Heinrich Ernst Ziegler

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Heinrich Ernst Ziegler (* 15. Juli 1858 in Freiburg im Breisgau; † 1. Juni 1925 in Ludwigsburg) war Mitarbeiter Ernst Haeckels an der Universität Jena und seit 1909 Professor der Zoologie an der Landwirtschaftlichen Hochschule in Hohenheim. Ziegler beschäftigte sich mit Entwicklungsgeschichte, Genetik und Verhaltensforschung bzw. Tierpsychologie.

Ziegler war auch in sozialpolitischen Fragen Darwinist. Er stand der Nationalliberalen Partei nahe und kritisierte die Politik der Sozialdemokraten. Gemeinsam mit Ernst Haeckel initiierte er 1900 ein Preisausschreiben Alfred Krupps zum Thema „Was lernen wir aus der Descendenztheorie in Beziehung auf die innerpolitische Entwicklung und Gesetzgebung der Staaten?“ mit rassenhygienischer Zielsetzung.[1] Die Jury, der Ziegler angehörte, erkannte den Preis in Höhe von 30.000 Reichsmark dem Arzt Wilhelm Schallmayer für sein Buch Vererbung und Auslese im Leben der Völker zu. Schallmayer kritisierte in diesem Buch die öffentliche Gesundheitspflege wegen ihrer negativen Wirkungen auf die Eugenik und sprach darin explizit von der „Auslesewirkung der Kindersterblichkeit“.[2]

Veröffentlichungen

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  • Die Naturwissenschaft und die socialdemokratische Theorie. Ihr Verhältnis dargelegt auf Grund der Werke von Darwin und Bebel. Zugleich ein Beitrag zur wissenschaftlichen Kritik der Theorien der derzeitigen Socialdemokratie. Stuttgart 1894.
  • Lehrbuch der vergleichenden Entwicklungsgeschichte der niederen Wirbeltiere. Jena 1902.
  • Über den derzeitigen Stand der Deszendenzlehre in der Zoologie. Jena 1902.
  • Der Begriff des Instinktes einst und jetzt. Eine Studie über die Geschichte und die Grundlagen der Tierpsychologie. Jena 1904.
  • Die ersten Entwickelungsvorgänge des Echinodermeneies, insbesondere die Vorgänge am Zellkörper. In: Denkschriften der Medizinisch-Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Jena, 11, (= Festschrift zum siebzigsten Geburtstage von Ernst Haeckel, Herausgegeben von seinen Schülern und Freunden), Fischer, Jena 1904, S. 539–560 (Digitalisat)
  • Die Vererbungslehre in der Biologie. 1905.
  • Tierpsychologie. 1921 (DBE).

Zudem gab Ziegler die Sammlung Natur und Staat. Beiträge zur naturwissenschaftlichen Gesellschaftslehre (10 Bde., Jena 1903–18, darunter Band 10: Die Vererbungslehre in der Biologie und in der Soziologie, 1918) und gemeinsam mit anderen ein Zoologisches Wörterbuch (1907/08) heraus.

Wikisource: Heinrich Ernst Ziegler – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

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  1. Uwe Hoßfeld: Rassenphilosophie und Kulturbiologie im eugenischen Diskurs: Lothar Stengel von Rutkowski. In: Klaus-Michael Kodalle (Hrsg.): Homo perfectus? Behinderung und menschliche Existenz. Würzburg 2004, S. 83.
  2. Sigrid Stöckel: Säuglingsfürsorge zwischen sozialer Hygiene und Eugenik: das Beispiel Berlins im Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Berlin 1996, S. 48.