Heinz Langer (Mathematiker)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Heinz Langer (* 8. August 1935 in Dresden; † 25. Januar 2024 in Bern[1]) war ein deutsch-österreichischer Mathematiker.

Heinz Langer 2015 in Bern

Heinz Langer wurde in Dresden-Laubegast geboren. Er besuchte die Oberschule Dresden-Ost von 1949 bis 1953 und erhielt auf Grund seiner Leistungen zum Abschluss die Lessing-Medaille. Danach studierte er Mathematik an der Technischen Hochschule Dresden, wo er 1960 bei Paul Heinz Müller promovierte und sich 1965 habilitierte. 1966 wurde er an die TU Dresden als Professor berufen und wurde Leiter des Wissenschaftsbereichs Wahrscheinlichkeitstheorie und Mathematische Statistik – des Vorläufers des heutigen Institutes für Mathematische Stochastik. 1961/1962 verbrachte er einen Auslandsaufenthalt in Odessa, wo er mit Mark Grigorjewitsch Krein zusammentraf, der einen wichtigen Einfluss auf seine weitere Karriere und auf ihn als Mensch hatte. 1966/1967 folgte ein Auslandsaufenthalt in Toronto. Von 1970 bis 1989 hielt er Gastvorlesungen in Jyväskylä, Stockholm, Uppsala, Linköping, Antwerpen, Groningen, Amsterdam und Regensburg. Im Oktober 1989, einen Monat vor dem Fall der Mauer, verließ er die DDR und ging nach Regensburg. Er erhielt zunächst für ein Jahr eine Professur in Dortmund und danach in Regensburg, bis er 1991 den Ruf auf den Lehrstuhl für Anwendungsorientierte Analysis an der TU Wien annahm. Auch nach seiner Emeritierung blieb Heinz Langer in der internationalen Forschung aktiv, was ihm u. a. eine Visiting Professorship des Leverhulme Trust[2] im Jahr 2010 in Großbritannien eintrug. Heinz Langer lebte auch nach seiner Emeritierung in Wien und zuletzt in Bern. Im Januar 2024 verstarb Heinz Langer im Alter von 88 Jahren in Bern.

Wissenschaftliches Werk

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinz Langer gilt als einer der "weltweit führenden Wissenschaftler in Spektraltheorie und ihren Anwendungen, insbesondere in Operatortheorie in Räumen mit indefiniter Metrik, der mathematische Grenzen verschoben und neue Forschungsgebiete eröffnet hat"[3], wie Aad Dijksma (Groningen) in seiner Laudatio anlässlich der Emeritierung von Heinz Langer 2004 in Wien schreibt. Seit 1998 war er korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften[4].

Er ist Autor von mehr als 200 Publikationen[5], betreute mehr als 25 Doktoranden und wirkte in zahlreichen internationalen Zeitschriften als Mitglied des Editorial Boards mit. Bis zuletzt arbeitete er als Herausgeber der Buchreihe "Operator Theory: Advances and Applications[6]" gemeinsam mit J.A. Ball (Blacksburg), A. Böttcher (Chemnitz), H. Dym (Rehovot) und C. Tretter (Bern).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Michael Kaltenbäck: Nachruf auf Prof. Heinz Langer (1935–2024). TU Wien, 30. Januar 2024, abgerufen am 31. Januar 2024.
  2. Visiting Professorship for Prof Heinz Langer - CONVERIS Research Information System by Thomson Reuters: - Converis Standard Config. Abgerufen am 1. Februar 2024.
  3. Operator Theory and Indefinite Inner Product Spaces: Presented on the occasion of the retirement of Heinz Langer in the Colloquium on Operator Theory, Vienna, March 2004. Birkhäuser Basel, Basel 2006, ISBN 978-3-7643-7515-7, doi:10.1007/3-7643-7516-7 (springer.com [abgerufen am 2. Februar 2024]).
  4. Mitteilungen. In: Oesterreichische Mathematische Gesellschaft (Hrsg.): Internationale Mathematische Nachrichten. Nr. 178, August 1998, S. 66.
  5. Heinz Langer - Author Profile - zbMATH Open. Abgerufen am 2. Februar 2024.
  6. Operator Theory: Advances and Applications. Abgerufen am 2. Februar 2024 (englisch).
  7. Internationale Ehrung für Prof. Heinz Langer. Archiviert vom Original am 20. September 2020; abgerufen am 7. August 2023.
  8. Ehrenpromovenden der TH/TU Dresden. Abgerufen am 25. Januar 2016.
  9. Ehrendoktorwürde der TU Dresden für den Mathematiker Heinz Langer. Abgerufen am 26. Januar 2016.