Helmut Eder
Helmut Eder (* 26. Dezember 1916 in Linz; † 8. Februar 2005 in Salzburg[1]) war ein österreichischer Komponist.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ausbildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Helmut Eder erhielt ab seinem siebten Lebensjahr Klavierunterricht, später Violinunterricht.[2] Nach seiner Matura im Jahr 1937 folgte im darauffolgenden Jahr die Einberufung zum Militärdienst. Nach seiner Rückkehr vom Militärdienst und der Kriegsgefangenschaft studierte er von 1945 bis 1947 am Brucknerkonservatorium in Linz Musiktheorie bei Helmut Schiff. Von 1947 bis 1950 studierte Eder Komposition bei Paul Hindemith in Salzburg. In den Jahren 1953/54 schlossen sich Kompositionsstudien bei Johann Nepomuk David in Stuttgart und Carl Orff in München an.[3] In Stuttgart lernte er den Dirigenten Hans Stadlmair kennen.
Berufliche Tätigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den Jahren 1945 bis 1950 war er, neben seinen Studien, Volksschullehrer in Eferding/Oberösterreich. Hier gründete er ein Klaviertrio und mehrere Chöre, u. a. den David Chor Eferding, welchen er bis 1962 leitete.[4] Im Jahr 1950 wechselte er an das Linzer Bruckner-Konservatorium als Lehrer für Musiktheorie und Komposition. Diese Stellung hatte er bis 1967 inne.[3] Von 1967 bis 1987 nahm er eine Professur und die Leitung einer Kompositionsklasse an der Universität Mozarteum Salzburg an. Ab 1974 hatte er einen Beraterstatus bei der Internationalen Stiftung Mozarteum.
Nach seinem Tod wurde Helmut Eder am 15. Februar 2005 auf dem Salzburger Kommunalfriedhof bestattet.[5]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eder wurde unter anderem von Alban Berg, Johann Nepomuk David und György Ligeti beeinflusst. Er komponierte mehr als 130 Werke, die von Kammermusik über geistliche Musik bis zur Oper reichten. Sie wurden von den Wiener Philharmonikern und Berliner Philharmonikern unter Leitung prominenter Dirigenten, unter ihnen Seiji Ozawa und Wolfgang Sawallisch, aufgeführt. Bei den Salzburger Festspielen 1991 wurde Eders Oper Mozart in New York uraufgeführt.
Kompositionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Opern
- Oedipus (1958/59). Oper. Libretto: Fred Schroer (* 1907) (nach Sophokles’ König Ödipus, deutsch von Heinrich Weinstock). UA 1960 Linz
- Der Kardinal (1961/62). Oper. Libretto: Ernst Brauner. UA 1965 Linz
- Die weiße Frau (1966). Oper. Libretto: Karl Kleinschmidt
- Konjugationen 3 (1969). Oper. Libretto: Rudolf Bayr. UA 1969 Wien (ORF)
- Der Aufstand. Oper in 3 Akten. Libretto: Gertrud Fussenegger. UA 2. Oktober 1976 Linz
- George Dandin oder Der betrogene Ehemann. Oper. Libretto: Alfred Stögmüller (nach Molières gleichnamiger Komödie von 1668 in der deutschen Übersetzung von Auguste Cornelius). UA 1979 Linz
- Mozart in New York (1989/90). Oper. Libretto: Herbert Rosendorfer. UA 1991 Salzburg
Orgelwerke
- Partita über ein Thema von J.[Johann] N.[Nepomuk] David für Orgel op. 42. Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 1966
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1962 Staatspreis für Musik[6]
- 1966 Anton-Bruckner-Preis
- 1986 Heinrich-Gleißner-Preis
Schüler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fridolin Dallinger (1933–2020)
- Augustinus Franz Kropfreiter (1936–2003)
- Horst Lohse (* 1943)
- Wolfgang Seeliger (* 1946)
- Günther Firlinger (* 1951)
- Karl Ellinger (* 1952)
- Gunter Waldek (* 1953)
- Gerhard Pirklbauer (* 1954)
- Wolfgang Seierl (* 1955)
- Christoph Busching (* 1956)
- Herbert Willi (* 1956)
- Herbert Pascher (* 1958)
- Gerhard E. Winkler (* 1959)
- Helmut Rogl (* 1960)
- Alois Wimmer (* 1960)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gernot Gruber, Gottfried Kraus: Helmut Eder (= Komponisten unserer Zeit. Nr. 24). Verlag Lafite, Wien 1988, ISBN 978-3-85151-061-4, S. 160.
- Uwe Harten: Helmut Eder. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werke von und über Helmut Eder im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werkeverzeichnis von Helmut Eder auf Klassika.info
- Artikel im Salzburgwiki
- www.musikzeit.at Werkanalysen mit Faksimiles vom Verlag Lafite
- ÖMZ (PDF; 767 kB) Würdigungsartikel anlässlich der Verleihung des Österreichischen Staatspreises
- Archivaufnahmen mit Helmut Eder im Onlinearchiv der Österreichischen Mediathek (Interviews, Radiobeiträge)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Komponist Helmut Eder in Salzburg gestorben auf magazin.klassik.com (abgerufen am 12. März 2021).
- ↑ mica (Aktualisierungsdatum: 28. April 2020): Biografie Helmut Eder. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/53040 (abgerufen am 11. März 2021).
- ↑ a b Christian Heindl: Helmut Eder – Biographie auf Musikverlag Doblinger (PDF; 1,7MB)
- ↑ Geschichte des David Chors auf davidchor.at (abgerufen am 12. März 2021).
- ↑ Ruhestätte von Helmut Eder auf dem Salzburger Kommunalfriedhof auf stadt-salzburg.at (abgerufen am 12. März 2021).
- ↑ outstanding artist award – Musik. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 14. Februar 2018; abgerufen am 4. Februar 2015. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
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NAME | Eder, Helmut |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Komponist |
GEBURTSDATUM | 26. Dezember 1916 |
GEBURTSORT | Linz |
STERBEDATUM | 8. Februar 2005 |
STERBEORT | Salzburg |