteren Abgeordneten der neuen Bürgerschaftsfraktion vehement für einen personellen Neuanfang der Hamburger CDU ein.[9] Insbesondere seine offene Kritik am damaligen Partei- und Fraktionsvorsitzenden Frank Schira fand mediale Aufmerksamkeit.[10][11]
Zum 1. September 2013 legte Hecht sein Bürgerschafts-Mandat nieder, für ihn rückte David Erkalp nach.[12]
Weblinks und Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Biografie auf der Homepage der Hamburgischen Bürgerschaft ( vom 19. Mai 2009 im Internet Archive)
- Heiko Hecht auf abgeordnetenwatch.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Arbeitsrecht Hamburg - Anwaltskanzlei Heiko Hecht. Abgerufen am 8. Dezember 2019.
- ↑ Auswärtiges Amt: Vertretungen Armeniens in Deutschland. Abgerufen am 8. Dezember 2019.
- ↑ Björn Hengst: Seltsamer Masseneintritt irritiert Hamburger CDU. In Spiegel Online, 23. Dezember 2005.
- ↑ Hecht bricht sein Schweigen. In: Hamburger Abendblatt, 4. Januar 2006.
- ↑ CDU vor der Zerreissprobe in: Welt am Sonntag vom 8. Januar 2006
- ↑ Ergebnis der Bürgerschaftswahl Hamburg 2008. (pdf) In: statistik-nord.de. 11. März 2008, abgerufen am 8. Dezember 2019.
- ↑ Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wahlen zur Bürgerschaft und zu den Bezirksversammlungen am 24. Februar 2008. Band 2: Berechnung und Zuteilung der Mandate. Hamburg, September 2008, ISSN 1613-4974, S. 33.
- ↑ Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein : Vorläufiges amtliches Endergebnis zur Bürgerschaftswahl ( des vom 3. März 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 66 kB)
- ↑ Videobeitrag auf der Internetseite von Hamburg 1 ( des vom 26. Februar 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Olaf Dittmann: Wersich wird zum Krisengewinner. 25. Februar 2011 (welt.de [abgerufen am 8. Dezember 2019]).
- ↑ Schlammschlacht um Posten. In: Die Tageszeitung: taz. 26. Februar 2011, ISSN 0931-9085, S. 44 (taz.de [abgerufen am 8. Dezember 2019]).
- ↑ Ulrich Gaßdorf: Nach Querelen gibt Heiko Hecht Mandat auf. In: Hamburger Abendblatt. 3. August 2013. Abgerufen am 11. März 2015.
Personendaten | |
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NAME | Hecht, Heiko |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (CDU), MdHB |
GEBURTSDATUM | 19. November 1977 |
GEBURTSORT | Hamburg |