Henner Kotte

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Henner Kotte (* 17. August 1963 in Wolgast;[1]6. Dezember 2024 in Leipzig[2]) war ein deutscher Autor, Redakteur, Moderator, Regisseur, Theaterkritiker und Stadtführer. Er ist vor allem für seine in Leipzig spielenden Kriminalromane bekannt geworden.

Kotte wuchs in Dresden auf. Als Leichtathlet wurde er 1978 nach eigenen Angaben Vize-DDR-Meister in der 4x100-Meter-Staffel. Er war Klassenkamerad des späteren Schauspielers und Kabarettisten Uwe Steimle und studierte von 1984 bis 1989 Germanistik in Leipzig, Dresden, Moskau und Stuttgart. Anschließend arbeitete Kotte als wissenschaftlicher Assistent am Institut für deutsche Sprache in Mannheim. Nach der darauf folgenden Tätigkeit als Dozent für Deutsch als Fremdsprache an der Fachhochschule Köthen musste Henner Kotte einige Zeit als Arbeitsloser und als Beschäftigter in Leipziger Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen verbringen, ehe es ihm 1996 ermöglicht wurde, eine journalistische Weiterbildung zu absolvieren.

Seine Autorenkarriere begann mit der Veröffentlichung der Kurzgeschichte „Taxi“, für die er 1997 den MDR-Literaturpreis erhielt.

Henner Kotte arbeitete als Kulturredakteur beim Stadtmagazin BLITZ. Seit 2001 moderierte er in der Leipziger Moritzbastei seine eigene literarische Talkshow zu den Themen Krimi und Horror – die „Schwarze Serie“. Zusätzlich bot der seit 1984 in Leipzig lebende Autor Stadtführungen zur Kriminalgeschichte seiner Wahlheimat an. Seit Juni 2010 moderierte er im StuK die Lesebühne Texte an der Theke. Sowohl die Krimiführung als auch die Lesebühne sind eine Erfindung bzw. Kreation des FHL e.V.

Henner Kotte verstarb am 6. Dezember 2024 in Leipzig.

Lars-Kohlund-Reihe

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Bruno-Ehrlicher-Reihe

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Krimi-Reihe Blutiger Osten

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Der Verlag Bild und Heimat lancierte im Jahr 2012 die Krimi-Reihe "Blutiger Osten". Jedes Jahr erscheinen mehrere ausgewählte authentische Kriminalfälle. Nebst Henner Kotte schreiben weitere Autoren für diese Reihe.
Krimis von Henner Kotte (Auswahl):

  • Band 15: Schüsse im Finsteren Winkel (2013)
  • Band 24: Leipzig mit blutiger Hand (2015)
  • Band 44: Bonnie & Clyde vom Sachsenplatz (2018)
  • Band 68: Russentod in Frauenstein (2021)
  • Band 71: Feuer auf Bestellung (2023)
  • Band 74: Der Ruppersdorfer Schädelspalter (2023)

Sonstige Publikationen (Auswahl)

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  • Taxi, 1997
  • Natürlich tot! Ein Jahr Buch. Fünf Finger Verlag, 1997, ISBN 3-9807419-1-5.
  • Mörder, Monster, Menschenfresser. gemeinsam mit Christian Lunzer, Ueberreuther 2001, ISBN 3-8000-3922-2.
  • Vivace. Fünf Finger Verlag, 2002, ISBN 3-9807419-6-6.
  • Wilderer – Wahre Kriminalgeschichten aus dem Wald. gemeinsam mit Christian Lunzer, Ueberreuther 2005, ISBN 3-8000-7092-8.
  • Vergessene Akten – Ungelöste Kriminalfälle. Rotbuch Verlag, Berlin, 2006.
  • Vorsicht, Autor! – Texte von der Theke. fhl-Verlag, Leipzig, 2008.
  • Natürlich tot! Kriminalgeschichten. Rotbuch Verlag, Berlin, 2010, ISBN 978-3-86789-121-9.
  • Die Zähne vom schwarzen Gruhl., Lychatz Verlag, Leipzig, 2010, ISBN 978-3-98133-856-0.
  • Detektiv Frodi, Lychatz Verlag, Leipzig, 2010, Kinderbuch, ISBN 978-3-98133-855-3.
  • Die vermauerte Frau. Authentische Kriminalfälle aus Leipzig, Mitteldeutscher Verlag, Halle, 2012, 2. Aufl. 2014, ISBN 978-3-89812-966-4
  • Hohe Morde. Historische Kriminalfälle aus Tirol, Mitteldeutscher Verlag, Halle, 2014. ISBN 978-3-95462-336-5.
  • Die 99 besonderen Seiten der Stadt – Chemnitz. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2018. ISBN 978-3-95462-945-9.

Preise und Auszeichnungen (Auswahl)

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  1. Henner Kotte. In: Kürschners Deutscher Literatur-Kalender 2020/2021. Band I: A-O. Walter De Gruyter, 2020, ISBN 978-3-11-067985-4, S. 487–488.
  2. Lucas Böhme: Kriminalautor, Tour-Guide, Geschichten-Enthusiast: Henner Kotte ist gestorben · Leipziger Zeitung. 8. Dezember 2024, abgerufen am 9. Dezember 2024 (deutsch).
  3. In diesem Roman ist Lars Kohlund nur eine Nebenfigur, Hauptakteur dieses Krimis ist sein Chef Kriminaldirektor Konstantin Miersch.
  4. Der Verlag Das Neue Berlin veröffentlichte 2009 außerdem „Die schöne Kirgisin – Ehrlicher ermittelt weiter“ des Autors J.C. Sternkopf (* 1964 in Leipzig), ISBN 978-3-360-01978-3