Herrenhaus Krebsburg

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Krebsburg
Das heutige Herrenhaus

Das heutige Herrenhaus

Staat Deutschland
Ort Ostercappeln
Entstehungszeit 1. Hälfte 14. Jahrhundert
Burgentyp Niederungsburg
Erhaltungszustand Herrenhaus von 1750. Reste der Gräfte.
Ständische Stellung Niederadel
Geographische Lage 52° 21′ N, 8° 12′ OKoordinaten: 52° 20′ 57,2″ N, 8° 12′ 5,7″ O
Herrenhaus Krebsburg (Niedersachsen)
Herrenhaus Krebsburg (Niedersachsen)

Die Krebsburg ist ein Rittergut und ehemalige Burganlage 1 km westlich der Gemeinde Ostercappeln im Landkreis Osnabrück in Niedersachsen.

Die Krebsburg wird als Lehen der Grafschaft Bentheim 1346/47 erstmals erwähnt, sie soll damals an die Herren von Anholte vergeben gewesen sein. Angeblich saßen hier aber ursprünglich die Herren von Driehaus. Im Jahre 1408 wird Statius von Dehem mit der Burg belehnt, um 1500 folgten ihm die Herren von Stricket. 1545 wird das verschuldete Gut unter Vorbehalt des Wohnrechts derer von Graevenitz an den ostfriesischen Edlen von Midlum verkauft.

Erbstreitigkeiten führen darauf zum Niedergang des Gutes. Der aus Frankreich stammende Heinrich von Morsey-Picard gelangte schließlich in dessen Besitz. Weitere Besitzer waren von Romberg und ab 1913 von Wendt. Von 1976 bis 2011 diente das Gut als Wohnheim für Menschen mit Behinderung. Seit 2011 befindet sich Gut Krebsburg wieder in Privateigentum.

Von der alten Burg sind nördlich des heutigen Herrenhauses in sumpfigem Gelände noch Reste des Wassergrabens und der Fundamente erhalten. Daraus lässt sich ein Burgareal von ca. 190 × 105 m Größe erschließen, das von einem 10–15 m breiten Wassergraben umgeben ist, der im Norden zu einem Teich erweitert ist. Genauere Angaben über die Bebauung lassen sich nicht machen. 1642 wird das ursprüngliche Herrenhaus als völlig verfallen bezeichnet.

Auf einer Anhöhe entstand um 1750 das heutige Herrenhaus mit zwei Wirtschaftsgebäuden. Es ist ein rechteckiges, zweigeschossiges Gebäude aus Bruchstein mit leicht vorspringendem, übergiebelten Eingangsrisalit.

  • Rudolf vom Bruch: Die Rittersitze des Fürstentums Osnabrück. F. Schöningh, Osnabrück 1930. Nachdrucke: Wenner, Osnabrück 1965, S. 242–245 (online UB Bielefeld); Wenner, Osnabrück 1982; Wenner, Osnabrück 2004, ISBN 3-87898-384-0.
  • Arnold Nöldeke: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover, IV. Regierungsbezirk Osnabrück, 3. Die Kreise Wittlage und Bersenbrück, Hannover 1915, S. 30 f.
  • Günther Wrede: Geschichtliches Ortsverzeichnis des ehemaligen Fürstbistums Osnabrück. Band 1 A–K. Wenner, Osnabrück 2002, S. 317 f.
  • Friedrich-Wilhelm Wulf, Wolfgang Schlüter: Archäologische Denkmale in der kreisfreien Stadt und im Landkreis Osnabrück (= Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens. Reihe B: Inventare Heft 2). Hahn, Hannover 2000, S. 465.
  • Eintrag von Stefan Eismann zu Krebsburg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 22. Juli 2021.