Hermann von Sachsenheim (Dichter)

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„Der betende Ritter“, Steinbild des württembergischen Landhofmeisters Hermann von Sachsenheim von 1501 in der Stiftskirche in Stuttgart.

Hermann von Sachsenheim (* zwischen 1366 und 1369 in Groß-Sachsenheim oder auf dem Gut Ingersheim am Neckar; † 5. Juni 1458 in Konstanz) war ein deutscher Dichter.

Von 1419 bis 1442 war der aus einem alten edelfreien Geschlecht stammende Hermann Rat der verwitweten Gräfin Henriette von Mömpelgard, die damals als Vormund ihrer Söhne die Regentschaft Württembergs innehatte.

Zwischen 1421 und 1426 war er Vogt von Neuenbürg,[1] im Jahr 1427 Vogt zu Eichelberg bei Weinsberg. Im Jahr 1431 erhielt Hermann von Sachsenheim das Familienlehen zu Groß-Sachsenheim.

Am 25. Januar 1442 wurde der Nürtinger Vertrag zwischen Ludwig I. und seinem Bruder Ulrich V. geschlossen, der die Teilung des Landes bewirkte. Wichtig für Hermanns Dichtertätigkeit war sein Verhältnis zur Uracher Linie, insbesondere zur Gemahlin des amtierenden Grafen Ludwig, Mechthild. Zwei seiner epischen Werke sind ihr gewidmet: Die Mörin und Der Spiegel. Ihr Witwensitz zu Rottenburg am Neckar, wo sie nach dem Tod ihres zweiten Gatten Erzherzog Albrecht VI. von Österreich (1418–1463) einen Musenhof einrichtete, kann schwerlich als Vorbild für Hermanns Venushof der Mörin gedient haben, da Hermann von Sachsenheim bereits 1458 verstarb. Es ist aber anzunehmen, dass Mechthilds Förderung der Künste bereits am Württemberger Hof einsetzte.

Hermanns gleichnamiger Sohn Hermann war württembergischer Landhofmeister, seinem Bruder Jörg von Sachsenheim wurde früher fälschlich ein Anteil an der Schaffung des in der Württembergischen Landesbibliothek verwahrten Sachsenheim-Gebetbuches zugeschrieben.

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Jahr Titel Quelle
? Grabschrift Huschenbett 1981.
? Jesus der Arzt Huschenbett 1981.
nach 1444 Die Unminne Klingner 2013.1, Seite 458–461.
um 1450 Von der Grasmetzen
1451/1453 Des Spiegels Abenteuer Klingner 2013.1, Seite 835–839.
1453 Die Mörin Klingner 2013.1, Seite 840–848.
1453–1458 Das Schleiertüchlein Klingner 2013.1, Seite 310–313.
1455 Der goldene Tempel Huschenbett 1981.
  • Kurt Bachteler; Kurt Bader: Geschichte der Stadt Großsachsenheim. Großsachsenheim : Handels- und Gewerbeverein, 1962, besonders Seite 25–100.
  • Karl Goedeke: Grundriss zur Geschichte der deutschen Dichtung aus den Quellen, Band 1. Hannover 1859, Seite 85–87, online.
  • Pleickhard von Helmstatt: Stammbäume süddeutscher Adelsgeschlechter, Nachträge aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Handschrift, um 1612, Seite 96–98, online. – Stammbaum von Hermann von Sachsenheim ohne Seitenlinien: #Bachteler 1962, Seite 44.
  • Dietrich Huschenbett: Hermann von Sachsenheim. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 650 f. (Digitalisat).
  • Dietrich Huschenbett: Hermann von Sachsenheim. In: Kurt Ruh u. a. (Hrsg.): Die deutsche Literatur des Mittelalters – Verfasserlexikon, 2. Aufl., Band 3: [Ger - Hil]. Berlin : de Gruyter, 1981, Spalte 1091–1106.
  • Jacob Klingner; Ludger Lieb: Handbuch Minnereden, Band 1: [Repertorium]. Berlin : de Gruyter, 2013.
  • Jacob Klingner; Ludger Lieb: Handbuch Minnereden, Band 2: [Verzeichnisse]. Berlin : de Gruyter, 2013.
  • Gustav Roethe: Hermann von Sachsenheim. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 30, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 146–152.
Commons: Hermann von Sachsenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ernst Hahner: Ortssippenbuch der ehemaligen Oberamtsstadt Neuenbürg. Hrsg.: Konstantin Huber. Pforzheim 1997, ISBN 3-9803570-5-8, S. 19.