Hemithorakion
Ein Hemithorakion (altgriechisch ἡμιθωράκιον hēmithōrákion, aus ἡμι… hēmi…, deutsch ‚halb‘ und einer Verkleinerungsform von θώραξ thṓrax, deutsch ‚Brust, Brustpanzer‘; die Übersetzung lautet also in etwa „kleiner halber Brustpanzer“) war eine antike griechische Rüstung.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Hemithorakion schützte nicht den gesamten Rumpf, sondern nur den Brustkorb. Am Rücken wurde die Rüstung mit Schnüren zusammengebunden. Oft war das Hemithorakion wie die Linothorax aus Leinen gefertigt, aber auch Hanf war gebräuchlich.[1] Es wurde im makedonischen Heer von Offizieren getragen und diente mehr als Symbol für den Rang eines Offiziers denn als wirklicher Schutz. Das Hemithorakion wurde daher oft zusätzlich zu anderen Rüstungen getragen. In einem um 200 v. Chr. erlassenen Dekret aus Amphipolis wird das fehlende Anlegen des Hemithorakion im Feldlager für die Hegemonoi, die Offiziere, mit einer Drachme als Strafe belegt.[2]
Als Erfinder dieser Rüstung wird bisweilen der thessalische Tyrann Jason von Pherai genannt, der als solcher bei Iulius Pollux überliefert wird.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Waldemar Heckel, Ryan Jones, Christa Hook: Macedonian Warrior: Alexander's Elite Infantryman. Osprey, Oxford 2006, ISBN 978-1841769509, S. 15–16.
- Nick V. Sekunda: Classical Warfare. In: The Cambridge Ancient History. The Fourth Century BC. Band 6, Cambridge University Press, Cambridge 1994, ISBN 978-0-521-23349-1, S. 183.
- Anthony M. Snodgrass: Arms and Armor of the Greeks. Neuauflage, Johns Hopkins University Press, Baltimore (MD) 1999, ISBN 978-0-8018-6073-7.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Johann Andreas Benignus Bergsträsser: Biographien des Kornelius Nepos. J.C. Hermann, Frankfurt am Main 1782, S. 241–242 Anm. 18 (Google Books online).
- ↑ SEG 40,524
- ↑ Iulius Pollux, Onomasticon 1,134 (griechisch online)