Hellgard Rauh

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Hellgard Rauh (* 1942 in Königs Wusterhausen) ist eine deutsche Psychologin mit dem Schwerpunkt Entwicklungspsychologie. Im Fokus ihrer Forschung stehen Fragen nach möglichen Risikofaktoren für den Erwerb kognitiver Kompetenzen und die psycho-sozialen Entwicklung von Kindern. Seit 2007 ist sie emeritierte Professorin.[1]

Leben und Werdegang

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Hellgard Rauh studierte Psychologie an der Universität Bonn und wurde dort 1972 zum Dr. phil. promoviert. Das Thema ihrer Dissertation lautete Der Zahlbegriff bei vier- bis siebenjährigen Kindern - ein Beitrag zu einer entwicklungspsychologischen Analyse des Denkens.[2]

Sie war kurzzeitig Assistentin von Karlheinz Ingenkamp an der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule in Landau. Bereits 1973 wurde sie als Wissenschaftliche Rätin und Professorin (H3 2) an die Universität Bielefeld berufen. Dort war sie neben zwei Kolleginnen aus Linguistik und Literaturwissenschaft unter 100 Professoren eine der ersten Frauen.[3]

1977 wurde sie als Entwicklungspsychologin an den Fachbereich Psychologie der Freien Universität Berlin berufen, wo sie als ordentliche Professorin tätig war. Sie folgte 1995 einem Ruf an die Universität Potsdam und leitete dort bis zu ihrer Emeritierung 2007 die Abteilung Entwicklungspsychologie (Developmental Psychology) im Fachbereich Psychologie (Department of Psychology).[2]

Hellgard Rauh hat sich als Entwicklungspsychologin auf die Lebensabschnitte Frühe Kindheit, Kindheit und Jugend in Deutschland konzentriert. Dabei ging es ihr zum einen um altersabhängige Verläufe einer weitgehend unbeeinträchtigten Entwicklung, zum anderen um Kinder und Familien mit speziellen Belastungen.[4][5] Viele ihrer Untersuchungen mündeten in richtungsweisende Texte für Lehrbücher oder auch als Materialien für Schulbegleiter im Bereich Entwicklungspsychologie, Pädagogik und Bildung.

Ein Hauptaugenmerk der entwicklungspsychologischen Fragestellung von Rauh lag auf Entwicklungsverläufen von Kindern mit Trisomie 21 bzw. mit Downsyndrom.[6][7] Ein anderer Schwerpunkt ihrer Forschung war die Entwicklung von Kindern, deren Mutter an Epilepsie erkrankt war. Vielfach forschte und publizierte sie zusammen mit Fachleuten aus der Medizin.[8][9] Auch mit psychologischer Theoriebildung, deren Konzepten und Begrifflichkeit hat sie sich auseinandergesetzt.[1][10]

Einzelnachweise

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  1. a b Hellgard Rauh: The meaning of Risk and protective Factors in infancy. In: European Journal of Psychology of Education. Band 4, Nr. 2, 1989, S. 161–173, doi:10.1007/BF03172597.
  2. a b Hellgard Rauh. Abgerufen am 3. Juli 2024.
  3. Festschrift: Aufbruch und Begrenzung. Universität Bielefeld, abgerufen am 3. Juli 2024.
  4. Hellgard Rauh: Vorgeburtliche Entwicklung und Frühe Kindheit. In: Rolf Oerter, Leo Montada (Hrsg.): Lehrbuch der Entwicklungspsychologie. 5. Auflage. Beltz, Weinheim 2002, S. 131–208.
  5. Hellgard Rauh: Frühe Bindung. Entstehung und Entwicklung. In: L. Ahnert (Hrsg.): Kindliche Behinderung und Bindungsentwicklung. Ernst Reinhardt Verlag, 2004, S. 313–331.
  6. Hellgard Rauh: Kognitives Entwicklungstempo und Verhalten bei Kindern mit Down-Syndrom. In: Frühförderung Interdisziplinär. Band 3. Ernst Reinhardt, München / Basel 2000, S. 130–139.
  7. Hellgard Rauh, u.a.: Item sequences in bayley scales with young down syndrome children. In: Infant Behavior and Development. Band 9, 1986, S. 295, doi:10.1016/S0163-6383(86)80300-9.
  8. Sabine Koch, Karl Titze, Hellgard Rauh, u.a.: Long-Term Neuropsychological Consequences of Maternal Epilepsy and Anticonvulsant Treatment During Pregnancy for School-Age Children and Adolescents. In: Epilepsia. Band 40, Nr. 9, 1999, S. 1237 - 1243, doi:10.1111/j.1528-1157.1999.tb00852.x.
  9. Karl Titze, Hans Helge, Hellgard Rauh, u.a.: Psychische und familiäre Risiken für Kinder von Frauen mit Epilepsie? In: Zeitschrift für Epileptologie. Band 20, 2007, S. 34–40, doi:10.1007/s10309-006-0225-x.
  10. Hellgard Rauh: Integration: Dimensions of a conceptual space - But for what? In: Dietmar Görlitz, Hans Joachim Harloff, Günter Mey, Jaan Valsiner (Hrsg.): Children, Cities, and Psychological Theories. 1998, S. 344–352, doi:10.1515/9783110885194.344.