Heinz Schmid-Lossberg
Heinz Schmid-Lossberg (* 1. Januar 1905 in Posen als Max Albert Erich Heinz Schmid[1]; † nach 1977) war ein deutscher Geschäftsmann und Wirtschaftsführer. Er wurde bekannt als Inhaber von Führungspositionen in der deutschen Wirtschaft während des Zweiten Weltkriegs und in der Nachkriegszeit.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Schulbesuch absolvierte Schmid-Lossberg eine Banklehre. 1935 nahm der als Schmid geborene den Familiennamen Schmid-Lossberg an.[2]
Schmid-Lossberg trat am 1. Mai 1937 der NSDAP bei und gehörte auch der NSV und der DAF an. Zudem wurde er später mit dem Kriegsverdienstkreuz I. Klasse ausgezeichnet.[3]
Während des Zweiten Weltkriegs war Schmid-Lossberg Wehrwirtschaftsführer, Direktor der Berliner GmbH für Luftfahrtbedarf und Geschäftsführer der Rüstungskontor GmbH im Reichsministerium für Rüstung und Kriegsproduktion. Ferner gehörte Schmid-Lossberg dem Beirat der für die Montage der V2-Raketen zuständigen Mittelwerk GmbH an, in dem er das Rüstungsministerium vertrat. Zudem gehörte er von 1943 bis 1945 dem Aufsichtsrat der Verwertchemie an.
Ab Mitte Februar 1943 gehörte Schmid-Lossberg der Geschäftsführung der Montan an und war auf Betreiben der Amerikaner vom 1. Dezember 1945 bis Januar 1946 kommissarischer Leiter der Montan.[4]
Nach Kriegsende wurde Schmid-Lossberg von den Alliierten verhaftet. Er sagte als Zeuge bei den Nürnberger Prozessen aus.
In der Bundesrepublik trat Schmid-Lossberg 1955 in die Berliner Handels-Gesellschaft ein, deren Generalbevollmächtigter er wurde. Mit Vollendung seines 68. Lebensjahres schied er am 1. Januar 1973 aus dem Kreis der Geschäftsinhaber der Handels-Gesellschaft aus. Ferner war er Vorstandsmitglied der Berliner Handelsbank AG sowie Aufsichtsratsvorsitzender der Frankfurter Kreditbank GmbH und der Berliner AG für Vermögensverwaltung.
Die DDR-Publizistik führte Schmid-Lossberg im sogenannten Braunbuch der DDR öffentlich als ein prominentes Beispiel für die Kontinuität der Wirtschaftseliten der NS-Zeit in der Bundesrepublik ins Feld.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Norbert Podewin (Hrsg.): Braunbuch. Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Berlin (West). Edition Berolina, Berlin 2012.
- Jens-Christian Wagner (Hrsg.): Konzentrationslager Mittelbau-Dora 1943–1945. Begleitband zur ständigen Ausstellung in der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora. Wallstein-Verlag, Göttingen 2007, ISBN 978-3-8353-0118-4.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ nach Heiratsregister Nr. 673/1934 des Standesamts Berlin-Schöneberg II
- ↑ Folgebeurkundung an Heiratsregister Nr. 673/1934 des Standesamts Berlin-Schöneberg II
- ↑ Barbara Hopmann: Von der Montan zur Industrieverwaltungsgesellschaft (IVG), 1916–1951, Franz Steiner, Stuttgart 1996, ISBN 978-3-515-06993-9, S. 42
- ↑ Barbara Hopmann: Von der Montan zur Industrieverwaltungsgesellschaft (IVG), 1916–1951, Franz Steiner, Stuttgart 1996, ISBN 978-3-515-06993-9, S. 46, 154f
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personendaten | |
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NAME | Schmid-Lossberg, Heinz |
ALTERNATIVNAMEN | Schmidt-Lossberg, Heinz; Schmid-Loßberg, Heinz; Schmid, Max Albert Erich Heinz (vollständiger Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Wirtschaftsfunktionär |
GEBURTSDATUM | 1. Januar 1905 |
GEBURTSORT | Posen |
STERBEDATUM | nach 1977 |