Hermann Pitters
Hermann Dankwart Pitters (geb. 25. Jänner 1932 in Schäßburg, gest. am 23. Dezember 2023 in Hermannstadt[1]) war ein Kirchenhistoriker aus Rumänien und Angehöriger der Volksgruppe der Siebenbürger Sachsen.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Pfarrersohn studierte er Pädagogik in Hermannstadt, wohin die Familie inzwischen verzogen war. Doch kam er als Pädagoge kurz zurück in sein Heimatstädtchen, bevor er in Klausenburg protestantische Theologie zu studieren begann (von 1951 bis 1955). Nach Heirat mit Helga Rehner (1955; drei Söhne) war er aktiv als Seelsorger in Zied tätig; parallel dazu bildete er sich wissenschaftlich weiter, sodass er ab 1961 am Hermannstädter Theologischen Institut eine Dozentur erhielt. Der Doktortitel folgte 1969. Zwischen 1978 bis zu seiner Pensionierung (de facto als Vertretung bis 2012) lehrte er am Lehrstuhl für Kirchengeschichte; zwischen 1986 und 1998 war er Dekan und konnte geschickt internationale Kontakte anknüpfen. Er öffnete die Fakultät auch für ausländische Studenten bzw. nichtlutheranische Ungarn aus Rumänien.
Zwischen 1979 und 1999 war Pitters Chefredakteur der Kirchenzeitung Kirchliche Blätter. Er trat oft als Publizist hervor und zwischen 1985 und 1995 besorgte er die deutschsprachige Version des orthodoxen Dogmatik-Standardwerks von Dumitru Stăniloae, Orthodoxe Dogmatische Theologie. Ebenso schenkte Pitters dem ökumenischen Gedanken besondere Aufmerksamkeit: das umfangreiche Werk Rumänisches Martyrologium (2007) berichtet über Christen verschiedener Konfessionen, die im kommunistischen Rumänien verfolgt wurden. Besonders geschätzt wurde sein verständlicher Vorlesungsstil.
In Neppendorf initiierte er 1991 die Gründung der Evangelischen Akademie Siebenbürgen (EAS) samt Akademiehaus.[2] Ein anderes Hobby von ihm, für das er charmant viele andere begeistern konnte, war Kunstgeschichte; auch hier bildete seine Heimat Siebenbürgen den Schwerpunkt.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2019: Ehrendoktorat der Universität von Konstanz[3]
- Ehrendoktorat der Universität Bukarest
- staatlicher rumänischer Orden für kulturelle Verdienste
- Ehrenmedaille der Evangelischen Akademie Siebenbürgen
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- "Kirchenhistoriker mit großem Herzen" - in: Hermannstädter Zeitung, 18. Feber 2022 (anlässlich des 90. Geburtstags)
- "Ehrendoktorwürde für den Theologen Prof. em. Dr. Hermann Pitters" - in: Siebenbürgische Zeitung, 29. Mai 2019
- Nekrolog auf den Seiten der Evang. Kirche in Rumänien
- Links bei DDB
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ "Trauer um Hermann Pitters" - auf: evang.ro, 27. Dezember 2023
- ↑ kurze Entstehungsgeschichte der Akademie
- ↑ Nina May: "Ovidius-Universität verleiht Ehrendoktorwürde an Prof. em. Dr. Hermann Pitters" - in: Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien, 30. Mai 2019
Personendaten | |
---|---|
NAME | Pitters, Hermann |
ALTERNATIVNAMEN | Pitters, Hermann Dankwart (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | Kirchenhistoriker aus Rumänien und Angehöriger der Volksgruppe der Siebenbürger Sachsen |
GEBURTSDATUM | 25. Januar 1932 |
GEBURTSORT | Schäßburg |
STERBEDATUM | 23. Dezember 2023 |
STERBEORT | Hermannstadt |