Henriette von Nassau-Weilburg (1780–1857)
Henriette Prinzessin von Nassau-Weilburg (* 22. April 1780 in Kirchheim-Bolanden; † 2. Januar 1857 in Schloss Kirchheim unter Teck) war eine deutsche Adlige aus dem Haus Nassau. Sie war die Ehefrau des Herzogs Ludwig von Württemberg.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Prinzessin Henriette war die jüngste Tochter von Fürst Karl Christian von Nassau-Weilburg und Wilhelmina Karolina von Oranien-Nassau, Prinzessin von Orange. Über ihre Mutter war Henriette mit dem Welfenhaus verwandt und eine Urenkelin König Georgs II. von Großbritannien.
Nachdem sie früh beide Eltern verloren hatte, wuchs sie unter der Obhut ihres ältesten Bruders Friedrich Wilhelm auf. Henriette ehelichte am 28. Januar 1797 in der Eremitage in Bayreuth Herzog Ludwig von Württemberg, Sohn von Herzog Friedrich II. Eugen von Württemberg und Prinzessin Friederike Dorothea Sophia von Brandenburg-Schwedt. Die Ehe galt nach einigen Berichten als harmonisch.
Ihr Ehemann war zunächst Offizier in preußischen Diensten und ab 1800 General im russischen Dienst. Sein Karriereweg brachte wechselnde Aufenthaltsorte mit sich; Henriette begleitete ständig ihren Mann. Dementsprechend brachte Henriette ihre fünf Kinder an fünf verschiedenen Orten zur Welt.
Nach unsteten Jahren, in denen Herzog Ludwig sich sehr hoch verschuldete, bestimmte sein Bruder, König Friedrich I. von Württemberg, ab 1811 Schloss Kirchheim als dauerhaften Wohnort der Familie. Nach dem Tod ihres Mannes entwickelte Herzogin Henriette ein starkes soziales Engagement, das die Stadt Kirchheim bis heute prägt. Auf ihren Wunsch hin war Albert Knapp, ein engagierter Vertreter des Pietismus, mehrere Jahre in Kirchheim unter Teck als Prediger tätig.
Viele soziale Einrichtungen, wie ein Kindergarten (1838), das Krankenhaus (1840) oder die Freiwillige Feuerwehr, gehen auf ihre Initiative zurück. Aus Anlass ihres 150. Todestags ehrte die Stadt sie 2007 mit einer Ausstellung.
Henriette wurde mit dem Großkreuz des Russischen St. Katharinen-Ordens ausgezeichnet.[1]
Nachkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus der gemeinsamen Verbindung mit Herzog Ludwig von Württemberg gingen fünf Kinder hervor:
- Maria Dorothea (1797–1855) ⚭ 1819 Erzherzog Joseph Anton Johann von Österreich
- Amalie (1799–1848) ⚭ 1817 Herzog Joseph von Sachsen-Altenburg
- Pauline (1800–1873) ⚭ 1820 König Wilhelm I. von Württemberg
- Elisabeth Alexandrine (1802–1864) ⚭ 1830 Prinz Wilhelm von Baden
- Alexander (1804–1885) ⚭ 1835 (morganatisch) Claudine Gräfin Rhédey von Kis-Rhéde
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Friedrich Ledderhose: Henriette, Herzogin von Württemberg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 786 f.
- Albert Moll: Henriette, Herzogin von Württemberg, Prinzessin von Nassau-Weilburg. In: Württembergischer Bildersaal, Erster Band. Schaber, Stuttgart 1859, S. 129–158 (Digitalisat)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Herzogin Henriette von Württemberg (1780–1857)
- 150. Todestag der Herzogin Henriette von Württemberg
- Online-Findbuch Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart, G 248, Herzogin Henriette (1780-1857)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Königlich Württembergisches Hof- und Staatshandbuch 1839, S. 5
Personendaten | |
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NAME | Henriette von Nassau-Weilburg |
ALTERNATIVNAMEN | Henriette von Württemberg |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Adlige (Herzogin von Württemberg) |
GEBURTSDATUM | 22. April 1780 |
GEBURTSORT | Kirchheimbolanden |
STERBEDATUM | 2. Januar 1857 |
STERBEORT | Kirchheim unter Teck |