Hermann Gericke

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Hermann Gericke (* 12. August 1931) ist ein Schweizer Unternehmer. Der ehemalige Schwimmer trat bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki über 100 Meter Rücken an.

Mit elf Jahren begann Gericke mit Schwimmtraining beim Schwimmclub Zürich. Schnell spezialisierte er sich auf Rückenschwimmen. Mit 17 Jahren gewann er zum ersten Mal die Schweizer Meisterschaft in dieser Disziplin. In der Folge verbesserte er wiederholt den Schweizer Rekord, so dass er sich für die Olympischen Spiele 1952 in Helsinki qualifizierte. Er schied im Vorlauf aus und wurde 29. Während des Studiums des Maschinenbaus an der ETH Zürich trat er 1951 bei der Universiade in Luxemburg (Gold), 1953 bei der Universiade in Dortmund (Silber) und 1955 bei der Universiade in San Sebastián (Gold) an. Zuvor hatte er 1955 bei der Schweizer Hochschulmeisterschaft in der Ski-Viererkombination (Abfahrt, Slalom, Skispringen und Langlauf) gewonnen. Aufgrund seiner guten Leistungen hätte er auch an die Olympischen Spiele 1956 nach Melbourne reisen sollen – die Schweiz nahm aber aus Protest gegen die sowjetische Niederschlagung des Ungarischen Volksaufstands nicht teil. Stattdessen engagierte er sich wie andere Schweizer Sportler in Wien als Helfer für Hilfstransporte des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) für Ungarn und begleitete als offizieller IKRK-Delegierter einen Schiffstransport mit Kartoffeln auf der Donau nach Budapest.

Bald darauf stieg Gericke ins Familienunternehmen ein. Aus der vom Grossvater, einem Mühlenbauer, gegründeten Firma war ein international tätiger Produzent von Maschinen und Technik für Schüttgut mit Sitz in Regensdorf geworden.[1] Gericke promovierte 1969 mit einer Arbeit über den «Auftragsbestand im Industrieunternehmen» in Wirtschaftswissenschaften.

Gericke ist seit 1960 mit Veronika Gericke-Wildberger verheiratet, Tochter des Religionsprofessors Hans Wildberger. Das Paar hat vier Kinder.[2]

  • Hermann Gericke: Als Schwimmer bei den Olympischen Spielen 1956. In: Kulturelle Vereinigung Küsnacht (Hrsg.): Küsnachter Jahresblätter. 52. Jahrgang. Küsnacht 2012, S. 15–19 (ortsgeschichte-kuesnacht.ch [PDF; 9,5 MB; abgerufen am 10. September 2024] autobiographische Notizen).
  • Marco Ackermann: 1956 schafft es kein Schweizer an die Olympischen Spiele nach Australien – enttäuschte Sportler gründen deshalb den «Melbourne Club». In: Neue Zürcher Zeitung. Nr. 21, 26. Januar 2022, S. 14 (nzz.ch [abgerufen am 10. September 2024]).

Einzelnachweise

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  1. Geschichte. Gericke, abgerufen am 10. September 2024.
  2. Diamantene Hochzeit Gericke. WidmerKohler, 2020, abgerufen am 10. September 2024.