Hering (Adelsgeschlecht)
Hering (auch Herring, Herinc o. ä.) ist der Name eines erloschenen westfälischen Adelsgeschlechts.
Es ist vom ebenfalls westfälischen Adelsgeschlecht Heringen (auch Hering u. a.) zu unterscheiden; ebenso vom thüringisch-preußischen Adelsgeschlecht von Heeringen (auch Heringen; Hering[1])[2] und den 1864 mit Friedrich von Hering preußisch geadelten von Hering, die zeitweise zu Münster in Westfalen waren.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Geschlecht stammt aus Soest.[4] Dort trat es vom Ende des 13. bis in das 15. Jahrhundert als Teil des Patriziats auf. Erstmals erscheint es mit Wessel Hering bereits 1293 im Rat der Stadt. Es folgten weitere Familienangehörige im Rat und als Richter. Wessels mutmaßlicher Sohn Radolf war Schwiegersohn des Soester Bürgermeisters Robert Ferner sowie gleichzeitig Schwager des Bürgermeisters Gottschafk von dem Dome. Zunächst war Radolf Hering Richter (1329), bevor er 1337 Bürgermeister der Stadt wurde. Dieses Amt bekleidete er 1337–1339 und 1354–1359. Radolfs Sohn Wessel Hering wurde ebenfalls Soester Bürgermeister (1381–83, 1384–86, 1391–93). Seine Enkelin heiratet den Soester Patrizier Cort Marquard. Mit ihr scheint das Geschlecht, das in Sassendorf, Hiddingsen, Korfhus und Eikhof bei Dincker Besitz hatte, im 15. Jahrhundert ausgestorben zu sein.[5] 1451 blühte die Familie mit Ludolph und Abel Herink noch.[4][6]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: In Silber drei blaue Fische übereinander. Auf dem Helm mit blau-silbernen Helmdecken sieben Straußenfedern, abwechselnd schwarz und silbern.
Max von Spießen vermutet, dass die Federn auf dem Helm wohl richtigerweise blau und silbern sein sollen.[4] Anton Fahne stellt fest, dass das Wappen der Familie alternativ auch einen blauen Fisch in Silber zeigte.[6] Ernst Heinrich Kneschke wiederum behauptet, dass der Schild Blau und die Fische silbern seien.[7]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anton Fahne: Geschichte der Westphälischen Geschlechter unter besonderer Berücksichtigung ihrer Uebersiedelung nach Preußen, Curland und Liefland, mit fast 1200 Wappen und mehr als 1300 Familien, Heberle, Köln 1858, S. 215 (Google Bücher).
- Friedrich von Klocke: Alt-Soester Bürgermeister aus sechs Jahrhunderten, ihre Familien ihre Standesverhältnisse, in: Westfälische Zeitschrift, Band 84, 1927, S. 130 (PDF, 101 MB beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe).
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon, Band 4: Graffen – Kalau v. Kalheim. Leipzig 1863, S. 326 (Google Bücher).
- Johann Siebmacher: Johann Siebmachers allgemeines großes und vollständiges Wappenbuch, 2. Teil, 12. Ausgabe, Nürnberg 1772, Tfl. 111 (uni-goettingen.de).
- Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, mit Wappengrafiken von Adolf Matthias Hildebrandt, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 70 (uni-duesseldorf.de); Band 2, Görlitz 1903, Tafel 167 (uni-duesseldorf.de).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Johann Friedrich Gauhe: Des Heil. Röm. Reichs Genealogisch-Historisches Adels-Lexicon, Leipzig 1719, S. 643 f.
- ↑ Thilo Vogelsang: Heeringen, von, in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 196 (Online-Version)
- ↑ Marcelli Janecki: Handbuch des Preußischen Adels, Band 1, Berlin 1892, S. 203 f.
- ↑ a b c Spießen (1901–1903), S. 70.
- ↑ Klocke (1927), S. 130.
- ↑ a b Fahne (1858), S. 215.
- ↑ Kneschke (1863), S. 326.