Henry Madin
Henry Madin (* 7. Oktober 1698 in Verdun; † 3. Februar 1748 in Versailles) war ein französischer Komponist und Kapellmeister.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Henry Madin wurde an der Domsingschule der Kathedrale von Verdun musikalisch ausgebildet. Im Alter von 21 Jahren erhielt er die Priesterweihe und gleichzeitig die Verantwortung für die Ausbildung der Sängerknaben an der Kathedrale Saint Étienne von Meaux, wo vor ihm der bedeutende Musikerkollege und Priester, Abbé Sébastien de Brossard wirkte. Zwischen 1732 und 1730 war er wieder in Verdun tätig, bevor er eine Anstellung in Tours erhielt. Nachdem er 1732 in Paris einige seiner Motetten beim Concert Spirituel erfolgreich aufführte, wurde er 1736 Vizekapellmeister der „musique de la Chapelle du Roi“, neben Charles-Hubert Gervais und André Campra. Parallel bekleidete er das Amt des Kapellmeisters an der Kathedrale von Rouen. 1741 wurde er Kanoniker an Saint-Quentin. Madin folgte 1742 nach Campras Tod diesem als verantwortlicher Ausbilder für die Pagen der Chapelle royale.
Sein kompositorisches Schaffen umfasst hauptsächlich sakrale Musik, wie Messen, Kantaten, das Te Deum O filii et filiae und die in Frankreich unerlässlichen Motetten („Petits motets“ und „Grands Motets“). Von diesen Motetten ist heute besonders die Diligam te Domune bekannt. Madin hinterließ auch ein musiktheoretisches Werk über den Kontrapunkt: Traité du contrepoint simple ou du chant sur le livre (Paris, 1742).
Der Literaturkenner, Musikschriftsteller und Vertraute des Königs, Évrard Titon du Tillet (1677–1762), bezeichnete Madin als einen der besten Motettenkomponisten des 18. Jahrhunderts.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jean-Paul Montagnier: Madin, Henry. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 11 (Lesage – Menuhin). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2004, ISBN 3-7618-1121-7, Sp. 783 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
- Jean-Paul C. Montagnier: Henry Madin (1698–1748). Un musicien Lorrain au service de Louis XV mit einem Vorwort von Davitt Moroney, Langres, Éditions Dominique Guéniot, 2008.
- Jean-Paul C. Montagnier: The Polyphonic Mass in France, 1600–1780: The Evidence of the Printed Choirbooks, Cambridge, Cambridge University Press, 2017.
- Jean-Paul C. Montagnier: The War of The Austrian Succession and the Masses by Henry Madin (1741–1748), Music & Letters, 100 (August 2019), pp. 391–419.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Henry Madin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Angaben zu Henry Madin in der Datenbank der Bibliothèque nationale de France.
- Noten und Audiodateien von Madin, Henry im International Music Score Library Project
Personendaten | |
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NAME | Madin, Henry |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Komponist und Kapellmeister |
GEBURTSDATUM | 7. Oktober 1698 |
GEBURTSORT | Verdun |
STERBEDATUM | 3. Februar 1748 |
STERBEORT | Versailles |