Hergenrath
Hergenrath | ||
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Staat: | Belgien | |
Region: | Wallonien | |
Provinz: | Lüttich | |
Bezirk: | Verviers | |
Koordinaten: | 50° 43′ N, 6° 2′ O | |
Einwohner: | 2.694 | |
Postleitzahl: | 4728 |
Hergenrath ist ein Dorf im Norden der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, das zur Gemeinde Kelmis gehört. Zum 31. Dezember 2013 wohnten 2694 Menschen in Hergenrath.[1]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hergenrath liegt südöstlich der ebenfalls zur Gemeinde Kelmis gehörenden Ortschaften Kelmis und Neu-Moresnet und grenzt im Norden an die deutsche Stadt Aachen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die früheste bekannte Nennung Hergenraths findet sich in einer Urkunde des Aachener Schöffengerichts vom 22. März 1280, in der von einem Gut bei „Heyenroth“ die Rede ist. Zur damaligen Zeit schuldete dieses Gut der Aachener Familie de Roza eine jährliche Roggen-Abgabe. Ebenfalls zu dieser Zeit existierten die Adelsfamilien „von Eyneberg“ (benannt nach der Eyneburg) und „von Hergenrath“ in der Gegend. Die heutige Hergenrather Pfarrkirche St. Martin entstand in den Jahren 1843 bis 1846.[2]
Sprache
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben dem in der Schule unterrichteten und in der Gemeinde gebräuchlichen Standarddeutsch spricht die Bevölkerung das regionale Platdiets, einen Limburgischen Dialekt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hammerbrücke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Hammerbrücke ist eine in ihrer ursprünglichen Form 1841–1843 erbaute Eisenbahnbrücke über das Göhltal zwischen Hergenrath und Hauset. Sie ist Teil der Bahnstrecke Lüttich–Aachen. Die Brücke wurde 1940/44 gesprengt, die Ruine durch ein Provisorium ergänzt und erst 1999 durch einen Neubau ersetzt.
Eyneburg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine besondere Sehenswürdigkeit ist die Eyneburg, deren Ursprung im Hochmittelalter liegt.
Wegekapelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kapelle auf dem Feldweg „Roter Pfuhl“ von der Altenberger Straße nach Kelmis-Neu-Moresnet (Schievenhövel) wurde lt. Tafel aufgestellt:
„Zum Gedenken an Peter Arnold Frank, Gründer des Gnadenortes Eichschen in Moresnet. * 10-9-1741, † 29-11-1801. Errichtet 1978.“
Das dortige Holzkreuz wurde 1980 vom Metzger Guido Pankert aus Hergenrath als Ersatz für ein defektes Holzkreuz gespendet.
Blumenkorso
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Überregionale touristische Bedeutung erlangte Hergenrath alle zwei Jahre durch seinen Blumenkorso, einem Umzug mit blumengeschmückten Motivwagen, der 1955 erstmals durch die Straßen des Dorfes rollte und in seinen Hochzeiten bis zu 20.000 Besucher anlockte. Der Blumenkorso fand zum letzten Mal im Jahr 2014 statt.[3][4]
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Die Hammerbrücke
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Kalkofen an der Hammerbrücke
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Die Eyneburg
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Arnold-Frank-Kapelle
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Hergenrather Blumenkorso (2009)
Vereinsleben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das ausgeprägte Vereinsleben der Ortschaft spielt sich vor allem im neben der Kirche gelegenen Kulturheim ab. Hervorzuheben ist die Kgl. Harmonie Hergenrath, die als von der Deutschsprachigen Gemeinschaft anerkanntes „Ensemble mit besonderer künstlerischer Auszeichnung“ überregional bekannt ist.[5]
Der Fußballverein 1. FC Hergenrath spielt in der 2. Division des EAFV (Eupener Amateur Fußballverband). Der Verein wurde 1980 gegründet, die Trikots sind schwarz-grün-weiß.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hergenrath ist mit einem Haltepunkt an der Bahnstrecke Aachen-Lüttich an das Schienennetz der NMBS/SNCB angeschlossen. Die von 1988 bis 2007 stillgelegte Station befindet sich zwischen der Hammerbrücke und der deutschen Grenze. Sie wird seit 10. Dezember 2023 im Regionalverkehr von der Linie S 41 (S-Bahn Lüttich) (in Deutschland RE 29) angefahren. Dieser euregioAIXpress bediente zuvor den Bahnhof Spa.
Linie | Verlauf | Takt |
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S 41 | Liège-Saint-Lambert – Liège-Guillemins – Pepinster – Verviers-Central – Welkenraedt –Hergenrath – Aachen Hbf | 60 min |
Überdies liegt Hergenrath an der TEC-Buslinie 396, welche Eupen und das niederländische Vaals verbindet.[6]
Linie | Betreiber | Verlauf |
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396 | TEC | Vaals Busstation (NL) – Gemmenich (B) – Moresnet – Kelmis – Hergenrath – Astenet – Walhorn – Kettenis – Eupen (kein AVV-Tarif) |
Personen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jacques Urlus (1867–1935), Opernsänger
- Leo Wintgens (* 1938), Linguist, Hochschullehrer und Buchautor
- Jens Heppner (* 1964), deutscher Radsportler
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Alfred Bertha: Hergenrath. Eine Dorfchronik. GEV, Eupen 1996, ISBN 90-5433-077-5.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Offizielle Angaben der Gemeinde Kelmis, eingeholt am 20. Februar 2014
- ↑ Alfred Bertha: Hergenrath. Eine Dorfchronik. GEV, Eupen 1996, ISBN 90-5433-077-5.
- ↑ grenzecho.net: Blumenkorso wird zum „Festival der Blumen“ ( des vom 8. April 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 20. Februar 2014
- ↑ grenzecho.net: Aus dem Korso wird ein Festival ( des vom 6. April 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 20. Februar 2014
- ↑ Kgl. Harmonie Hergenrath
- ↑ Linie 396. Abgerufen am 15. Mai 2021.