Heiligenblut (Gemeinde Raxendorf)
Heiligenblut (Dorf) Ortschaft Mannersdorf Katastralgemeinde Mannersdorf bei Heiligenblut | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Melk (ME), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | Melk | |
Pol. Gemeinde | Raxendorf | |
Koordinaten | 48° 19′ 27″ N, 15° 16′ 30″ O | |
Höhe | 418 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 78 (1. Jän. 2024) | |
Fläche d. KG | 2,33 km² | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 04828 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 14328 | |
Zählsprengel/ -bezirk | Mannersdorf (31535 002) | |
Ortskern von Heiligenblut mit dem Pfarrhof, der Wallfahrts- bzw. Pfarrkirche sowie der Ursprungskapelle | ||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Heiligenblut ist ein Kirchort in der Gemeinde Raxendorf im Bezirk Melk in Niederösterreich.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Heiligenblut liegt im Wehrbachtal südwestlich des Jauerlings auf einer Seehöhe von ca. 418 Meter.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in Heiligenblut ein Bäcker, ein Fleischer, zwei Gastwirte, zwei Gemischtwarenhändler, ein Müller und zwei Schneiderinnen ansässig.[1]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort ist für seine kleine spätgotische, dem hl. Andreas geweihte Pfarrkirche bekannt, welche laut Gründungslegende aufgrund eines Hostienwunders erbaut wurde. Die Hallenkirche aus dem 15. Jahrhundert weist drei schlanke Schiffe auf, wobei das mittlere mit längsgezogenen Netzrippen verziert ist während die Seitenschiffe Kreuzrippengewölbe besitzen. Im spätgotischen Chor befindet sich das berühmte steinerne und mit filigranem Maßwerk versehene acht Meter hohe Sakramentshäuschen (spätes 15. Jahrhundert). Im Inneren desselben befinden sich Heiligenfiguren und oben ein Schmerzensmann, weiters ist das Werk mit drei bemerkenswerten spätgotischen Eisentürchen ausgestattet. Das Bild des Hochaltars stellt die Kreuzigung Christi mit Heiligenblut-Engel dar. Weiters bemerkenswert sind die herrlichen spätgotischen Glasfenster an der Südseite, auf denen verschiedenen Heiligenszenen sowie Wappenmedaillons dargestellt sind.
Südlich der Pfarrkirche befindet sich die urkundlich 1411 genannte Ursprungskapelle. Dieser kleine Rechteckbau mit halbrunder Apsis im Süden hat ein abgerundetes Dach mit Dachreiter gegen Süden sowie rundbogige Tür- und Fensteröffnungen. Im flach gedeckten Innenraum ist ein von Volutenpilastern eingefasster Glasschrein aus der Mitte des 18. Jahrhunderts zu sehen.
Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Heiligenblut gibt es einen Kindergarten.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 6. Band: Taures (Stiftsherrschaft Zwettl) bis Pöbring. Anton Benko, Wien 1841, S. 261 (Heiligenblut – Internet Archive).
- Bundesdenkmalamt: Dehio Niederösterreich nördlich der Donau, Wien 1990, ISBN 3-7031-0652-2
- Franz Eppel: Das Waldviertel, seine Kunstwerke, historischen Lebens- und Siedlungsformen, Salzburg 1989, ISBN 3-900173-01-X
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 283
- ↑ Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 25. Oktober 2020.