Hermann Joseph Robert Hortmanns
Hermann Joseph Robert Hortmanns (* 9. Juni 1884 in Rath-Anhoven; † 20. Februar 1950 in Golkrath) war ein deutscher römisch-katholischer Geistlicher und Märtyrer.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hermann Joseph Robert Hortmanns wuchs als Sohn eines Landwirts bei Erkelenz auf. Er besuchte das Gymnasium in Neuss, studierte katholische Theologie in Bonn und wurde am 6. März 1909 in Köln zum Priester geweiht. Die Stationen seines Wirkens waren: Zons, Kaplan in Eupen (1910) und Pfarrer in Golkrath (1924).
Am 17. Oktober 1941 kam es zu dem in der juristischen Literatur als „Fall Plaum“ bekannten Ereignis. Dechant Gottfried Plaum (1878–1954) des Dekanats Wegberg-Klinkum hatte in Klinkum zehn Priester seines Dekanats zu Gast, darunter Pfarrer Hortmanns. Wegen gemeinsamen Hörens eines feindlichen Senders wurden sie verhaftet und kamen über das Regierungsgefängnis Aachen und das Landesgefängnis Düsseldorf (Urteil am 24. März 1942) zur Berufungsverhandlung an das Reichsgericht Leipzig. Dort wurden die Priester am 1. Juni 1942 zu Zuchthaus- bzw. Gefängnisstrafen verurteilt: Plaum (6 Jahre Zuchthaus), Josef Herkenrath (1886–1961), Pfarrer von Tüschenbroich (4 Jahre Zuchthaus), Heinrich Florenz (1900–1967), Rektor in Gerderhahn (3 Jahre Zuchthaus), Bernhard Seitz (1876–1955), Pfarrer von Merbeck (2 ½ Jahre Zuchthaus), Josef Rings (1874–1954), Pfarrer von Kleingladbach (2 Jahre Zuchthaus), Matthias Vaahsen (* 1875), Pfarrer außer Dienst von Rath-Anhoven (2 Jahre Zuchthaus), Franz Stappers (5 Jahre Gefängnis), Josef Beulen (1886–1950), Pfarrer von Gerderath (1 Jahr Gefängnis), Pfarrer Plum von Beeck (freigesprochen).
Pfarrer Hortmanns wurde verurteilt, kam zwar aufgrund der angerechneten Untersuchungshaft frei, doch war seine Gesundheit durch die Haft ruiniert. Er starb an den Spätfolgen 1950 im Alter von 65 Jahren.
Gedenken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Römisch-katholische Kirche in Deutschland hat Hermann Joseph Robert Hortmanns als Märtyrer aus der Zeit des Nationalsozialismus in das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts aufgenommen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Herbert Arens, Art.: Pfarrer Hermann Joseph Robert Hortmanns, in: Helmut Moll (Hrsg. im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz), Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts, Paderborn u. a. 1999, 8., erweiterte und aktualisierte Auflage, Band I, 14–16.
- Cornelius Broichmann: Der außerordentliche Einspruch im Dritten Reich. Urteilsaufhebung durch den "Führer". Eine rechtshistorische Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der strafverfahrensrechtlichen Reformbestrebungen im Dritten Reich und der höchstrichterlichen Rechtsprechungspraxis des Besonderen Strafsenats beim Reichsgericht sowie des Besonderen Senats beim Volksgerichtshof. Schmidt, Berlin 2014, S. 372f.
- Braunes Wegberg. So etwas gab es doch nicht bei uns ... oder doch? Täter, Mitläufer und Opfer im Nationalsozialismus in Wegberg / Projektkurs Geschichte Maximilian-Kolbe-Gymnasium Wegberg. Artkonzeptkörner, Wegberg 2012, S. 89–95.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personendaten | |
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NAME | Hortmanns, Hermann Joseph Robert |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher römisch-katholischer Geistlicher und Märtyrer |
GEBURTSDATUM | 9. Juni 1884 |
GEBURTSORT | Rath-Anhoven |
STERBEDATUM | 20. Februar 1950 |
STERBEORT | Golkrath |