Hermann Ditmar
Ernst Hermann Ditmar (* 5. Januar 1858 in Annaburg/Kreis Torgau;[1] † 21. Februar 1934 in Berlin)[2] war ein deutscher Architekt und preußischer Baubeamter.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hermann Ditmar besuchte das Gymnasium in Torgau und die Königliche Realschule in Berlin, wo er im Herbst 1868 die Abschlussprüfung machte. Er begann als Baueleve, nahm 1870 am Feldzug im Deutsch-Französischen Krieg teil, bei dem er verwundet wurde.[3] Danach studierte er das Baufach und legte 1873 die Bauführerprüfung ab. Als Anerkennung für die gezeigten Leistungen erhielt eine Reiseprämie.[4] 1874 wurde er bei der königlichen Baukommission in Berlin als Bauführer vereidigt.[5] Nach bestandener Baumeisterprüfung war er als Regierungsbaumeister beim Ministerium der öffentlichen Arbeiten beschäftigt und wurde 1885 zum Landbauinspektor ernannt.[6] 1886 wurde ihm eine Stelle als technischer Hilfsarbeiter im Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten verliehen,[7] wo er als Assistent von Paul Spieker arbeitete. 1894 wurde ihm der Charakter als Baurat verliehen.[8]
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1880–1882: Universitäts-Frauenklinik in Berlin-Mitte, Artilleriestraße 19–20 (heute Tucholskystraße 2) / Ecke Ziegelstraße (beteiligt an der Bauleitung zusammen mit Wilhelm Haeger, nach Entwurf von Gropius & Schmieden; Baudenkmal)[11][12]
- 1884–1885: Leichenschauhaus in Berlin-Mitte, Hessische Straße 6 (besondere Bauleitung)[13][14]
- 1886–1893: Königliche Observatorien für Astrophysik, Meteorologie uns Geodäsie auf dem Telegraphenberg bei Potsdam (Entwurfsbeteiligung als Assistent von Spieker)[15]
- 1888–1889: Urania-Gebäude am Ausstellungspark, Berlin-Mitte, Invalidenstraße 57 (Planbearbeitung und Bauleitung unter Oberleitung von Spieker; Bauausführung durch Regierungsbaumeister André; nicht erhalten)[16]
- 1890–1892: Kur- und Neumärkische Haupt-Ritterschafts-Direction, Berlin-Mitte, Mohrenstraße 66 (Entwurf; Baudenkmal)[17]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ GStA PK, I. HA Rep. 76, I Sekt. 31 Lit. D Nr. 36
- ↑ Standesamt Berlin III, Sterberegister 1934, Urkunde Nr. 153. Ancestry.com. Berlin, Deutschland, Sterberegister, 1874–1955.
- ↑ Reinhard Lüdecke: Die preußischen Kulturminister und ihre Beamten im ersten Jahrhundert des Ministeriums 1817–1917. J. G. Cotta, Stuttgart / Berlin 1918, S. 133 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Personal-Nachrichten. In: Bernhard Felisch (Hrsg.): Baugewerks-Zeitung. Band 6. Berlin 1874, S. 273 (Volltext in der Google-Buchsuche).
- ↑ Personal-Chronik. In: Regierungsbezirk Potsdam (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung in Potsdam. Potsdam 1874, S. 131 (Volltext in der Google-Buchsuche).
- ↑ Amtliche Mitteilungen. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 16, 1885, S. 157 (zlb.de – Preußen).
- ↑ Amtliche Mitteilungen. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 16, 1886, S. 149 (zlb.de – Preußen).
- ↑ Amtliche Mitteilungen. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 47, 1894, S. 485 (zlb.de – Preußen).
- ↑ Amtliche Mitteilungen. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 38, 1893, S. 389 (zlb.de – Preußen).
- ↑ Amtliche Mitteilungen. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 67, 1901, S. 409 (zlb.de – Preußen).
- ↑ Haeger: Die Universitäts-Frauenklinik in Berlin. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 43, 1882, S. 385–387 (zlb.de).
- ↑ Eintrag 09080143 in der Berliner Landesdenkmalliste; abgerufen am 26. November 2022
- ↑ Dt.: Das Leichenschauhaus in Berlin. In: Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 11, 1886, S. 101–103 (zlb.de).
- ↑ Eintrag 09011072 in der Berliner Landesdenkmalliste; abgerufen am 26. November 2022
- ↑ Spieker: Die Königlichen Observatorien für Astrophysik, Meteorologie uns Geodäsie auf dem Telegraphenberg bei Potsdam. In: Zeitschrift für Bauwesen. Nr. 7, 1894, Sp. 343–370 (zlb.de).
- ↑ Die Urania nach ihrer Fertigstellung. In: Gesellschaft Urania (Hrsg.): Himmel und Erde. Band 2. Hermann Paetel, Berlin 1890, S. 227 (Volltext in der Google-Buchsuche).
- ↑ Eintrag 09080283 in der Berliner Landesdenkmalliste; abgerufen am 26. November 2022
Personendaten | |
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NAME | Ditmar, Hermann |
ALTERNATIVNAMEN | Ditmar, Ernst Hermann (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und preußischer Baubeamter |
GEBURTSDATUM | 5. Januar 1858 |
GEBURTSORT | Annaburg, Kreis Torgau |
STERBEDATUM | 21. Februar 1934 |
STERBEORT | Berlin |