Hermann G. Meier

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Hermann G. Meier (* 1939 in Marktredwitz) ist ein deutscher Bauingenieur und Werkstoffwissenschaftler.

Leben und Wirken

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Nach dem Abschluss als Bauingenieur am Oskar-von-Miller-Polytechnikum 1963 in München arbeitete er zunächst als Bauleiter für ein Tiefbaubüro, bevor er 1966 in die Mörtel- und Putzherstellung nach Marktredwitz zurückkehrte. Dort stand er von 1972 bis 1999 dem Trockenmörtelhersteller Colfirmit Rajasil (bis 1991 Marthahütte) als Geschäftsführer und Miteigentümer vor. Meier war einer der ersten Mitglieder der Wissenschaftlich-Technischen Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege und langjähriger Leiter von deren Referat 2 Oberflächentechnologie. Ab Mitte der 1970er Jahre war er mit seinem Kollegen Dieter Schumann von der Technischen Universität München maßgeblich an der Entwicklung und Markteinführung von Sanierputzen als Werk-Trockenmörtel sowie der Erstellung und Redaktion der ersten Ausgaben der für diese bis heute grundlegenden Technischen Regeln (Zertifizierung), den WTA-Merkblättern, beteiligt. Die erste Fassung kam 1985 als WTA-MB-1-85: Die bauphysikalischen und technischen Anforderungen an Sanierputze heraus.[1] Er ist Allein- sowie Mitautor der einschlägigen Lehrbücher und Standardwerke.[2]

Das so von ihm zuerst zur Marktreife gebrachte und im Jahre 1985 patentierte[3] Putz-System, als zertifiziertes Verfahren von der chemischen Analyse des geschädigten Mauerwerks bis zur entsprechenden Abstimmung der Sanierputze, ist bei verschiedenen Herstellen (wie BASF und Rockwool) bis heute unter Hermann Meiers ursprünglicher Markenbezeichnung Rajasil erhältlich. Nach Herstellerangaben aus dem Jahr 2016 sind bis dahin 14 Millionen Quadratmeter Wandfläche, etwa am Schweriner Schloss und Bayerischen Bahnhof in Leipzig, mit Rajasil-Putzen saniert worden.[4]

Im Jahr 2005 war er Mitgründer des Historischen Clubs Marktredwitz (seit 2015 eine Regionalgruppe des Historischen Vereins für Oberfranken) und widmet sich auch Themen der lokalen Industriegeschichte.[5]

Technische Regeln

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  • WTA Merkblatt 1-85 Die bauphysikalischen und technischen Anforderungen an Sanierputz (erste Fassung von 1985)
  • WTA Merkblatt E-2-9 Sanierputzsysteme (Deckblätter der Ausgabe 2018; Ausgabe 2020)

Einzelnachweise

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  1. Vgl. Sanierputz 2020; Sanierputzsysteme 2019, Kurzvita auf S. 46; ausführlich 'zu einem der Pioniere der Sanierputze' Sylvia Stürmer und Gabriele Patitz, Planung und Ausführung von Sanierputzen – Entwicklung in 25 Jahren und Ausblick, in: Forum Altbausanierung 9 – 25 Jahre Feuchte und Altbausanierung, Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2014, S. 33-47, ISBN 978-3-8167-9309-0; sowie Sanierputz für feuchtes und salzhaltiges Mauerwerk – Hermann G. Meier kontra Konrad Fischer, in: Bausubstanz 10 (1998).
  2. Vgl. etwa das Kapitel Flankierende Maßnahmen in: Josef Maier, Handbuch Historisches Mauerwerk, Springer, Berlin, Heidelberg 2012, S. 271-322, ISBN 3-6422-5467-5; Jürgen Weber (Hg.), Bauwerksabdichtung in der Altbausanierung, Verfahren und juristische Betrachtungsweise, Vieweg+Teubner, 2. Auflage Wiesbaden 2008, S. 278ff.
  3. Patent DE3512322C2: Putz-System. Angemeldet am 2. April 1985, veröffentlicht am 12. November 1987, Anmelder: Colfirmit Marthahütte GmbH Fabrik chem. Baustoffe, Mineralmühlen und Edelputzwerke, Erfinder: Hermann G. Meier.
  4. Das Verfahren in der Broschüre Rajasil-Sanierputz-Lexikon (2016), prominente Anwendungsbeispiele dort S. 24f., des Herstellers ab 2014 HECK Wall Systems, Teil des Rockwool-Konzerns; davor BASF Wallsystems; vgl. D.W., Rockwool übernimmt BASF Wall Systems in: Chemie-Technik (online) 23. Juli 2013.
  5. Vgl. Uschi Geiger, Ein Triumvirat der besonderen Art, in: Frankenpost (online) 2. Oktober 2019; Günther Rasp, Mit vereinten Kräften weiter in die Zukunft, in: Frankenpost (online) 23. September 2015; Regionalgruppen des Historischen Vereins für Oberfranken auf dessen Homepage.