Helga Regenstein
Helga Meissner-Regenstein (* 1939 in Dortmund; † 2014) war eine deutsche Grafikerin.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Familie und Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während Helga Regensteins Mutter an einer Kunstgewerbeschule Kunstschrift studierte, förderte diese ihren Berufswunsch Illustratorin zu werden.
Nach der Mittleren Reife studierte sie Buchgrafik, Illustration und angewandte Grafik an der Werkkunstschule Dortmund und an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Walter Brudi sowie bei Hans Georg Hillmann an der Akademie (siehe Kunsthochschule Kassel) in Kassel.
Seit 1963 lebte sie als freischaffende Künstlerin in Dortmund; später erhielt sie von 1981 bis 1984 einen Lehrauftrag für Typografie an der Fachhochschule Dortmund und hielt sich darauf sieben Monate in der Villa Romana in Florenz auf. Sie erhielt 1995 einen weiteren Lehrauftrag an der Universität (siehe Technische Universität Dortmund) in Dortmund.
Zum 75. Todestag von Karl May entwarf sie 1987 eine Briefmarke[1][2].
1965 heiratete sie den Installationskünstler[3] Georg Meißner (* 1934)[4]; gemeinsam hatten sie einen Sohn.
Künstlerisches Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Helga Regenstein arbeitete auf den verschiedensten grafischen Gebieten, unter anderem in der Plakatgestaltung, Typografie, Buchgrafik und Farbgestaltung innerhalb der Architektur im Kunst am Bau; allerdings stand für sie die freie Grafik mit Radierung, Lithografie, Feder-, Blei- und Buntstiftzeichnung sowie Collagen im Vordergrund.
Anregungen für ihr Formenrepertoire bezog sie vor allem aus naturkundlichen Sammlungen; die Natur, besonders Tiere, waren ihr Vorbild, aber sie ging auch gern ins Freilichtmuseum Hagen, und studierte dort die Einzelheiten für die in ihren Zeichnungen immer wieder auftretenden Maschinenteile. Sie benutzte die Technik der Montage, in der viele fragmentarische Einzelteile das Bildganze ergaben, die der Betrachter einzeln entschlüsseln und wie eine Handschrift lesen musste.
Ihre feinen und zarten Bleistiftzeichnungen unterlegte sie sehr sparsam mit farbiger Kreide, nachdem ein Aufenthalt in der Provence, wo die Farben Ocker und Lavendelblau vorherrschen, sie fasziniert hatte.
Sie arbeitete sehr zurückgezogen und intensiv und war eine konsequent ehrliche Künstlerin, die keinen Sinn für das Spektakuläre hatte und die nie Zugeständnisse machte.
Ausstellungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Klingspor-Museum in Offenbach;
- Museum in Brünn;
- Innenministerium Bonn;
- Kunstverein Bahlingen[5];
- Janzen-Galerie in Wuppertal[6];
- 1983/1984: 31. Jahresausstellung des Deutschen Künstlerbunds im Martin-Gropius-Bau und der Neuen Nationalgalerie in Berlin[7];
- 1996: Malerei, Zeichnung, Collage und Objekte in der Städtischen Galerie in Iserlohn[8].
- 1999: Zeichnungen/Collagen im Museum Ostwall in Düsseldorf[9];
- 2000: Ausstellung in der Städtischen Galerie in Bergkamen[10];
- 2005: 30. Kabinettausstellung Zeichnung – Collage in Bayreuth[11];
- 2006: Flügelschritte in der Janzen-Galerie in Düsseldorf[12];
- 2008: Zeitflug in der Städtischen Galerie im Schlosspark Strünkede in Herne[13];
- 2010: Zeichnungen – Bilder – Installationen – Objekte im Kunstverein Soest[14];
- 2012: Konstrukte in der Galerie Schöber in Dortmund[15].
- 2013: Wir wieder hier – Westdeutscher Künstlerbund im Kunstmuseum Bochum[16].
Mitgliedschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Helga Regenstein war Mitglied im Westfälischen Künstlerbund Dortmund[17], der Gesellschaft der Freunde junger Kunst Baden-Baden und im Verein der Düsseldorfer Künstler.
Ehrungen und Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1966 Preis der Biennale Brünn;
- 1980 Preis der Zeichnung Stabilo, Nürnberg;
- 1984 siebenmonatiger Aufenthalt in der Villa Romana, Florenz;
- 1991 des Arts, Paris;
- 1992 Botho-Graef-Kunstpreis der Stadt Jena;
- 1995 Stipendium der Stadt Lübeck;
- 1990, 1996, 1997, 1999, 2001, 2004, 2005, 2007 und 2008: Gastatelier in der Cité Internationale des Arts Paris;
- 2000 Kunstpreis Q-train, Pforzheim;
- 2008 Internationaler Senefelderpreis (siehe Alois Senefelder), Offenbach am Main[18].
Kunst im öffentlichen Raum (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gestaltung des U-Bahnhofs Reinoldikirche[19] und des U-Bahnhofs Kampstraße in Dortmund[20].
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ulrika Evers: Deutsche Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Hamburg: Ludwig Schultheis-Verlag, 1983. ISBN 3-920855-01-9. S. 277 f.
- Kataloge der Jahresausstellung Westfälische Künstler. Landesmuseum Münster, 1962–1966 und Dortmund, 1977;
- Kataloge der Großen Kunstausstellung München, 1965 und 1981;
- Katalog Kunstpreis junger Westen, Kunsthalle Recklinghausen, 1965;
- Katalog Dortmunder Künstler. Museum am Ostwall, 1966;
- Katalog Biennale für Buchgrafik und Illustration. Brünn, 1966;
- Katalog 4. Internationale Kunstausstellung Amiens, Museum de Picardie, 1967;
- Katalog Jungwestfalen. Kunstverein Münster, 1969;
- Katalog Haagener Künstler. Karl-Ernst-Osthaus-Museum, Hagen 1971;
- Katalog Westfälische Grafik. Gustav-Lübcke-Museum, Hamm, 1973;
- Kataloge Künstlerbund Hagen 1974, 1979, 1981;
- Kataloge Große Düsseldorfer Kunstausstellung 1978, 1979, 1981, 1981;
- Katalog Mensch und Umwelt. Wissenschaftszentrum Bonn-Bad Godesberg, 1980;
- Katalog Deutscher Künstlerbund Hannover, 1980.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Helga Regenstein. In: Gesichter NRW – Kulturserver NRW.
- Helga Regenstein. In: Kunst-Archiv Peter Kerschgens.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Philaseiten.de: Karl May, seine Helden und Welten. Abgerufen am 29. Juli 2023.
- ↑ Fünfundsiebzig Jahre nach Karl Mays Tod. Abgerufen am 29. Juli 2023.
- ↑ „Die verborgene Welt des Georg Meissner“ | Benito Barajas | Pixelprojekt Ruhrgebiet. Abgerufen am 29. Juli 2023.
- ↑ Meissner. Abgerufen am 29. Juli 2023.
- ↑ Künstler. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
- ↑ Kunst und Gourmet in Wuppertal. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
- ↑ Deutscher Künstlerbund e.V. - Ausstellungen seit 1951. Abgerufen am 29. Juli 2023.
- ↑ Ausstellungs-Archiv. Abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
- ↑ Beutin & Günther GbR: Museum Ostwall im Dortmunder U (Dortmund) Ausstellung: Helga Regenstein - Zeichnungen/Collagen. Abgerufen am 29. Juli 2023.
- ↑ Städtische Galerie - Ausstellungshistorie. Abgerufen am 29. Juli 2023.
- ↑ Ausstellungen in Bayreuth ab 1974. Stadtarchiv Bayreuth, abgerufen am 29. Juli 2023.
- ↑ Janzen-Galerie: Künstler: Helga Regenstein. Abgerufen am 29. Juli 2023.
- ↑ Die Nordrhein-Westfälische Bibliographie - Ergebnisliste. Abgerufen am 29. Juli 2023.
- ↑ Schattenatmer und Ameisenträumer. Kunstverein Soest, 2010, abgerufen am 29. Juli 2023.
- ↑ Axel Schöber: Ausstellungen und Projekte von 2011 bis 2013. Abgerufen am 29. Juli 2023.
- ↑ wir wieder hier | BO-WKB 2013 – Kunstmuseum Bochum. Abgerufen am 29. Juli 2023.
- ↑ Reminiszenzen „Alte Meister“. (PDF) Westfälischer Künstlerbund Dortmund e. V., 2016, abgerufen am 27. Juli 2023.
- ↑ Galerie. Internationale Senefelder Stiftung, abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
- ↑ Alle Kunstwerke - Kunst im öffentlichen Raum - Museen - Freizeit, Kultur, Tourismus - Stadtportal dortmund.de. Abgerufen am 29. Juli 2023.
- ↑ Jenny: Dortmunds schönste U-Bahnhöfe. In: DORTMUNDtourismus Blog. 21. August 2017, abgerufen am 29. Juli 2023 (deutsch).
Personendaten | |
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NAME | Regenstein, Helga |
ALTERNATIVNAMEN | Meissner-Regenstein, Helga |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Grafikerin |
GEBURTSDATUM | 1939 |
GEBURTSORT | Dortmund |
STERBEDATUM | 2014 |