Heinrich von Schenckendorff

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Heinrich Kurt Emil Ernst von Schenckendorff (* 9. Oktober 1877 in Sorau; † 22. Februar 1941 in Liegnitz) war ein deutscher Generalleutnant und während des Zweiten Weltkriegs Inspekteur der Wehrersatzinspektion in Liegnitz.

Heinrich von Schenckendorff entstammte einem alten Adelsgeschlecht, das erstmals im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurde. Der Stammsitz der Familie lag in der brandenburgischen Niederlausitz in Schenkendorf. Die Region um das Dorf, wo die Familie große Ländereien besaß, wurde Schenckenländchen genannt. Heute heißt das Dorf Sękowice und gehört zur Landgemeinde Gubin an der Neiße in Polen. Die männlichen Mitglieder der Familie Schenckendorff waren meist Gutsherren, Beamte und Offiziere gewesen. Er war der Sohn des preußischen Oberst Christian von Schenckendorff, zuletzt Kommandeur des 2. Brandenburgischen Landwehr-Regiments Nr. 12, und dessen Ehefrau, einer geborenen Gräfin Strachwitz.[1] Seine beiden Brüder wurden ebenfalls Offiziere. In der Schlacht um Verdun fiel sein Bruder Günther (1881–1917) als Hauptmann und Kommandeur des III. Bataillons im Infanterie-Regiment „General-Feldmarschall Prinz Friedrich Karl von Preußen“ (8. Brandenburgisches) Nr. 64 im Fort Douaumont. Sein Bruder Max starb 1943 als General der Infanterie und Befehlshaber des Rückwärtigen Heeresgebietes der Heeresgruppe Mitte.[2]

Militärlaufbahn

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Schenckendorff wurde im Kadettenkorps erzogen und am 7. März 1896 dem Grenadier-Regiment „Kronprinz Friedrich Wilhelm“ (2. Schlesisches) Nr. 11 der Preußischen Armee überwiesen. Von 1899 bis 1902 diente er als Adjutant des I. Bataillons und absolvierte ab 1903 für drei Jahre die Kriegsakademie.[1] Im Ersten Weltkrieg wurde er meist in Generalstäben verwendet und war zuletzt seit dem 23. September 1918 mit der Führung des Infanterie-Regiments Landgraf Friedrich I. von Hessen-Cassel (1. Kurhessisches) Nr. 81 beauftragt.[3]

In der Reichswehr wurde er am 1. Oktober 1920 zum Oberstleutnant und am 1. April 1923 zum Oberst befördert. Am 1. April 1924 wurde er Kommandant der Festung Glogau. Er behielt dieses Kommando bis zur Verabschiedung am 31. Oktober 1927. Zum Abschied erhielt er den Charakter als Generalmajor. Am 1. Oktober 1935 erfolgte der Wiedereintritt als Oberst in das Heer der Wehrmacht und Schenckendorff wurde Inspekteur der Wehrersatzinspektion Liegnitz. Dieses Kommando behielt er bis zu seinem Tode 1941. Am 1. Oktober 1937 erfolgte die Beförderung zum Generalmajor. Am 1. November 1939 erhielt er den Charakter als Generalleutnant. Die Beförderung zum Generalleutnant erfolgte am 1. Februar 1941.[4]

  • Jörn Hasenclever: Wehrmacht und Besatzungspolitik in der Sowjetunion. Die Befehlshaber der rückwärtigen Heeresgebiete 1941–1943. Schöningh, Paderborn 2010, ISBN 978-3-506-76709-7.
  • Wolf Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945. Truppenoffiziere, Sanitätsoffiziere im Generalsrang, Waffenoffiziere im Generalsrang, Offiziere d. Kraftfahrparktruppe im Generalsrang, Ingenieur-Offiziere im Generalsrang, Wehrmachtsrichter im Generalsrang, Verwaltungsoffiziere im Generalsrang, Veterinäroffiziere im Generalsrang. Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1983, ISBN 3-7909-0202-0.

Einzelnachweise

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  1. a b von Koenig: Die Chefs und Offiziere des 2. Schlesischen Infanterie-Regiments, jetzigen Grenadier-Regiments König Friedrich III. (2. Schles.) Nr. 11. 1808–1908. Verlag Wilhelm Korn, Breslau 1908, S. 309.
  2. Jörn Hasenclever: Wehrmacht und Besatzungspolitik in der Sowjetunion. Die Befehlshaber der rückwärtigen Heeresgebiete 1941–1943. Schöningh, Paderborn 2010, S. 73 ff.
  3. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8, S. 212.
  4. Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945. Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1983, S. 298.