Herbert Kebelmann
Paul Ludwig Herbert Kebelmann (* 7. November 1907 in Boxhagen-Rummelsburg;[1] † 1. April 1996 in Bad Harzburg[2]) war ein deutscher Filmregisseur, Kameramann und Filmproduzent.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Sohn des Bankbeamten Paul Kebelmann und seiner Frau Ida, geb. Eberhard, wurde 1934 von Leni Riefenstahl für den Reichsparteitagsfilm Triumph des Willens als Kameramann verpflichtet und wurde auf diese Weise zu einem der Mitwirkenden an nationalsozialistischer Propaganda.[3] 1936 griff die Olympia-Film G.m.b.H. Riefenstahls auf seine Unterstützung zurück, als es galt, mit den Olympischen Sommerspielen in Berlin u. a. Austragungsorten ein filmisches Großprojekt zu bewältigen.[4][5] 1939 dokumentierte Kebelmann die Nationalpolitischen Erziehungsanstalten (NPEA oder Napola), 1944 den Atlantikwall. Kebelmann war Mitglied der Propagandakompanien und wird im Vorspann der Deutschen Wochenschau mehrmals als Kriegsberichterstatter aufgeführt. Welche Beiträge von ihm stammen, ist unklar. Seine Karriere begann jedoch ursprünglich mit Landschaftsaufnahmen, ein Sujet, zu dem er immer wieder zurückkehrte und das den Großteil seines filmischen Schaffens ausmachte.
Kebelmann war ab 1931 mit Elsbeth, geb. Braun, verheiratet.[6]
Filmographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1933: Nord – Süd. Landschaftsbilder aus deutschen Gauen (Kamera)
- 1934/35: Triumph des Willens (Kamera)[7][8]
- 1934/35: Unsere Ostseefischer knüpfen Teppiche (Regie)
- 1935: Heiß Flagge! (Kamera)
- 1935: Halligen (Regie, Kamera, Produzent)
- 1935: Ostseefischer (Produzent)
- 1935: Vom Moor zur Ernte (Produzent)
- 1935: Die vier Wenzel (Kamera)
- 1935: Schleswig an der Schleie (Produzent)
- 1935: Mönchgut, eine Halbinsel Rügens (Produzent)
- 1935/36: Spitzenkunst (Produzent)
- 1936: Stolberg – Das alte historische Harzstädtchen (Regie, Produzent)
- 1936: Prickelnde Getränke (Produzent)
- 1936: Werra stromabwärts (Regie, Produzent)
- 1936: Stolberg im Harz (Produzent)
- 1936: Verträumte Nester an Tauber und Main (Regie, Produzent)
- 1936: Mainfranken – Weinfranken (Regie, Produzent)
- 1936: Ein Kleinod an Tauber und Main – Wertheim (Regie, Kamera, Produzent)
- 1936: Olympia
- Teil 1: Fest der Völker (Kamera)
- Teil 2: Fest der Schönheit (Kamera)
- 1936/37: Kampf den Schädlingen (Regie, Kamera, Produzent)
- 1937: Harzsymphonie (Kamera)
- 1937: Verwandelte Früchte (Produzent)
- 1938: Feinde des Getreide- und Futterbaues und ihre Bekämpfung (Produzent)
- 1938: Die Hackfrüchte und ihre Feinde (Produzent)
- 1938: Raps- und Rübenbau (Produzent)
- 1938: Schafzucht und Schafhaltung (Produzent)
- 1939: Kampf um den Boden (Kamera)
- 1939: Die Haut und ihre Pflege (Produzent)
- 1939: Unsere Jungen – Ein Film der nationalpolitischen Erziehungsanstalten (Kamera)
- 1940: Rumpelstilzchen (Kamera)
- 1943: Kamerad komm mit (Produzent)
- 1943: Richtig pflegen – länger fahren (Produzent)
- 1944: Atlantik-Wall (Kamera)
- 1949: Das Mädchen mit den Sterntaler (Kamera)[9]
- 1950: Eisparade (Regie, Kamera)
- 1950: Jugend spielt (Regie, Kamera)
- 1950: Von acht bis achtzig (Regie, Drehbuch, Kamera, Schnitt, Produzent)[10]
- 1950/51: Fischer an der Ostsee (Regie)
- 1951: Wasser hat doch Balken (Regie)
- 1951/52: Die sanfte Kunst (Regie, Kamera)
- 1952: Alte Stadt am See (Regie, Kamera, Schnitt)
- 1952: Neuer Lebensraum im Moor (Regie)
- 1952: Klänge aus den Bergen (Kamera)
- 1952: Ich bracht’ es so im Wandern mit (Kamera)
- 1952/53: Deutschland baut auf (Kamera)
- 1953: Macht alle mit! (Regie, Kamera)
- 1953: Der verzauberte Königssohn (Kamera, Produzent)
- 1953: Drei Bauern und ihre Schlepper (Regie)
- 1953: Neue Wege zur Ernteermittlung (Kamera)
- 1953: Kraftfutter aus Grünfutter (Regie)
- 1953/54: Wasserburgen im Land der roten Erde (Regie, Kamera)
- 1954: Besuch auf einem Gestüt (Regie)
- 1954: Leder, Licht und Leinen (Regie)
- 1954: Wasserschlösser im Münsterland (Regie)
- 1954/55: Letzte Nachricht (Regie)
- 1954/55: Berliner Dorfkirchen (Regie)
- 1955: Wasser füllt das Tal (Regie)
- 1955: Stadt an der Amstel (Regie)
- 1955: Wiesmoor (Regie)
- 1955: Die Stadt der Grachten (Regie)
- 1955: Zwischen heute und morgen (Regie)
- 1955/56: Sie sorgen für morgen (Regie)
- 1956: Feuer aus (Regie)
- 1956: Der Grüne Plan (Kamera)
- 1956: Die Jünger des Hl. Florian (Regie)
- 1956: Frohe Mädel – frohe Jungen (Regie)
- 1956: Ein Tag in Amsterdam (Regie)
- 1957: Müssen Kinder so sein? (Regie)
- 1957: Die Welt baut in Berlin (Kamera)
- 1957/58: Schwarz auf Weiß (Regie)
- 1958: Der TEE – Trans-Europa-Express (Regie)
- 1960/61: Sprung über die Grenzen (Regie, Kamera)
- 1964: Aufenthalt in Puttgarden (Kamera)
- 1966: Der Zirkus kommt! Der Zirkus kommt! (Künstlerische Oberleitung)[11][12]
Video
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schleswig an der Schlei, 1935, 12:32 Min., auf youtube.com (Produzent: Herbert Kebelmann)
- Aufenthalt in Puttgarden, 1964, 18:39 Min., auf: youtube.com (Kamera: Willy Weber, Herbert Kebelmann)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Herbert Kebelmann bei filmportal.de
- Herbert Kebelmann bei IMDb
- Herbert Kebelmann in den Akten der Reichsfilmkammer
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Landesarchiv Berlin, Geburtsregister Standesamt Boxhagen-Rummelsburg, Nr. 1356/1907 (online auf Ancestry.com, kostenpflichtig)
- ↑ Sterberegister Standesamt Bad Harzburg, Nr. 130/1996, zitiert nach den amtlichen Vermerken im Geburts- und Heiratsregister
- ↑ Rainer Rother: Leni Riefenstahl – The Seduction of Genius. Bloomsbury Publishing, London u. a. 2003, ISBN 978-0-8264-7023-2, S. 238.
- ↑ Rob White, Edward Buscombe (Hrsg.): British Film Institute Film Classics, Bd. 1, Taylor & Francis 2003, ISBN 978-1-57958-328-6, S. 403.
- ↑ Rainer Rother: Leni Riefenstahl – The Seduction of Genius. Bloomsbury Publishing, London u. a. 2003, ISBN 978-0-8264-7023-2, S. 239.
- ↑ Landesarchiv Berlin, Heiratsregister Standesamt Lichtenberg II, Nr. 144/1931 (online auf Ancestry.com, kostenpflichtig)
- ↑ Norbert Beyer: Der NS-Film (= Stilepochen des Films). Reclam-Verlag, Stuttgart 2018, ISBN 978-3-15-961360-4.
- ↑ Robynn J. Stilwell, Phil Powrie (Hrsg.): Composing for the Screen in Germany and the USSR: Cultural Politics and Propaganda. Indiana University Press, Bloomington, IN, 2007, ISBN 978-0-253-02867-9, S. 53.
- ↑ Steffen Wolf: Kinderfilm in Europa – Darstellung der Geschichte, Struktur und Funktion des Spielfilmschaffens für Kinder in der Bundesrepublik Deutschland, CSSR, Deutschen Demokratischen Republik und Großbritannien 1945–1965. Walter de Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-113896-1, S. 332.
- ↑ Steffen Wolf: Kinderfilm in Europa – Darstellung der Geschichte, Struktur und Funktion des Spielfilmschaffens für Kinder in der Bundesrepublik Deutschland, CSSR, Deutschen Demokratischen Republik und Großbritannien 1945–1965. Walter de Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-113896-1, S. 328–329.
- ↑ Herbert Kebelmann, auf: filmportal.de
- ↑ Herbert Kebelmann, auf: dokumentarfilmgeschichte.de
Personendaten | |
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NAME | Kebelmann, Herbert |
ALTERNATIVNAMEN | Kebelmann, Paul Ludwig Herbert (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Filmregisseur, Kameramann und Produzent |
GEBURTSDATUM | 7. November 1907 |
GEBURTSORT | Boxhagen-Rummelsburg, Provinz Brandenburg, Preußen, Deutsches Reich |
STERBEDATUM | 1. April 1996 |
STERBEORT | Bad Harzburg, Niedersachsen, Deutschland |