Heiliger Bimbam

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Heiliger Bimbam wird im umgangssprachlichen Gebrauch als Ausruf des Erstaunens oder Erschreckens genutzt.

Herkunft und Bedeutung

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In der deutschen Sprache wird der Ton von Kirchenglocken lautmalerisch mit „bim-bam“ umschrieben. Dem hohen Ton der Glocke entspricht ein hoher Vokal, dem tiefen (tieferen) Ton ein tiefer Vokal – es existiert also eine Analogie zwischen Glockenton und Vokal, zwischen einem außersprachlichen Bereich und der Sprache.[1]

Dass aus deutschen Kirchtürmen ein hoher und ein tiefer Ton erklingt, der zu der Beschreibung „bim-bam“ führt, ist das Werk von Läute-Automaten. Dies ist für Kirchen nicht selbstverständlich, denn z. B. in England wird in rund 6.000 Kirchen von Hand geläutet: In dem dort praktizierten Wechselläuten gibt es kein „Bimbam“, sondern Tonmuster, die sich nicht wiederholen.[2]

„Heiliger Bimbam“ ist ein Ausdruck der erstaunten oder erschrockenen Betroffenheit, vergleichbar zu dem Ausruf „ach du Schreck!“[3] Dabei ist es eine ironisierende und scherzhafte Abwandlung der in früheren Jahrhunderten üblichen Anrufung von Heiligen.[4] Da „Bimbam“ früher umgangssprachlich auch für Penis oder Hodensack stand, ist eine versteckte sexuelle Nebenbedeutung möglich.[4]

Neben dem kurzen „heiliger Bimbam“ werden auch längere Formen wie „Du heiliger Bimbam“ oder „ach Du heiliger Bimbam“ gebraucht.[3]

Einzelnachweise

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  1. Sebastian Kempgen: Heiliger BIMBAM! In: Anne Hultsch (Hrsg.): Musica in Litteris. Thelem Universitätsverlag, Dresden 2018, ISBN 978-3-945363-98-0, S. 408.
  2. Christiane Diehl: Englands Glocken klingen anders - Heiliger Bimbam. In: Wochenblatt Reporter. 6. Januar 2020, abgerufen am 7. November 2020.
  3. a b Bimbam. In: Duden. Abgerufen am 7. November 2020.
  4. a b Ach du heiliger Bimbam. In: Redensarten Index – Wörterbuch für Redensarten, Redewendungen, idiomatische Ausdrücke, Sprichwörter und Umgangssprache. Abgerufen am 7. November 2020.