Hendrik de Vries (Mathematiker)
Hendrik de Vries, manchmal auch Hendrick, (* 25. August 1867 in Amsterdam; † 3. März 1954 in Binjamina, Israel) war ein niederländischer Mathematiker.
Biografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]De Vries war der Sohn eines Lehrers und wuchs in Rotterdam auf. Als er siebzehn Jahre alt war, zog die Familie in die Schweiz nach Frauenfeld, wo er sein Abitur machte. Ab 1886 studierte er an der ETH Zürich mit dem Abschluss 1890. Danach war er vier Jahre Assistent von Otto Wilhelm Fiedler in Zürich und befasste sich in dieser Zeit mit darstellender und projektiver Geometrie. 1894 ging er zurück in die Niederlande als Lehrer an der Höheren Bürgerschule in Amsterdam. 1901 wurde er an der Universität Amsterdam bei Diederik Johannes Korteweg promoviert[1] und war dort Privatdozent. 1902 wurde er Mathematiklehrer am Polytechnikum in Delft. 1906 wurde er Professor an der Universität Amsterdam. 1908 wurde er Mitglied der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften (KNAW).[2] 1937 ging er in den Ruhestand und zog nach Palästina.
Er befasste sich mit Geometrie (speziell projektiver Geometrie) und später mit Mathematikgeschichte, insbesondere der Geometrie.
Zu seinen Doktoranden gehört Bartel Leendert van der Waerden (1926).
Er war verheiratet und hatte zwei Kinder.
Er ist nicht mit einem weiteren niederländischen Mathematiker Hendrik de Vries (* 1932) zu verwechseln, der Professor an der Katholischen Universität Nijmegen war,[3] und auch nicht mit dem Dichter Hendrik de Vries (1896–1989).
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- De vierde dimensie, eene inleiding tot de vergelijkende studie der verschillende meetkunden. Noordhoff, Groningen 1915, deutsche Übersetzung: Die vierte Dimension, Teubner, Leipzig 1926
- Beknopte differentiaal- en integraalrekening. Noordhoff, Groningen 1929
- Historische Studien. 3 Bände, 1926
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Joseph W. Dauben, Christoph J. Scriba (Hrsg.): Writing the history of mathematics, Birkhäuser 2002, S. 408.
- Bartel Leendert van der Waerden: Levensbericht van Hendrik de Vries, Jaarboek Kgl. Ned. Akad. Wiss. für 1953/54, 1954, S. 275–277.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- John J. O’Connor, Edmund F. Robertson: Hendrik de Vries (Mathematiker). In: MacTutor History of Mathematics archive (englisch).
- Informationen zu und akademischer Stammbaum von Hendrik de Vries bei academictree.org
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hendrik de Vries im Mathematics Genealogy Project (englisch)
- ↑ Past Members: Hendrik K. de Vries. Königlich Niederländische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 2. August 2023 (mit Link zur Biografie, niederländisch).
- ↑ Er veröffentlichte unter anderem mit Hans Freudenthal ein Buch über Liegruppen
Personendaten | |
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NAME | Vries, Hendrik de |
ALTERNATIVNAMEN | Vries, Hendrick de |
KURZBESCHREIBUNG | niederländischer Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 25. August 1867 |
GEBURTSORT | Amsterdam |
STERBEDATUM | 3. März 1954 |
STERBEORT | Binjamina, Israel |