Heisenberg-Gymnasium Hamburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Heisenberg-Gymnasium Hamburg
Logo des Heisenberg-Gymnasiums
Schulform Gymnasium
Gründung 1984
Adresse Triftstraße 43
Ort Hamburg
Land Hamburg
Staat Deutschland
Koordinaten 53° 27′ 23″ N, 9° 56′ 40″ OKoordinaten: 53° 27′ 23″ N, 9° 56′ 40″ O
Schüler 845 (Schuljahr 2020/21[1])
Leitung Malte Sorgenfrei[1]
Website hg-hh.de

Das Heisenberg-Gymnasium Hamburg ist ein staatliches Gymnasium im Hamburger Stadtteil Eißendorf.

Das Heisenberg-Gymnasium wurde 1984 als Zusammenschluss des Gymnasiums Schwarzenberg, vormals Gymnasium für Mädchen Harburg, mit dem Gymnasium Göhlbachtal gegründet. Auf der Grundlage einer Rechtsverordnung vom 9. Juni 1983 teilte die Behörde für Schule und Berufsbildung am 15. Juni 1984 den Lehrerkonferenzen beider Schulen mit, dass die neue Schule den vorläufigen Namen Gymnasium Göhlbachtal/Schwarzenberg erhält.[2]

Die Gebäude des Gymnasiums für Mädchen wurden zunächst weitergenutzt. Das Gymnasium für Mädchen Harburg ging auf eine 1875 in Harburg gegründete Mädchenschule zurück, damals Höhere Töchterschule Seilerstraße 12.[3] Das spätere Lyzeum am Schwarzenberg wurde 1910 zur Vollanstalt, 1928 ging das Oberlyzeum der Stadt Harburg-Wilhelmsburg an den preußischen Staat über. 1957 wurde die Schule zum Gymnasium für Mädchen Harburg umbenannt, ab 1975 erfolgte der Umzug an den Neubau in der Triftstraße.[4] Die Gebäude des ehemaligen Gymnasium Göhlbachtal werden von einer Berufsschule nachgenutzt.

Für die Namensfindung hatte sich unter Leitung des Schuldirektors Streitberg am Gymnasium Göhlbachtal/Schwarzenberg ein Gremium, bestehend aus Schülern, Eltern und Lehrer, gebildet. Viele Namen wurden hier diskutiert, u. a. Hans Leipelt und Kurt Tucholsky. Schließlich fand aber Werner Heisenberg die Mehrheit und wurde der Schulbehörde als Namensgeber vorgeschlagen.[5] 1986 wurde das vereinte Gymnasium Göhlbachtal/Schwarzenberg offiziell von Schulsenator Grolle nach Werner Heisenberg benannt.[6]

Lage und Architektur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gymnasium befindet sich in Hamburg-Eißendorf und damit am Südrand der Stadt. Das Schulgelände liegt westlich der Triftstraße, gegenüber vom Krankenhaus Harburg.

Nordeingang des Klassenraumgebäudes („Doppel-H“)

Die Gebäude des Gymnasiums wurden 1976 nach Serien-Entwürfen des Hamburger Hochbauamtes errichtet.[7] Im Februar 1976 wurde das Doppel-H-Gebäude vom „Typ 68“ an die Schulbehörde übergeben, es war das 44. Gebäude dieses Typs.[8] Auch die übrigen Gebäude am Schulstandort sind typische Hamburger Schul-Serienbauten der 1970er Jahre, darunter ein Verwaltungsgebäude, das Oberstufenhaus, zwei Fachgebäude, zwei Sporthallen und eine Pausenhalle.[9] Die rote Sporthalle datiert auf 1977, die blaue Turnhalle auf 1985.[10] Von 2007 bis 2009 wurden alle Gebäude am Standort saniert. Die überarbeitete Nutzfläche war 8.600 m² groß, die Kosten der Sanierung lagen bei gut 5 Mio. Euro.[11]

Das Gymnasium hatte im Schuljahr 2020/21 knapp 850 Schüler.[1] Einzugsbereich ist im Wesentlichen Eißendorf und Heimfeld, in geringerem Umfang auch Harburg und Wilstorf.[12] Bei der Erhebung des Sozialindex für Hamburger Schulen wurde für das Heisenberg-Gymnasium 2013 ein Sozialindex von 5 errechnet,[13] 2021 sank dieser auf 4.[14] Die Skala reicht von 1 (nachteilige Voraussetzungen der Schülerschaft, höchster Förderbedarf) bis 6 (beste Voraussetzungen, kein Förderbedarf). Im Schuljahr 2016/17 hatten etwa 45 % der Schüler einen Migrationshintergrund, etwas mehr als im Durchschnitt aller Hamburger Gymnasien.[15]

Bekannte Ehemalige

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Heisenberg-Gymnasium Hamburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b c Eintrag zum Heisenberg-Gymnasium im Schulinfosystem SISy der Hamburger Schulbehörde (Abgerufen im Mai 2021)
  2. Anschreiben des Amtes für Schule vom 15.06.1984 an die Mitglieder der Lehrerkonferenzen beider Schulen mit Betreff Umsetzung; unterschrieben von Schütz
  3. Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum des Gymnasiums Schwarzenberg in Harburg. Gymnasium Schwarzenberg, Hamburg-Harburg 1975, PPN 038973200.
  4. Uwe Schmidt: Hamburger Schulen im „Dritten Reich“, Band 2 (Anhang: Verzeichnis der Schulen von 1933 bis 1945). Hamburg 2010, S. 851. (doi:10.15460//HUP/BGH.64.101)
  5. Interview mit Schuldirektor Streitberg am 9. September 2023
  6. Hamburger Rundblick. In: Hamburger Abendblatt, ISSN 0949-4618, 15. Oktober 1986, S. 4. (Online)
  7. Boris Meyn: Die Entwicklungsgeschichte des Hamburger Schulbaus. Kovač, Hamburg 1998, ISBN 3-86064-707-5, S. 448. (Inventarnummer 480)
  8. Hamburger Rundblick. In: Hamburger Abendblatt, ISSN 0949-4618, 17. Februar 1976, S. 6. (Online)
  9. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, 21. Wahlperiode: Antwort des Senats auf die Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Birgit Stöver (CDU) vom 21. Mai 2019 (“Gebäudeklassifizierung auf dem aktuellen Stand?”), publiziert am 21. Mai 2019, Drucksache 21/17216. (Vorgang online)
  10. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg (Hrsg.): Asbest in Schulsporthallen und -gebäuden, S. 26. Große Anfrage der Abgeordneten Ties Rabe, Juliane Timmermann, Wilfried Buss, Barbara Duden, Britta Ernst, Gerhard Lein, Andrea Rugbarth (SPD) und Fraktion vom 10. Februar 2010 und Antwort des Senats vom 9. März 2010. 19. Wahlperiode, Drucksache 19/5354.
  11. SBH Hamburg (Hrsg.): Gute Räume für gute Bildung. Cubus, Hamburg 2016, S. 158. (Online)
  12. Behörde für Schule und Berufsbildung, Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung: Regionaler Bildungsatlas Hamburg, Angaben zum Heisenberg-Gymnasium im Schuljahr 2017/18, abgerufen im Mai 2021.
  13. Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Robert Heinemann (CDU) vom 28.02.13 und Antwort des Senats. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 20. Wahlperiode, Drucksache 20/7094, Anlage 4b: Alte und neue Sozialindizes der staatlichen weiterführenden Schulen, S. 27.
  14. Behörde für Schule und Berufsbildung: Bildungsbehörde passt Sozialindex an aktuelle Lage an, 15. April 2021. (Pressemitteilung)
  15. Peter Ulrich Meyer: So hoch ist der Migrantenanteil an Hamburger Schulen. In: Hamburger Abendblatt vom 19. April 2018. (An den Hamburger Gymnasien lag der Anteil durchschnittlich bei 37,3 %)
  16. Anne vom WG siegt im großen Rede-Duell. In: Hamburger Abendblatt, 3. Juli 1999.
  17. Stefanie Maeck: Wenn das Klavier singt. 14. Juni 2011, abgerufen am 12. September 2023 (deutsch).