Hellberge (Eichsfeld)
Die Hellberge sind eine Hügellandschaft im Untereichsfeld im Landkreis Göttingen im südlichen Niedersachsen, die minimal in den Landkreis Eichsfeld im nordwestlichen Thüringen übergreift.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Hügellandschaft der Hellberge liegt in Uhrzeigersinn betrachtet zwischen Gieboldehausen im Norden, Rhumspringe und Zwinge im Nordosten, Jützenbach und Brehme im Südosten und Duderstadt im Südwesten. Die nächstgelegene Großstadt Göttingen befindet sich etwa 18 Kilometer in westlicher Richtung. Über den südlichen Rand des Hügellandes verlief die ehemalige Innerdeutsche Grenze.
Naturräumliche Zuordnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Hellberge gehören zur Haupteinheit Eichsfelder Becken (Nr. 374) der Hauptgruppeneinheit Weser-Leine-Bergland (Nr. 37) und trägt die Kennziffer 374.3 b.z.w. 374.30.[1][2] Benachbarte Naturräume sind im Nordosten die Rhumeaue und dem dahinter liegenden Höhenzug des Rotenberges, im Südosten das Bischofferoder Bergland, im Süden das Ohmgebirge und im Südwesten und Westen die eigentliche Beckenlandschaft mit der Goldenen Mark. Der Übergang von der Hügellandschaft (374.30) ins Bischofferoder Bergland (374.31) verläuft dabei fließend ohne scharfe Grenze.[3]
Die Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie benutzt eine etwas gröbere eigene, nur landesweit existierende Gliederung, innerhalb derer das in Thüringen gelegene Buntsandstein-Gebiet in der Einheit Nordthüringer Buntsandsteinland liegt.[4]
Natur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die durchgehend aus Buntsandstein bestehende Hügellandschaft wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt, nur vereinzelte kleine Waldgebiete lockern das Landschaftsbild auf. Im südlichen Teil bildet sie eine plateauartige Landschaft, die durch zahlreiche Täler stark gegliedert wird. Im Bereich der ehemaligen Innerdeutschen Grenze hat sich eine abwechslungsreiche Flora und Fauna entwickelt und ist heute Teil des Grünen Bandes.
Die Hellberge haben Anteil an folgenden Schutzgebieten:
- LSG Untereichsfeld seit 1989
- nur einen kleinen Anteil am NSG Grenzstreifen zwischen Teistungen und Ecklingerode seit 2000
- nur einen kleinen Anteil am FFH-Gebiet Waldgebiet um Wenderhütte mit Soolbachtal und Sonnenstein
Berge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den wichtigsten Bergen und Erhebungen zählen von Nord nach Süd:[5]
- Lohberg (228 m), südlich von Gieboldehausen, Landkreis Göttingen
- Hellberg (259 m), westlich von Rüdershausen, LK Göttingen
- Kuhhirtsberg (270 m), östlich von Obernfeld, LK Göttingen
- Wendenberg (290 m), westlich von Brochthausen, LK Göttingen
- Tettelwarte (285 m), südlich von Breitenberg, LK Göttingen
- Haselbacher Berg (310 m), westlich von Jützenbach, LK Eichsfeld
- Sulberg (226 m), nördlich von Duderstadt, LK Göttingen
- Bundsenberg (319 m), südlich von Fuhrbach, Grenzbereich der Landkreise Göttingen und Eichsfeld
- namenlos (348 m), nördlich von Brehme, LK Eichsfeld
- Fahrenberg (292 m), östlich von Ecklingerode, LK Eichsfeld
Die am südlichsten gelegenen Berge sind als Ausläufer des Ohmgebirges bzw. des Bischofferoder Berglandes anzusehen.
Gewässer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Hügelland wird eingegrenzt durch die Flusssysteme der Rhume und Eller im Nordosten und der Hahle und Brehme im Westen und Südwesten. Es ist Quellgebiet zahlreicher kleiner Zuflüsse, die das Hügelland mit ihren Tälern stark gliedern (Hellbach, Betzelföhrbeek, Sulbig, Soolbach, Rahmkebach, Ibengraben).
Touristik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Hügellandschaft ist durch zahlreiche Wander- und Radwege erschlossen. Von einigen Bergkuppen (Tettelwarte, Wendenberg, Sulbergswarte) ergeben sich weite Aussichten über das Untereichsfeld bis zum Göttinger Wald und über den Rotenberg bis zum Harz. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen:
- Heinz-Sielmann Natur-Erlebniszentrum Gut Herbigshagen bei Duderstadt
- Paterhof bei Fuhrbach
- Skulptur Frau mit Reff in Hilkerode
- Sulbergwarte nördlich von Duderstadt
- Tillyeiche auf dem Hellberg
Bilder
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Blick von der Roten Warte über die Hügellandschaft bis zum Rotenberg und zum Harz
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Blick über das Gut Herbigshagen in Richtung Bundsenberg
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Sulberg mit Sulbergwarte
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ E. Meynen und J. Schmithüsen: Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands – Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen/Bad Godesberg 1953-1962 (9 Lieferungen in 8 Büchern, aktualisierte Karte 1:1.000.000 mit Haupteinheiten 1960)
- ↑ Verschiedene Autoren: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten in Einzelblättern 1:200.000 - Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1963-1969 → Online-Karten;
- Blatt 99: Göttingen (Jürgen Hövermann 1963)
- Blatt 100: Halberstadt (Jürgen Spönemann 1970)
- ↑ In Blatt 99 Göttingen (1963) wurde 374.3 bzw. der auf jenem Blatt liegende Teil als Hellberge ausgewiesen; Blatt 100 Halberstadt (1970) indes legt bereits auf den Ausschnitt des Göttinger Blattes die Trennlinie zwischen Hellbergen (374.30) und Bischofferoder Bergland (374.31).
- ↑ Walter Hiekel, Frank Fritzlar, Andreas Nöllert und Werner Westhus: Die Naturräume Thüringens. Hrsg.: Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG), Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt. 2004, ISSN 0863-2448.
→ Naturraumkarte Thüringens (TLUG) – PDF; 260 kB
→ Landkreisweise Karten (TLUG) - ↑ Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)