Helmut Neumann (Widerstandskämpfer)

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Helmut Neumann, auch Helmuth Neumann (* 29. Juli 1921 in Berlin; † 4. März 1943 in der Strafanstalt Plötzensee, Berlin), war ein deutscher Arbeiter und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Er wurde 1943 als Opfer der NS-Kriegsjustiz hingerichtet.

Leben und Tätigkeit

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Helmut Neumann war der Sohn eines Glasers, der 1942 im Konzentrationslager Sachsenhausen ermordet wurde. Helmut Neumann besuchte von 1927 bis 1935 die Volksschule. Noch im selben Jahr begann er seine Lehre als Damenschneider, die er 1938 abschloss. Da der faschistische Staat 1938 allen jüdischen Schneidern das Handwerk verbot, wurde er Heimarbeiter. Ab September 1940 war er zwangsweise Transportarbeiter bei Kodak in der Kreuzberger Lindenstraße.

Von 1932 bis 1938 gehörte Helmut Neumann dem zionistischen Jugendbund an. Hier lernte er 1937 Siegbert Rotholz kennen, mit dem ihn seitdem eine treue Freundschaft verband. Hier wurden sie auch mit Herbert Baum bekannt. Sie schlossen sich der von Herbert Baum geleiteten antifaschistischen Widerstandsgruppe an, nahmen dort an marxistisch-leninistischen Schulungsabenden teil und halfen, illegale Schriften zu verschicken.[1]

„Auf einem grellroten Plakat wurden Verurteilung und Hinrichtung dieser jungen Menschen, sie waren zwischen 20 und 23 Jahre alt, der Bevölkerung mitgeteilt. Ihre Namen waren mit den gesetzmäßig vorgeschriebenen Zwangs-Zusatz-Vornamen Sara bzw. Israel versehen.“[2]

Bekanntmachung

die am 10. Dezember 1942 vom Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat und landesverräterischer Feindbegünstigung zum Tode verurteilten

Heinz Israel Rotholz, 21 Jahre alt,
Heinz Israel Birnbaum, 22 Jahre alt,
Lothar Israel Salinger, 23 Jahre alt,
Helmuth Israel Neumann, 21 Jahre alt,
Siegbert Israel Rotholz 23 Jahre alt,
Hella Sara Hirsch, 21 Jahre alt,
Hanni Sara Mayer, 23 Jahre alt,
Marianna Sara Joachim, 21 Jahre alt und
Hildegard Sara Loewy, 20 Jahre alt,

sämtlich aus Berlin, sind heute hingerichtet worden.

Berlin, den 4. März 1943

Der Oberreichsanwalt beim Volksgerichtshof“[3]

mit dem Untertext

„Bekanntmachung über die Vollstreckung der Todessurteile an Heinz Rotholz und seinen Gefährten“

Der Berliner Gedenkstein im Lustgarten

Heute erinnern zwei der Baum-Gruppe gewidmeter Gedenksteine in Berlin namentlich auch an Helmut Neumann.

  1. Gedenktafel in Berlin auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee (Eingang: Markus-Reich-Platz).[4]
  2. Ein von dem Bildhauer Jürgen Raue gestaltete Gedenkstein wurde 1981 im Auftrag des Magistrats von Berlin (Ost) ohne nähere Informationen über die Widerstandsaktion im Lustgarten aufgestellt.[5]
  • Christiane Hoss, Martin Schönfeld: Gedenktafeln in Berlin. Orte der Erinnerung an Verfolgte des Nationalsozialismus, 1991–2001 (= Schriftenreihe des Aktiven Museums Faschismus und Widerstand in Berlin e. V. Bd. 9, ZDB-ID 2215929-0). Verein Aktives Museum, Berlin 2002, S. 131.

Einzelnachweise

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  1. Margot Pikarski: Jugend im Berliner Widerstand. Herbert Baum und Kampfgefährten. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1978, S. 147.
  2. Die Berliner Gruppe Baum und der jüdische Widerstand (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gdw-berlin.de Seite 9
  3. Foto bei Margot Pikarski: Jugend im Berliner Widerstand. Herbert Baum und Kampfgefährten. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1978.
  4. Gedenktafeln in Berlin: Widerstandsgruppe um Herbert Baum. Abgerufen am 8. Februar 2024.
  5. Widerstandsgruppe um Herbert Baum. Gedenktafeln in Berlin, abgerufen am 12. Juni 2024.